Zertifizierung der Uniklinik Köln als Onkologisches Zentrum

Zertifizierung als Onkologisches Zentrum – ein Merkmal für Leistungsqualität des Uniklinikum Köln

 

Zertifizierung als Merkmal der Leistungsqualität onkologischer Zentren

Die Erfolge der Krebsforschung sind trotz aller Rückschläge beachtlich. In Zahlen ausgedrückt lassen sich heute mit innovativen Therapieoptionen 50 % aller Krebsfälle therapieren. Auch eine Heilung ist in der Zwischenzeit in vielen Fällen möglich. Die Behandlungserfolge sind dabei umso größer, je früher der Krebs erkannt und behandelt wird. Ebenso tragen Verbesserungen in der Medizintechnik mit einer modernen apparativen Diagnostik und eine genauere Typisierung von Krebsarten durch neue Biomarker zum weiteren Fortschritt bei.

Innovative Medizin durch Typisierungen aller Krebsarten und innovative Krebsmedikamente

Die Anstrengungen in der medizinischen Forschung werden dazu führen, dass diagnostische Methoden noch weiter verfeinert und in Zukunft Typisierungen für alle Krebsarten ermöglicht werden. Außerdem wird es den Wissenschaftlern in der Pharmakologie und Medizin gelingen, mit wachsendem Wissen um die biomolekularen Vorgänge in Zellen und Organen, neue medikamentöse Therapien gegen Krebs zu entwickeln.

Für die Uniklinik Köln faßt Prof. Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin und Vorstandsvorsitzender des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) an der Uniklinik Köln, die Zielsetzung der onkologischen Versorgung zusammen: „Die Krebsforschung macht zur Zeit sehr große Fortschritte und wir arbeiten intensiv daran, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse so schnell wie möglich in Therapieangebote für unsere Patienten zu übersetzen. “

Einblicke in den therapeutischen Fortschritt geben Behandlungsleitlinien, Empfehlungen von Ärztegesellschaften, die kontinuierlich angepasst werden und aktuelle Studienergebnisse berücksichtigen. Diese Leitlinien in Versionen für Ärzte und auch für Patienten werden für einzelne Krankheitsbilder erstellt und sind für jeden zugänglich.

Zertifizierung als Merkmal der Leistungsqualität onkologischer Zentren

Der Fortschritt durch Innovation zeichnet sich auch in der Leistungsqualität von Kliniken aus, die sich zunehmend zertifizieren lassen. In der Onkologie sind es zur Zeit über 948 onkologische Zentren, die von der Deutschen Krebsgesellschaft für einzelne Organbereiche zertifiziert sind. Dazu gehören Brustkrebszentren ebenso wie Krebszentren für Darm, Gynäkologie, Haut, Lunge, Prostata, Pankreas, Neurologie und weitere (ONKOZert / Onkomap).

Als Onkologische Zentren mit Expertise in mehreren Organen sind bundesweit 59 Kliniken erfasst (Onkomap). Darüber hinaus gibt es Onkologische Spitzenzentren, die sich nicht nur für eine fortschrittliche Krebstherapie sondern auch für Innovationen in der Krebsforschung national wie international einsetzen. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe zählen hierzu bundesweit mehr als 10 Onkologische Spitzenzentren (Netzwerk Onkologische Spitzenzentren). Dazu gehört auch das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn, das auch von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert worden ist.

„Zertifiziertes onkologisches Zentrum“ – für Patienten bestes neutrales Qualitätsmerkmal

Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung von Krebspatienten ist die reibungslose Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligten medizinischen Disziplinen in strukturierten Netzwerken und über die Grenzen stationärer und ambulanter Versorgung hinweg, so Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft, auf der Pressekonferenz. Die zu zertifizierenden Krebszentren müssen umfassende Organisationsstrukturen aufbauen und ihre Abläufe nachvollziehbar dokumentieren. Wichtige Punkte bei der Zertifizierung sind zum Beispiel die Organisation der interdisziplinären Zusammenarbeit, die Dokumentation der Daten in einem klinischen Krebsregister, die Abläufe in der onkologischen Pflege oder den Krebsambulanzen sowie die Einbindung von Krebspatienten in klinische Studien. „Ein zertifiziertes Zentrum ist daher für die Patienten das beste neutrale Qualitätsmerkmal für eine gute onkologische Versorgung, das es zur Zeit gibt“, so Dr. Bruns weiter. „Deshalb wollen wir auch, dass spätestens in zehn Jahren alle Krebspatienten in zertifizierten Zentren behandelt werden.

Aktualität von Zertifikaten einer onkologischen Klinik wichtig

Nach einer erfolgreichen Zertifizierung müssen die Zentren dann in jährlichen Audits regelmäßig nachweisen, dass sie die jeweils aktuellen fachlichen Anforderungen an die Krebstherapie weiterhin erfüllen. „Deswegen sollten Patienten darauf achten, dass die Zertifikate auf den Webseiten einer Klinik auch aktuell sind“, so Dr. Bruns.

Vernetzung aller wichtigen Fachdisziplinen Voraussetzung für die Zertifizierung

Eine notwendige Voraussetzung für die Zertifizierung ist die routinemäßige Vernetzung aller wichtigen Fachdisziplinen. Hierzu Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin und Vorstandsvorsitzender des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) an der Uniklinik Köln: „Bei uns werden die Therapieoptionen für jeden Patienten in einer Konferenz von circa fünf bis zehn Spezialisten diskutiert und dann gemeinsam festgelegt. Neben den Pathologen, die vor allem an der Diagnosestellung mitarbeiten, sind daran Chirurgen, Strahlentherapeuten, Palliativmediziner, Psychoonkologen, Nuklearmediziner und natürlich die internistischen Onkologen beteiligt“.

Zusätzliche Behandlungsangebote durch Studienteilnahme ein Vorteil für Patienten

„Zu uns kommen viele Patienten, weil sie als austherapiert gelten. Das heißt, wir arbeiten permanent an der Frage, wie Krebs entsteht und in der Folge, wie wir ihn immer besser behandeln können“, sagte Prof. Dr. Jürgen Wolf, Ärztlicher Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie an der Uniklinik Köln und Sprecher des Onkologischen Zentrums.

Im Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) werden zur Zeit 233 klinische Studien allein zu onkologischen Fragestellungen durchgeführt. „Mit der Einbindung in klinische Studien können wir einigen Patienten noch Behandlungsangebote machen, die andere Kliniken nicht machen können. Gerade unsere erfolgreichen Studien im Bereich der personalisierten Therapien lassen uns da optimistischer in die Zukunft blicken als noch vor fünf Jahren“, so Prof. Wolf.

CIO-Lotsinnen „navigieren“ Patienten und Angehörige durch die Fachabteilungen

Im Rahmen der Zertifizierung zum Onkologischen Zentrum wurden auch Maßnahmen und Therapiemöglichkeiten an der Uniklinik Köln erfaßt, die nicht in erster Linie medizinischer Natur sind. Hierzu zählen die CIO-Lotsinnen. Sie sind erste Ansprechpartnerinnen für fast alle ambulanten Krebspatienten, die in der interdisziplinären Tumorambulanz auf der Ebene 5 im Bettenhaus behandelt werden. Sie „navigieren“ Patienten und Angehörige durch die verschiedenen Fachabteilungen und begleiten die Patienten auf Wunsch auch bei Arztgesprächen. Darüber hinaus vermitteln sie auch alle weiteren Informations-, Beratungs- und Leistungsangebote vor Ort.

Psychoonkologische und physiotherapeutische Betreuung unterstützen den Krebspatienten

Palliativmedizinische und psychoonkologische Leistungen werden außerdem an der Uniklinik Köln angeboten. Im Zentrum für Palliativmedizin steht ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Seelsorgern, Psychologen, Physiotherapeuten und ehrenamtlichen Mitarbeitern bereit, um die Patienten von Anfang an bestmöglich zu unterstützen.

Durch den Verein LebensWert, der auf dem Gelände der Klinik der Uni Köln beheimatet ist, steht ein sehr vielfältiges Informations-, Gesprächs- und Therapieangebot aus den Bereichen Bewegung, Kunst oder Musik Krebspatienten und ihren Angehörigen zur Verfügung.

Ein weiteres Angebot stellt die „Onkologische Trainingstherapie“ (OTT) dar, die 2012 gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln ins Leben gerufen wurde. Mediziner und Wissenschaftler sind heute von einem positiven Zusammenhang von körperlicher Aktivität und der Verfassung beziehungsweise Psyche von Krebserkrankten überzeugt. Um diese Zusammenhänge wissenschaftlich zu überprüfen, wurde dieses einzigartige Trainingsangebot ausschließlich für Krebspatienten geschaffen. Speziell ausgebildete Therapeuten und Ärzte stimmen sich zu den körperlichen Möglichkeiten und den Trainingszielen ihrer Patienten regelmäßig ab. Sie beobachten die Trainingserfolge und passen die Trainingspläne individuell an. Ihr Ziel ist die Entwicklung von Trainingsempfehlungen für die häufigsten Krebserkrankungen.

Weitere Informationen:

www.cio-koeln.de
www.uk-koeln.de

 

 

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