Bitterstoffe und die Bedeutung für unseren Körper

Bitterstoffe und die Bedeutung für unseren Körper

Bitterstoffe und die Bedeutung für unseren Körper. Viele verziehen angewidert das Gesicht wenn sie etwas Bitteres essen. Dabei werden bittere Pflanzen in vielen Kulturen eingesetzt – entweder vorbeugend zur Gesunderhaltung, oder um gesundheitliche Beschwerden zu bekämpfen. Bitterstoffe kommen in der modernen Ernährung immer seltener vor. Eine günstige Gelegenheit, das zu ändern.

Was sind Bitterstoffe?

Natürlich vorkommende Bitterstoffe sind chemische Verbindungen, die man in vielen Pflanzen finden kann. Sie sind zum Beispiel in Gemüse, Gewürzen und Pflanzen enthalten. Wie der Name bereits verrät, schmecken sie bitter. Da sie aber auch einen großen gesundheitlichen Nutzen haben, kann es sich lohnen, seine Abneigung hin und wieder zu überwinden.

Man teilt natürliche Bitterstoffe aus sekundären Pflanzenstoffen in vier Gruppen ein:

  • Amara pura: reine Bittermittel wie das Tausendgüldenkraut
  • Amara aromatica: enthalten ätherische Öle wie Wermut und Bitterorange
  • Amara acria: besitzen einen scharfen Geschmack wie Ingwer
  • Amara mucilaginosa: enthalten zusätzlich schleimhaltige Stoffe wie isländisch Moos

In der Naturheilkunde macht man sich die positive Wirkung der Bitterstoffe und die Bedeutung für unseren Körper schon lange zunutze. Bekannte Vorreiterin für Naturheilkunde in der westlichen Welt war Hildegard von Bingen. Die Äbtissin vereinte die medizinische Tradition ihrer Zeit mit dem Heilkräuterwissen aus der Volksmedizin. Damit schuf sie eine vollkommen neue Volksmedizin, weshalb im Zusammenhang mit Bitterstoffen oft auch von Hildegard von Bingen die Rede ist.

So wirken Bitterstoffe im Körper

Unsere Geschmacksknospen sind auf Süßes und Salziges gepolt. Um Bitteres zu überdecken, macht die Lebensmittelindustrie oft von Aromen und Zusatzstoffen Gebrauch. Das führt dazu, dass unsere Abneigung gegen Bitteres noch weiter ansteigt. Dabei sind Bitterstoffe echte Multitalente. Gesundheitsexperten raten deshalb, diese fest in die Ernährung zu integrieren. Davon profitieren nicht nur die Haut, der Säure-Basen-Haushalt und das Immunsystem – man sagt Bitterstoffen nach, ganz allgemein das Wohlbefinden zu verbessern.

So wirken sich Bitterstoffe auf verschiedene Bereiche aus:

Verdauung:
Auf unsere Verdauung haben Bitterstoffe mit den größten positiven Nutzen. Sie regen die Produktion von Magensaft, Gallenflüssigkeit und Bauchspeicheldrüsensekret an. So kann die Nahrung in verwertbare Bestandteile aufgespalten und enthaltene Nährstoffe vom Darm richtig aufgenommen werden. Bei Verdauungsproblemen können etwa Löwenzahnkraut und -wurzel, Orangenschalen oder Angelikawurzel helfen.

Immunsystem:
Indem Bitterstoffe die Schleimhäute im Verdauungstrakt dazu anregen, sich zusammen- und auseinanderzuziehen, können Erreger und Gifte aus dem Körper ausgeschieden werden. Das natürliche Detoxing stärkt das Immunsystem.

Nervensystem:
Weil sie die Durchblutung anregen und das Herz stärken, sind Bitterstoffe eine gute Wahl bei Schwächezuständen. Außerdem regen die bitter schmeckenden Substanzen abhängig von der Dosierung den Sympathikus als auch den Parasympathikus an.

Leber:
Durch die Zufuhr bitter schmeckender Kräuter, Gemüse und Obst wird der Gallenfluss angeregt und die Leber in ihrer Entgiftungsfunktion unterstützt.

Abnehmen:
Bitterstoffe können den Appetit auf Süßes hemmen und damit helfen, zu Gesundem anstatt zu Schokolade zu greifen. Gleichzeitig regen Bitterstoffe die Energieverbrennung an, fördern die Fettverdauung und können somit beim Abnehmen unterstützen.

Welche Lebensmittel enthalten Bitterstoffe?

Viele Antibiotika haben ihren Ursprung in natürlichen Substanzen, die unter anderem aus Pflanzen gewonnen werden. Die große Vielfalt von Heilpflanzen wird bislang nur zu etwa zehn Prozent genutzt. Arnikasalbe bei Verstauchungen und Prellungen, Ringelblumensalbe bei Wunden oder Kümmel bei Blähungen und Krämpfen – die Wirkung vieler Heilpflanzen geht auf die enthaltenen Bitterstoffe zurück.

Bitterstoffe sind zum Beispiel in Cranberries, Amaranth, Löwenzahn, Artischockenblättern, Wermutkraut, Koriander, Kardamom oder Mariendistel enthalten. Alternativ dazu kann man Bitterstoffe auch in Form von Kapseln, Pulver oder Öl in flüssiger Form aufnehmen.

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