Indischer HHL-Forscher bringt neue Impulse für sozialen Einzelhandel nach Deutschland

Varun Kashyap, indischer Bundeskanzler-Stipendiat und Gastforscher an der HHL Leipzig Graduate School of Management, hat Ende Februar den ersten Preis bei der „Startup Weekend Future Shopping Edition“ in Berlin gewonnen. Während des international renommierten Gründerwettbewerbs konnte der 26-Jährige mit einer Geschäftsidee aus dem Bereich des sozialen Unternehmertums („social entrepreneurship“) punkten. Varun Kashyap und sein Team haben mit ihrem Unternehmen LOKalMotion ein Konzept vorgestellt, dass den Verkauf von lokalen Produkten nicht nur für Touristen sondern auch für die am Ort ansässigen Bewohner erleichtert. „Toll, dass wir mit LOKalMotion die hochkarätige Jury bestehend aus der Führungsebene der Deutschen Bahn Station&Service, der Metro sowie dem Investor WestTech Ventures überzeugen konnten. Ich freue mich sehr über den Gewinn des ersten Preises, der die sechsmonatige kostenlose Nutzung eines Co-Woring-Büros der Deutschen Bahn an der Jannowitzbrücke in Berlin sowie Software und Services von Microsoft im Gesamtwert von 60.000 Euro beinhaltet“, sagt Varun Kashyap.
Im Anschluss an das Startup-Wochenende erhielt der Gastforscher an der Schumpeter-Juniorprofessur für Entrepreneurship und Technologietransfer der HHL die Einladung, sein Geschäftskonzept auf dem Gründerwettbewerb der Deutschen Bahn Station&Service am 16. April 2015 in Berlin zu präsentieren. Varun Kashyap sagt: „Wir sind recht hoffnungsvoll und glauben fest an das Potential unserer Idee, die nicht nur zukunftsgewandt sondern auch viele Absatzkanäle (multichannel) für lokale Produkte und Geschäfte enthält.“

Über Varun Kashyap

Mit einem Bundeskanzler-Stipendium der Alexander von Humboldt Stiftung ausgestattet, arbeitet Varun Kashyap (26) aus der nordindischen Stadt Chandigarh seit Ende 2014 an Deutschlands ältester BWL-Uni. An der Schumpeter-Juniorprofessur ‘Entrepreneurship und Technologietransfer‘ der HHL Leipzig Graduate School of Management forscht der Wissenschaftler über die Rolle der Logistik und der Technologie in Geschäftsmodellen des Einzelhandels und, hiervon abgeleitet, Wegen zur Nachhaltigkeit. Varun Kashyap versteht sich als ein Social Entrepreneur, d.h. für ihn geht es beim Unternehmertum nicht primär um Profit sondern um einen gesellschaftlichen Mehrwert. Visionär sagt er: „Ich möchte die Läden in 600.000 Dörfern Indiens nachhaltiger machen und dadurch Veränderungen in der Gesellschaft hervorrufen.“ Als Mittel der Wahl sieht Varun Kashyap hierbei die Effizienzsteigerung auf dem kleinteiligen Markt des indischen Einzelhandels mittels des Einsatzes von Technologie und Prozessoptimierung. Durch seine Forschung der verschiedenen On- und Offline-Geschäftsmodelle deutscher Handelsketten wie Aldi, Lidl oder Edeka erhält der Wissenschaftler viele Impulse für seine Forschung. Auch aufgrund der überwiegend ländlichen Struktur Indiens ist für Varun Kashyap der Blick auf die deutschlandweit über 200 Dorfläden, die als Bürgerinitiativen auf die Nahversorgung im ländlichen Raum abzielen, spannend.
Varun Kashyap ist gemeinsam mit Monika Shukla Mitbegründer und sogenannter „Chef-Evangelist“ von LetsEndorse (), einer Crowdsupport-Plattform im Internet, auf der Nicht-Regierungsorganisationen, Unternehmen, Bürger und Regierungen sich austauschen, um engagiert den Wandel in sozialen Fragen herbeizuführen. Von 2012 bis 2013 hat Varun Kashyap als Stipendiat „Young Indian Fellow“ ein von der indischen Ashoka-Universität in Zusammenarbeit mit u.a. der US-amerikanischen University of Pennsylvania organisiertes multidisziplinäres Entwicklungsprogramm für Führungskräfte absolviert. Zuvor, im Jahr 2010, hat der Social Entrepreneur „Suvidha Bazaar“ gegründet. Von der auf die Lieferkette fokussierenden Initiative für frische Produkte vom Bauernhof profitierten sowohl die Landwirte als auch die Endverbraucher. 2014 wurde Varun Kashyap vom World Economic Forum als sogenannter „Global Shaper“ (weltweiter Gestalter) nominiert.

Über die Schumpeter-Juniorprofessur für Entrepreneurship und Technologietransfer an der HHL Leipzig Graduate School of Management

Jun.-Prof. Dr. Vivek K. Velamuri ist der Schumpeter-Juniorprofessor „Entrepreneurship und Technologietransfer“ der HHL. Förderer dieser Juniorprofessur ist die Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer. Jun.-Prof. Dr. Velamuris Forschungsschwerpunkt liegt auf der hybriden Wertschöpfung, d.h. dem Prozess der Generierung von Mehrwert durch die Integration von Produkten und Dienstleistungen zu aufeinander abgestimmten Angeboten. Über dieses Thema hat er auch bis Mai 2011 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl Prof. Dr. Kathrin M. Möslein) mit summa cum laude promoviert. Durch Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie am Lehrstuhl von Frau Professor Möslein mit dem Fokus auf Innovation und Wertschöpfung erlangte Jun.-Prof. Dr. Verlamuri vielfältige Erfahrungen. Darüber hinaus weist der Juniorprofessor, der einen MBA-Abschluss der HHL besitzt, einen soliden Hintergrund in der Lehre auf. Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmern motivierte Jun.-Prof. Dr. Velamuri, einen Kurs für Studenten zu initiieren, in dem diese Fallstudien zu Startups erstellen.

Über die Gründerschmiede HHL Leipzig Graduate School of Management

Mit über 150 Gründungen, die in den letzten 17 Jahren von HHL-Absolventen ausgegangen sind, hat sich Deutschlands erste Adresse für den Management-Nachwuchs auch zu einem sehr erfolgreichen Inkubator für Unternehmensgründungen entwickelt. Durch das unternehmerische Engagement der Gründer konnten bereits mehr als 2.500 Jobs geschaffen werden, über 1.100 davon allein in der Region Leipzig. 2013 und auch 2014 errang die HHL einen der drei ersten Plätze für die besten Gründerhochschulen in Deutschland innerhalb des vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) herausgegebenen Rankings „Gründungsradar“. Laut der Financial Times liegt die HHL im Bereich Entrepreneurship innerhalb des M.Sc.- sowie des EMBA-Programms national auf Platz 1 bzw. global unter den Top 5.

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