Zur Kommentierung freigegeben: Patienteninformation zur Depression

Depressive Erkrankungen sind sehr verbreitet. Das Bundesgesundheitsministerium nimmt an, dass etwa vier Millionen Deutsche von einer Depression betroffen sind. Dabei ist die Dunkelziffer hoch: Nach den Ergebnissen einer WHO-Studie werden depressive Erkrankungen in etwa der Hälfte der Fälle nicht diagnostiziert, und selbst die diagnostizierten Fälle werden oft nicht angemessen behandelt. In den vergangenen Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Depression in Deutschland zwar deutlich verbessert, optimal abgestuft und abgestimmt zwischen haus-, fachärztlicher und psychotherapeutischer Behandlung sind Diagnostik und Therapie aber immer noch nicht.

Die S3-Leitlinie/Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) „Unipolare Depression“, initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), die im November 2009 veröffentlicht wurde, schließt diese Lücke. Jetzt ist eine Patientenversion dieser NVL erarbeitet worden.

Die PatientenLeitlinie „Unipolare Depression“ wurde von Patientenvertretern erstellt. Betreuung und Redaktion erfolgten durch das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Die Konsultationsfassung des Ratgebers steht jetzt im Internet zum Nachlesen bereit. Bis zum 17. April 2011 können Betroffene, Interessierte und Experten diese Fassung kommentieren und Verbesserungen oder Ergänzungen vorschlagen. Im Namen der beteiligten Autoren sind alle Interessierten eingeladen, diese Möglichkeit zu nutzen. Die Vorschläge werden gesichtet und nach Abstimmung in der Redaktionsgruppe in der Finalversion berücksichtigt.

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Mit der Durchführung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin beauftragt. Zu ausgewählten Krankheitsbildern arbeiten Experten verschiedener Organisationen zusammen, um im Rahmen der strukturierten Versorgung chronisch kranker Menschen die angemessene und evidenzbasierte Patientenversorgung darzustellen.

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