Symposium: Neue Perspektiven aus Wissenschaft und Evolution

Symposium

„Individuen verändern sich ständig – das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Mit diesem Symposium möchten wir neue wissenschaftliche Perspektiven eröffnen: Wie prägen Übergangsphasen unser Leben, und welche Mechanismen spielen dabei eine Rolle?“, erklärt Professorin Dr. Barbara Caspers von der Universität Bielefeld, Direktorin des JICE.

Ein besonderes Highlight ist der Vortrag von Dr. Barbara Natterson-Horowitz (Harvard University/UCLA). Die Kardiologin und Evolutionsbiologin erforscht, wie Erkenntnisse aus der Tierwelt helfen können, menschliche Gesundheitsprobleme besser zu verstehen – von emotionalen Schwankungen bis zu chronischen Erkrankungen. In ihrem Vortrag „The Moody Animal: The Ancient Origins of ‚Ups and Downs‘“ („Das launische Tier: Die antiken Ursprünge von ‚Höhen und Tiefen‘“) zeigt sie, dass Stimmungsschwankungen nicht nur Menschen betreffen, sondern tief in der Evolution verwurzelt sind.

Professor Dr. Michael H. Goldstein (Cornell University) widmet sich in seinem Vortrag „From Birds to Words“ („Von Vögeln zu Wörtern“) der Entwicklung von Kommunikation. Durch vergleichende Studien an Singvögeln und menschlichen Säuglingen erklärt er, wie soziale Interaktionen den Spracherwerb beeinflussen. Dabei beleuchtet er spannende Parallelen zwischen Vogelgesang und menschlicher Sprache.

Vorträge und Diskussionsrunden

Neben den Keynotes erwarten die Teilnehmenden weitere spannende Vorträge und Diskussionen. Professorin Dr. Ingela Alger (Toulouse School of Economics) untersucht, wie evolutionäre Mechanismen die Verteilung von Ressourcen innerhalb von Familien beeinflussen. Camilla Cenni, PhD, (Universität Mannheim) erforscht individuelle Unterschiede im Werkzeuggebrauch bei Primaten und deren Bedeutung für die kulturelle Evolution. Dr. Maria Moiron (Universität Bielefeld) analysiert, wie Umweltveränderungen das Verhalten von Wildtierpopulationen formen.

Auch die soziologische Perspektive kommt nicht zu kurz: Dr. Bastian Mönkediek (Universität Bielefeld) zeigt, wie genetische und soziale Faktoren individuelle Lebenswege beeinflussen. Seine Forschung im Rahmen des Deutschen Zwillingsfamilienpanels „TwinLife“ liefert neue Erkenntnisse über soziale Ungleichheiten und deren Entwicklung über die Lebensspanne. Mönkediek betont: „Das interdisziplinäre Gespräch ist entscheidend, um Individualisierung besser zu verstehen. Indem wir Forschung zu Mensch und Tier zusammenbringen, eröffnen sich neue Möglichkeiten, biologische, psychologische und soziale Entwicklungen ganzheitlich zu betrachten.“

Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung unter https://indico.uni-muenster.de/event/3141 wird erbeten.

Weitere Informationen

Wissenschaftliche Ansprechpartner

Prof’in Dr. Barbara Caspers, Universität Bielefeld
Fakultät für Biologie / Verhaltensökologie
Telefon 0521 106-2194 (Sekretariat)
E-Mail: barbara.caspers@uni-bielefeld.de


https://medizin-aspekte.de/wissenswoche-gesundheitstechnologien-der-zukunft-entdecken-154933/

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