Haartransplantation

Haartransplantation

Haarausfall an sich ist schon ein Problem. Wenn der Haarausfall letztlich zu einer Glatze führt, ist das für den Betroffenen sehr belastend. Dabei ist Haarausfall alles andere als selten. In Europa sind rund 60 Prozent der Männer von Haarausfall betroffen – mehr oder weniger stark. Schon wenn sich Geheimratsecken anbahnen und danach vielleicht stellenweise die Haare büschelweise ausgehen und eine Glatze zum Vorschein kommt, wird es Zeit zum Handeln. Es bleibt dann nur noch der Weg zu einer Haartransplantation. Das klingt erst einmal erschreckend. Dabei gibt es heute sehr schonende Methoden für eine Haartransplantation. Es handelt sich dennoch um einen medizinischen Eingriff, über was man sich klar sein sollte. Mehr dazu auf sinis-aesthetics.de

Geschichte 

Schon seit Jahrhunderten kennen Menschen das Problem des Haarausfalls. Die ersten Haartransplantationen wurden im 18. Jahrhundert durchgeführt. Es handelte sich hier allerdings nur um die ersten Versuche, welche weniger erfolgreich waren und meist fehlschlugen. Damals wurde versucht kahle Stellen auf dem Kopf von Menschen mit behaarten Hautteilen von Tieren wieder zu neuem Glanz zu bringen. Die moderne Geschichte der Haarverpflanzung begann im Jahr 1939. Erstmals eine Haartransplantation durchgeführt hatte ein japanischer Arzt. Es handelt sich um Dr. Shoji Okuda, der die Durchschlagstechnik oder Punchtechnik entwickelte. Die Erfolge von Dr. Okuda waren sehr groß, vor allem bei Menschen, die Brandverletzungen hatten am Kopf. Weitere Pionierversuche im Bereich der Haartransplantationen gelang dem japanischen Artz Dr. Tamura. Auch seine Methode halft vor allem Brandopfern. In den USA war es Dr. Norman Orentreich, der 1952 die Technik von Dr. Okuda mit den Grafts übernahm und diese erstmals bei Patienten mit erblich bedingtem Haarausfall anwandte. Festgehalten hat dieser Pionier im Bereich der Haartransplantationen seine Erkenntnisse in einer veröffentlichten Arbeit im Jahr 1959. Die von Dr. Tamura begründete Streifen-Technik verfeinerte indes Dr. Carlos Uebel, der heute als Pionier der modernen Streifentechnik gilt. Weitere Pioniere im Bereich der Haartransplantationstechnik waren Dr. Headington.und Dr. Manfred Lucas. Weiteren Vortrieb erhielt die Haartransplantation durch Dr. Bob Limmer und dessen Entwicklung der schonenden Methoden zur Eigenhaarverpflanzung. 1988 wurde schließlich die FUE-Methode entwickelt durch den japanischen Arzt Masumi Inaba. Allerdings gibt es in Bezug auf die Entwicklung dieser Methode eine Kontroverse, denn auch das Ehepaar Angela Woods-Campbell und Ray Woods beansprucht die Entwicklung der FUE-Methode für sich. Verfeinert wurde diese Methode 2002 aber letztlich durch W. R. Rassmann.

FUE-Methode – klassisch und ihre Varianten 

Die FUE-Methode ist heute die wohl gängige Methode, wenn es um eine Haartransplantation geht. Es handelt sich um eine Methode für die Eigenhaarverpflanzung. Dabei werden die entnommenen Haarfollikel vom Kopf des Patienten in einer Nährlösung aufbewahrt. Mit der Hilfe von einem Skalpell werden indes an den Bereichen, wo keine Haare wachsen, die Haarwurzelkanäle geöffnet. Die zuvor entnommenen Haarfollikel werden in diese Kanäle eingepflanzt. 

Die FUE-Methode wurde in den letzten Jahren immer weiter präzisiert. 

Bei der FUE-Gold-Methode werden die Haarfollikel mit einer Hohlnadel entnommen und die Haarwurzelkanäle mit goldenen Klingen geöffnet. 

Bei der FUE-Saphir-Methode erfolgt die Öffnung der Kanäle mit Saphirklingen, während bei der FUE-Diamant-Methode die Haarwurzelkanäle mit Diamantklingen geöffnet werden.

Darüber hinaus wurde für die FUE-Methode auch die Roboter-Methode entwickelt. Hier erfolgt die Entnahme der Haarfollikel mit einem Roboter. Diese FUE-Methode gehört zu den jüngsten Methoden einer Haartransplantation und wurde in den USA entwickelt und 2011 zunächst in den USA und 2012 in Europa zugelassen. 

Neu ist im Rahmen der FUE-Methode auch die DHI- oder CHOI-Methode, die seit 2010 angewandt wird. Diese Methode knüpft an die Urform der FUE-Methode an, wobei bei der DHI- oder CHOI-Methode die Entnahme der Haarfollikel und deren Einsetzen im Transplantationsbereich in einem Arbeitsgang ausgeführt werden. Das heißt, eine Zwischenlagerung der Haarfollikel in der Nährlösung entfällt. Ein Absterben der Haarfollikel wird dadurch verhindert, in dem das Öffnen der Transplantationsstelle unmittelbar nach der Entnahme der Haarfollikel geschieht. 

Ebenfalls eine Methode zur Haartransplantation ist die Long Hair Methode. Es handelt sic hum eine FUE-Methode, die vor allem bei Frauen mit längeren Haaren angewandt wird. Im Spenderbereich können dank der vorhandenen Haarfülle bis zu 1000 Grafts entnommen werden. Die transplantierten Haare haben eine Länge von bis zu 8 Zentimeter. 

Eine weitere FUE-Methode ist die Body Hair Transplant (BHT), auch Körperhaartransplantation genannt. Bei BHT werden statt Haare vom Kopf Körperhaare verwendet. Transplantiert werden diese Haare danach an weniger sichtbaren Bereichen am Kopf, zum Beispiel am Oberkopf, da Körperhaare eine andere Struktur haben als Kopfhaare.

FUT-Methode

Neben der FUE-Methode gibt es für die Haarverpflanzung auch die FUT-Methode. Diese beruht auf den Basiserkenntnissen von Dr. Tamura, die auch als Streifenmethode (oder Stripe Method) bekannt ist. Entnommen wird bei der FUT-Methode ein behaarter Hautstreifen (meist vom Hinterkopf zwischen den Ohrmuskeln), dem sogenannten Geberbereich. Der Hautstreifen wird anschließend in einzelne follikuläre Einheiten zergliedert und auch präpariert. Die Präparation ist sehr aufwändig und findet unter dem Mikroskop statt. Diese Einheiten werden bis zur Transplantation in einer gekühlten und sterilen Lösung aufbewahrt und in eine Petrischale gegeben. Diese Einheiten werden in zuvor in die Kopfhaut eingebrachte kleine Löcher im sogenannten Empfängerbereich eingesetzt. Mit dieser Methode werden noch immer sehr viele Haartransplantationen weltweit vorgenommen. Der Hautstreifen, der vom Hinterkopf entfernt wird, muss bis zu 20 Zentimeter lang und 1 Zentimeter breit sein, damit genügend Material für die Transplantation vorhanden ist. 

Im Vergleich zu den verschiedenen FUE-Methoden können mit der FUT-Methode binnen von kurzer Zeit größere Menge an Haarfollikel gewonnen werden. Das Verfahren ist daher sehr gut für Patienten geeignet, die über schon größere kahle Stellen verfügen. Da die Stelle, an der die Hautstreifen entnommen werden, vernäht werden, kann es zu der Bildung von sichtbaren Narben kommen. 

Fazit

Die verschiedenen FUE-Methoden und die FUT-Methode bieten Vorteile und Nachteile, aber für einen von starken Haarausfall betroffenen Menschen sehr die Möglichkeit einer perfekten Haartransplantation. Letztlich entscheidend der behandelnde Arzt, welche Transplantationsmethode in Frage kommt, um die kahlen Stellen bei Haarausfall wieder mit Haaren zu beleben. 

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