Ein Durchgangssyndrom (auch akuter Verwirrtheitszustand oder delirantes Syndrom) ist eine vorübergehende, meist reversible Störung der geistigen Funktionen. Es tritt häufig bei älteren Menschen nach Operationen, schweren Erkrankungen oder in Zusammenhang mit Medikamenten, Infektionen oder Stoffwechselstörungen auf.
Wie äußert sich ein akuter Verwirrtheitszustand / Durchgangssyndrom?
Die Symptome können stark variieren, typische Anzeichen bei einem Durchgangssyndrom sind:
• Bewusstseinsstörungen (Schwankungen zwischen Wachheit und Benommenheit)
• Verwirrtheit (Desorientierung zu Zeit, Ort und Person)
• Gedächtnisstörungen (Probleme mit Erinnerung und Konzentration)
• Halluzinationen oder Wahnvorstellungen
• Unruhe oder Apathie (Wechsel zwischen übersteigerter Aktivität und Teilnahmslosigkeit)
• Schlafstörungen (Tag-Nacht-Umkehr, Schlaflosigkeit)
• Veränderte Wahrnehmung und Sprache
Oft tritt das Durchgangssyndrom plötzlich auf und kann über Stunden bis Tage andauern.
Was kann man gegen ein Durchgangssyndrom tun?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Wichtige Maßnahmen sind:
1. Ursachen beseitigen
• Kontrolle von Medikamenten (einige können das Syndrom auslösen)
• Behandlung von Infektionen oder Stoffwechselstörungen
2. Unterstützende Maßnahmen
• Ruhige, vertraute Umgebung schaffen (wenig Reize, Tageslicht nutzen)
• Orientierungshilfen bieten (Uhr, Kalender, vertraute Personen)
• Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme sicherstellen
• Schlafrhythmus stabilisieren
3. Medikamentöse Therapie (nur wenn nötig)
• In schweren Fällen können beruhigende oder antipsychotische Medikamente eingesetzt werden, jedoch mit Vorsicht, besonders bei älteren Menschen.
Das Durchgangssyndrom ist meist vorübergehend, aber es kann ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung sein, die behandelt werden muss.
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