Köln/Bonn. Die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) ist seit Freitag, den 5. Februar, Mitglied bei DataCite. Innerhalb der Initiative arbeitet sie mit internationalen Partnern daran, den weltweiten Zugang zu Forschungsdaten zu fördern. Forschungsdaten sind die unmittelbaren Ergebnisse wissenschaftlicher Tätigkeit und zugleich Grundlage für weitere Forschungsarbeiten. Bisher werden sie jedoch kaum systematisch dokumentiert und gespeichert. Viele Datenbestände sind daher schwer zugänglich, werden weder ausgetauscht noch nachgenutzt und nicht selten mehrfach erhoben.
DataCite hat sich zum Ziel gesetzt, der wissenschaftlichen Community die Arbeit mit Forschungsdaten zu erleichtern. Die internationale Initiative wird dazu vor allem die Nutzung von persistenten Identifikatoren im Forschungs- und Hochschulbereich unterstützen. Konkret ermöglichen ihre Mitglieder dies durch die Registrierung von Digital Object Identifiers (DOI). Die langfristige Vision der Partnerschaft ist es, weltweit einheitliche Standards bei Forschungsdaten zu gewährleisten. Als offizielle DOI-Registrierungsagentur ist DataCite Mitglied der International DOI Foundation (IDF).
DataCite wurde im Dezember 2009 von weltweit führenden Forschungsbibliotheken und Technischen Informationszentren gegründet. Gründungsmitglieder sind die British Library, das L’Institut de l’Information Scientifique et Technique (INIST), das Technical Information Center of Denmark, die TU Delft Bibliothek aus den Niederlanden, das Canada Institute for Scientific and Technical Information (CISTI), die California Digital Library (USA), die Purdue University (USA) und die Technische Informationsbibliothek (TIB) in Hannover. Weitere Länder und Organisationen sind willkommen, sich anzuschließen. Die Geschäftsstelle wird von der TIB geführt.
Die ZB MED, finanziert aus Mitteln der Länder und des Bundes, ist eine unabhängige und überparteiliche öffentliche Einrichtung. In den fast 40 Jahren ihres Bestehens hat sie sich zu Europas größter Fachbibliothek für die Fächer Medizin, Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Agrar entwickelt. Neben der klassischen Literaturversorgung engagiert sich die ZB MED in verschiedenen Projekten zur Entwicklung, Erschließung, Vermittlung und Publikation elektronischer Literatur, Primärdaten und Forschungsergebnissen. Die ZB MED ist eine wissenschaftliche Infrastruktureinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft.
(idw, 02/2010)