Unfälle passieren schnell im Alltag und können kleinere, aber auch größere Wunden nach sich ziehen. Damit die schnell Geschichte sind, ist es wichtig, die Wundheilung zu fördern und eine Wundinfektion zu vermeiden. Dabei hilft der richtige Umgang mit der Verletzung, bis diese abgeheilt ist.
Wundheilung verstehen
Unabhängig von der Art und Größe einer Verletzung, funktioniert die Wundheilung grundsätzlich immer nach dem gleichen Schema, das sich durch gezielte Maßnahmen fördern lässt. Wird der Körper verletzt – etwa durch einen Schnitt oder Biss – reagiert er sofort. Die Blutgefäße verengen sich, um den Blutverlust einzudämmen. Gleichzeitig wandern Immunzellen zur betroffenen Stelle und auch die Blutgerinnung setzt sofort ein.
Zellen der Immunabwehr zerstören eingedrungene Erreger, bauen aber auch beschädigte Körperzellen ab und reinigen so die Wunde. Später beginnen spezielle Zellen, die sogenannten Fibroblasten, mit der Neubildung von Gewebe.
Ab etwa dem 7. Tag nach der Verletzung verschließt der Körper die Wunde wieder mit festem Narbengewebe. Es kann dabei je nach Umfang der Verletzung Monate dauern, bis die Wundheilung abgeschlossen ist, selbst wenn Betroffene sie gezielt fördern.[1]
Umso wichtiger ist es daher, Tipps zur Wundheilung zu beachten, wenn es sich um größere Verletzungen handelt. Diese können sich nur mit einer optimalen Wundversorgung gut regenerieren.
Wundheilung fördern durch richtige Versorgung
Die Wundheilung ist ein komplexer Vorgang. Deshalb lässt er sich durch viele verschiedene Maßnahmen fördern. Wichtig ist dabei schon von Anfang an die korrekte Wundversorgung, um eine Wundinfektion zu vermeiden.
Ob kleine oder große – für alle Wunden ist gründliches Händewaschen vor der Behandlung Pflicht. Wer die Wunden fremder Personen versorgt, sollte zudem zur eigenen Sicherheit und, um eine Übertragung von Keimen zu vermeiden, Einmalhandschuhe tragen.
Wundheilung bei sehr kleinen Wunden fördern
Bei sehr kleinen Wunden wie nach einem Stich mit der Nadel oder einem Dorn im Finger ist weniger Wundversorgung mehr. Diese Wunden bluten nur kurz und werden dann schon wieder vom Gerinnungssystem komplett verschlossen, da die Wundfläche nur sehr klein ist.
Die kurze Blutung ist jedoch wichtig für den Körper. Dabei werden eingedrungene Keime ausgespült. Daher sollte sie nicht unterbunden werden. Da diese Wunden oft eine extrem schnelle Wundheilung haben, brauchen sie in der Regel auch keine besondere Versorgung.
Wundheilung bei größeren Wunden fördern
Größere Wunden bedürfen dagegen einer gründlichen Versorgung, um die optimale Wundheilung zu fördern. Direkt nach dem Unfall sollte die Wunde gründlich von allen Verschmutzungen gereinigt werden. Dafür eignen sich spezielle desinfizierende Wundlösungen, aber auch Leitungswasser. Damit sollte der gesamte Wundbereich großzügig gespült werden, bis keine Verschmutzungen mehr sichtbar sind. So lässt sich von Anfang an eine Wundinfektion vermeiden.
Anschließend wird die Wunde so abgedeckt, dass sie sauber und trocken bleibt. Bei kleineren Verletzungen genügt dafür in der Regel ein Pflaster. Größere werden mit einer Wundauflage und einem Verband geschützt. Beide sollten regelmäßig gewechselt werden, damit sich keine Keime einnisten können. Wichtig ist außerdem, dass es unter dem Wundschutz nicht nässt. Ein feuchtes Milieu begünstigt das Wachstum von Bakterien und behindert die Wundheilung.
Um die Hautregeneration zu fördern, sollte der Wundbereich zudem nicht gestört werden. Verband, Pflaster oder bei unbedeckten Wunden auch die Kleidung dürfen nicht auf der Oberfläche scheuern. Dasselbe gilt für Kratzen, selbst wenn die Wunde während der Heilung juckt.
Klaffen bei einer größeren Verletzung die Wundränder weit auseinander, lässt sich die Wundheilung fördern, indem Nahtstreifen die Ränder wieder zusammenziehen. So muss der Organismus nur noch eine kleine Lücke überbrücken.
Wundheilung fördern – ergänzende Maßnahmen
Während eine sorgfältige Wundversorgung sicherstellt, dass sich die Wunde nicht infiziert, gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die die Wundheilung indirekt fördern.
Gönnen Sie sich und der Verletzung Ruhe. Das bedeutet, unnötige Berührungen zu vermeiden. Liegt die Verletzung an einem Gelenk, sollten Sie dieses vorübergehend weniger oder gar nicht bewegen. Gerade bei größeren Wunden sind außerdem eine generelle Stressreduktion und körperliche Schonung sinnvoll.
Da der Körper bei der Wundheilung extra Ressourcen verbraucht, fördert eine gesunde Ernährung diese ebenfalls. Jetzt werden neben Kohlenhydraten und wertvollen Fetten wie Omega-3-Fettsäuren auch vermehrt Proteine gebraucht, wie sie Hülsenfrüchte, Pilze, Fisch oder Fleisch liefern. Wo neues Gewebe aufgebaut wird und die Zellteilung auf Hochtouren läuft, braucht der Organismus außerdem die Vitamine A, C und E, die unter anderem in vielen Gemüsesorten und in Nüssen stecken, sowie wertvolle B-Vitamine (etwa B1, B2, B6, B12 und Folsäure), die eine Ernährung mit viel Gemüse und Vollkorn mit sich bringt. Wer sich gesund und abwechslungsreich ernährt, nimmt aber nicht nur die Vitamine auf, die die Wundheilung fördern. Auch die Versorgung mit wichtigen Mineralien wie Zink, Eisen, Selen und Kupfer ist dann gut.
Nicht zuletzt lässt sich die Hautregeneration durch Verzicht auf Alkohol und Zigaretten fördern. Wer auf die Zellgifte verzichtet, erspart dem frischen Wundbereich unnötigen Stress im Stoffwechsel.
[1] „Wunden und Wundversorgung“. Gesundheitsportal, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verletzungen/wunden-wundheilung.html. Zugegriffen 18. März 2025.