Stress – Stressbedingte Fehleinschätzungen und Gesundheitsrisiken

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Stress ist in unserer heutigen leistungsorientierten Welt mittlerweile allgegenwärtig. Das liegt nicht etwa daran, dass es mehr Arbeit zu tun gäbe als noch beispielsweise vor hundert Jahren, sondern daran, dass im Zuge der zunehmenden Individualisierung der Gesellschaft jeder Einzelne von uns ein strafferes Erwartungskorsett tagtäglich mit sich herumträgt. Dabei geht es nicht nur um den viel beklagten negativen Stress in der Arbeitswelt, sondern auch um den positiven Stress am Feierabend und am Wochenende. Wie nie zuvor haben wir heutzutage die Freiheit, unsere eigenen Vorstellungen von einem „guten Leben“ umzusetzen – beruflich sowie privat – doch hierfür bringen sich viele Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Schließlich ist Stress am Arbeitsplatz der derzeit zweithäufigste Ausfallgrund europaweit und verursacht nicht nur der Wirtschaft Kosten in Milliardenhöhe. Eine Erklärung für dieses überambitionierte Verhalten sind Wahrnehmungsverzerrungen, die uns vorgaukeln, stets nach kleinen Happen Anerkennung streben zu müssen, wohingegen wir Negatives ausblenden und, wenn überhaupt, eher als Komplettpaket hinter uns bringen möchten. Doch damit sind Fehleinschätzungen und Gesundheitsprobleme automatisch vorprogrammiert.

 

Die Gefahren von Stress

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf physische oder psychische Belastungen, welche dazu dient, kurzfristig die eigene Leistungsbereitschaft zu erhöhen. Zwar hat Stress nicht immer negative Folgen – im Beruf kann er, richtig dosiert, sogar anspornend wirken – dennoch sind die Risiken von Dauerstress beachtlich. Was wir an Entscheidungsfreiheit dazugewonnen haben, bezahlen wir durch das Bedienen zunehmend komplexer Erwartungsmuster. Sind Menschen langfristig mit ihren Anforderungen überlastet, können Ängste, Erschöpfungszustände, Selbstzweifel und Wutausbrüche die Folge sein. Es lassen sich hierbei zwei typische Reaktionsmuster anführen: Auf Überforderung reagieren Menschen demnach entweder mit Aggression, Angespanntheit und Ungeduld oder mit Gleichgültigkeit, Erschöpfung und Depression. Durch einen stressbedingt dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel mitsamt chronisch erhöhtem Blutdruck steigt zudem nicht nur das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, immens. Hier wird deutlich: Eine Schulung in Erster Hilfe und eine Ausstattung mit der dafür notwendigen Ausrüstung beispielsweise mit Medizinbedarf von Horn Medical Producing & Trading kann von Vorteil sein. Während Herzerkrankungen eher durch ein hohes Aggressionspotenzial gefährdete Patienten erleiden, treten bei schwermütigen Patienten vielmehr Infektionen auf.

Gefährdete Personengruppen und Ursachen

Stress ist stets individuell. Was als Stress erlebt wird, hängt davon ab, wie Sie eine herausfordernde Situation und die Möglichkeiten, diese zu bewältigen, wahrnehmen. Grundsätzlich sehen sich Alleinerziehende, Frauen, Großstädter, Heranwachsende sowie Alterskohorten zwischen 30 und 40 Jahren, da häufig mit Familiengründung beschäftigt, einem besonderen Stresspotenzial ausgesetzt. Ebenso sind auch viele Arbeitslose von Stress betroffen. Beim Empfinden von Stress geht es weniger um die bloße Menge an zu erfüllenden Erwartungshaltungen, die sich ein Mensch aufbürdet, sondern um die empfundene Sinnhaftigkeit derselbigen. Zu den gängigen Stressoren zählt Unzufriedenheit verschiedenster Ausprägung:

  • Anerkennung (zu wenig)
  • Arbeitsfülle (zu viel)
  • Bezahlung (ungerecht)
  • Erreichbarkeit (ständig)
  • Informationsflut (unkoordiniert)
  • Selbstentfaltung (zu wenig)
  • Termindruck (zu viel)
  • Unterbrechungen (unfreiwillig)
  • Vernachlässigung (von sich selbst und sozialem Umfeld)

Typisch menschliche Fehleinschätzungen

Überall im Alltag müssen Sie Entscheidungen treffen und dies nicht unbedingt unter günstigen Bedingungen: Entweder fehlt Ihnen notwendiges Wissen oder notwendige Zeit. Durch die Forschung ist bekannt geworden, dass Entscheidungen unter Unsicherheit und besonders unter starkem Stress qualitativ beeinträchtigt werden. Diese Beeinträchtigungen folgen jedoch im Sinne der „Prospect-Theorie“ der Psychologen Amos Tversky und Daniel Kahneman einer festen Systematik. Kahneman und Tversky fanden heraus, dass menschliche Entscheidungen sich nicht nur auf rationale Erwägungen, sondern unter Druck, Risiko und Unsicherheit insbesondere auf vereinfachende Faustregeln stützen. Diese persönlichen Daumenregeln von der Welt sind jedoch nur mehr oder minder zutreffend und führen daher durch Wahrnehmungsverzerrungen zu systematischen Fehlern im Entscheidungsprozess. Hinzukommt, dass Menschen mögliche Gewinne und Verluste in ihrem Alltag auch bei identischer Höhe unterschiedlich bewerten. Eine Ablehnung von Verlusten wird dabei stärker gewichtet als die Freude über einen potenziellen Gewinn.

Drei menschliche Denkschablonen

Abhängig vom Kontext (Gewinn- oder Verlustoption) ist nachfolgendes Verhalten typisch menschlich: Wird ein Entscheidungsproblem mit einer Gewinnoption versehen, wird die risikolose Option der riskanten Option mit gleicher bzw. höherer Gewinnmöglichkeit vorgezogen, wohingegen bei einer Verlustformulierung die riskante Option einer risikolosen Option mit gleichem Erwartungswert vorgezogen wird. Das bedeutet: Da Verluste aufwühlender sind als Gewinne, ziehen Menschen es vor, Erfreuliches in kleinen Einheiten zu bekommen, während sie Unerfreuliches lieber, sofern nötig, auf einen Schlag erleben wollen. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass die intuitive Wahrscheinlichkeitseinschätzung von Menschen unter hohem Stress nicht linear erfolgt, sondern dass kleine Risiken überbewertet und mäßige bis große Risiken unterbewertet werden. Menschen unter Druck beziehen bei ihrer Entscheidungsfindung dabei folgende Heuristiken mit ein:

  • Inwiefern kann der erwartete Vorfall größentechnisch an bereits Bekanntem gemessen werden (→ Ankerheuristik)?
  • Inwiefern stimmt die erwartete Option am ehesten mit dem Prototyp der Ideallösung überein ( Repräsentativitätsheuristik)?
  • Inwiefern lässt sich das erwartete Ereignis mit einem bereits erlebten Ereignis zusammenbringen (→ Verfügbarkeitsheuristik)?

Der Mensch neigt dazu, permanent Sachverhalte und Querverbindungen in seinem Alltag wahrzunehmen, die nicht der Realität entsprechen. Schließlich gilt: Je leichter ein Ereignis aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit eines erwarteten Ereignisses eingeschätzt. Das fortwährende Streben nach kleinen Häppchen von Anerkennung, Konsum und Leistung verleitet ihn unterschwellig dazu, negative Entwicklungen beispielsweise im Bereich der Gesundheit konsequent auszublenden.

Stress kann gut aber auch schlecht sein. Stressbewertung und Stressreaktion unterscheiden sich dabei von Person zu Person sehr stark. Aus diesem Grund kann auch keine klar, auf jede Person zutreffende, Strategie zur Stressbewältigung empfohlen werden. Jeder Mensch muss lernen, seine persönlichen Stressoren zu identifizieren, zu bewerten und letztendlich seine eigenen Erwartungshaltungen zu hinterfragen. Dazu gehört auch, genügend Zeit für sich selbst einzuräumen und „Nein“ sagen zu lernen. Vergessen Sie nicht, dass Sie bei zunehmendem Stress, wenn Sie Entscheidungen unter starker Unsicherheit und Zeitdruck treffen müssen, sich vermehrt auf alte Denkmuster verlassen werden, die Sie von einer kritischen Selbstreflexion und damit auch Stresswahrnehmung wegführen – bis Sie irgendwann von außen gezwungen werden, achtsamer zu sein. Psychische Belastungen sind nicht zu unterschätzen. Seit 2013 sind psychische Belastungen, die am Arbeitsplatz auftreten können, sogar im deutschen Arbeitsschutz verankert. Unser Rat lautet daher: Weniger Konsum- und Leistungsstress, mehr Langsamkeit!

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