Zusatzweiterbildung „Klinische Notfall- und Akutmedizin“ soll die Notfallversorgung verbessern

Prof. Jorch (DIVI) und Prof. Dodt (DGINA) sind sich einig, dass dieser gemeinsame Schritt die Konsequenz aus der stürmischen Entwicklung der Klinischen Notfall- und Akutmedizin mit Einrichtung zahlreicher interdisziplinärer Notaufnahmen an deutschen Kliniken in den letzten 10 Jahren ist. Nach Schätzungen suchen jährlich ca. 21 Mio. Patienten die Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser auf. Akut- und Notfallpatienten mit ganz unterschiedlichen Symptomen und Diagnosen müssen hier hochprofessionell und fachübergreifend versorgt werden. Anders als in vielen anderen europäischen Ländern gab es für diesen Bereich der Medizin in Deutschland bisher keine spezifische Ausbildung für das ärztliche Personal.

Um die Patientensicherheit in den Notaufnahmen zu erhöhen und die Attraktivität des Arbeitsplatzes Notaufnahme zu steigern, haben DIVI und DGINA am 21.01.2016 beschlossen, einen gemeinsamen Vorschlag für eine Zusatzweiterbildung für die „Klinische Notfall- und Akutmedizin“ auf den Weg zu bringen. Prof. Gries, der die Inhalte seitens der DIVI vorbereitet hat, erklärt, dass so die Patientenversorgung weiter verbessert und Ärzten, die in diesem Bereich ihre berufliche Zukunft sehen, eine weiterführende Qualifikation ermöglicht werden soll. Prof. Wrede von der DGINA sieht wesentliche Elemente in der in Berlin bereits eingeführten Zusatzweiterbildung für „Klinische Notfall- und Akutmedizin“ enthalten. Grundlage dieses Vorschlages bilden die Inhalte des Europäischen Curriculums für Notfallmedizin der Europäischen Gesellschaft für Notfallmedizin (EuSEM). Der deutsche Vorschlag folgt dem EuSEM-Curriculum mit der Kombination von Kernausbildungszeit in der Notaufnahme und zu erfüllenden klinischen Voraussetzungen wie Intensiv- und präklinische Notfallmedizin.

Für den Erwerb der Zusatzweiterbildung ist dabei die vorliegende Facharztweiterbildung in einem der großen Fächer mit hohem Anteil an Notfallpatienten erforderlich. Erwerben können die Zusatzweiterbildung Anästhesisten, Allgemeinmediziner, Chirurgen, Internisten, Neurologen, Neurochirurgen sowie Pädiater. Die Zusatzweiterbildung erfordert die ganztägige, vollzeitige Tätigkeit in einer interdisziplinären Notaufnahme von zwei Jahren, von denen ein halbes Jahr während der Weiterbildungszeit in dem jeweiligen Gebiet erbracht werden kann. Eingangsvoraussetzungen für den Erwerb der Zusatzweiterbildung sind zudem die bestehende Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“ und zusätzlich ein halbes Jahr Tätigkeit auf einer Intensivstation. DIVI und DGINA sehen nun den Weg für eine Einführung der Zusatzweiterbildung geebnet und hoffen auf eine rasche Implementierung in die deutsche Weiterbildungsordnung.

Die Experten:

– Professor Gerhard Jorch ist Präsident der DIVI sowie Direktor der Universitätskinderklinik in Magdeburg.
– Professor André Gries ist stellvertretender Sprecher der DIVI-Sektion „Interdisziplinäre Notaufnahme“ und ärztlicher Leiter der zentralen Notaufnahme am Universitätsklinikum Leipzig.
– Professor Christoph Dodt ist Präsident der DGINA sowie Chefarzt des Notfallzentrums im Klinikum Bogenhausen in München.
– Prof Christian Wrede ist Vizepräsident der DGINA und Chefarzt des Notfallzentrums im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Gerne vermitteln wir Ihnen unsere Experten für Ihre Anfragen und Interviews sowie Bildmaterial. Um Belegsendung wird im Veröffentlichungsfall gebeten.

Ihre Ansprechpartnerin:
Larissa Vogt
Pressesprecherin
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.
Luisenstraße 45
10117 Berlin
Telefon: 0173 6194422
E-Mail: pressestelle@divi-org.de

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