Dabei stellte sich heraus, dass sowohl das Gewicht als auch die Qualität der Erdbeerfrüchte gesteigert werden, wenn Erdbeerpflanzen an Hecken platziert sind. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Agriculture, Ecosystems & Environment erschienen.
Für die Untersuchungen wurden Erdbeerpflanzen an drei unterschiedlichen Standorten platziert, das heißt neben Hecken, die an Waldränder grenzten, an freistehenden Hecken und in von Hecken isolierten Grasstreifen. „Wir wollten nicht nur die positiven Effekte der Bestäuber, sondern auch mögliche negative Effekte durch schädliche Insekten untersuchen“, sagt Denise Castle, Erstautorin der Studie, die jetzt am Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen beschäftigt ist. „Deshalb haben wir neben den blütenbesuchenden Fliegen und Bienen auch die in den Blüten fressenden Rapsglanzkäfer in die Studie aufgenommen.“
Die Isolation wirkte sich negativ auf die Anzahl der Bestäuber aus, nicht aber auf die Dichten der Rapsglanzkäfer. Somit konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Verbindung zu Waldrändern und Hecken einen deutlich positiven Effekt auf die Bestäubung von Erdbeeren hat. „Der Marktwert der Erdbeeren war mit 14,95 Euro pro 1000 Früchte an den mit Waldrändern verbundenen Hecken am höchsten und nahm mit zunehmender Isolation deutlich ab“, erklärt der Agrarökologe Dr. Ingo Grass. „1000 Früchte, die in den Grasstreifen geerntet wurden, erzielten nur noch einen Marktwert von 9,27 Euro.“
„Mit unserer Studie konnten wir eindrücklich zeigen, dass Hecken wichtige Lebensräume in der Agrarlandschaft sind, die die Verbindung zwischen Lebensräumen und angrenzenden Kulturpflanzen erhöhen können und somit auch zur Steigerung der Fruchtquantität und Qualität beitragen“, folgert Prof. Dr. Catrin Westphal, Leiterin der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität.
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Originalpublikation:
https://doi.org/10.1016/j.agee.2019.01.003.