„Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die Qualität und Effizienz zugleich Rechnung tragen“

Neue Technologien und der digitale Wandel bringen neue Möglichkeiten für die medizinische Forschung mit sich. Diese effektiv und nachhaltig zu nutzen und dabei hohe Qualitätsstandards sicherzustellen, ist eine enorme Herausforderung, vor der Forscher heute stehen. „Qualitätssicherung kann Forschung lähmen. Gleichzeitig kann Effizienz die Qualität unterlaufen. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die beiden Anforderungen Rechnung tragen“, betonte Prof. Dr. Rainer Röhrig, Kongresspräsident und Vorstandsmitglied der TMF, bei der Eröffnung des 8. Jahreskongresses heute in Oldenburg. Der Universitätsstandort Oldenburg selbst sieht sich beim Aufbau seiner jungen medizinischen Fakultät mit vielen Wandlungsprozessen konfrontiert. Bei der Etablierung von Forschung und Lehre und ihrer Verknüpfung mit der Versorgung profitiere die Fakultät von vielen Ergebnissen und Lösungen der TMF, so Röhrig.

Wie genau Qualität beim Aufbau der Medizinischen Fakultät Oldenburg sichergestellt werden kann, erläuterte Dekan Prof. Dr. Gregor Theilmeier während seines Vortrags. Er begleitet intensiv die Etablierung der European Medical School, eines gemeinsamen Studiengangs der Universitäten Oldenburg und Groningen, der im Herbst 2012 seinen Betrieb aufgenommen hat. Durch die Zusammenarbeit von Universität und Oldenburger Krankenhäusern entsteht ein neuer universitätsmedizinischer Standort, der zugleich eine Versorgungslücke in der Region schließt. „Dass die TMF Oldenburg als Standort für ihren Jahreskongress ausgewählt hat, ist uns Ehre und Ansporn zugleich. Es zeigt, dass wir als junge Universitätsmedizin einerseits für eine solche Veranstaltung attraktiv genug sind, und dass wir uns andererseits der wohlwollenden Unterstützung der TMF-Community erfreuen dürfen“, sagte Theilmeier.

Welche Entwicklungen sich in der Datenkuration und -archivierung für die Zukunft abzeichnen und welche Anforderungen sie mit sich bringen, stellt Prof. Dr. Morris Riedel vom Forschungszentrum Jülich in seinem Vortrag zur Research Data Alliance (RDA) dar, einer weltweiten Initiative zur Steigerung von Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Forschungsdaten. Seinem Vortrag folgt eine Diskussionsrunde mit Experten aus Forschung und Wirtschaft.

Der zweite Kongresstag knüpft an die Diskussion zum Spannungsfeld zwischen Qualität und Effizienz an. Die Session zur IT-Unterstützung in der klinischen Forschung beleuchtet, wie gewährleistet werden kann, dass der Einsatz von IT sicher und praktikabel erfolgt und darüber hinaus den Qualitätsanforderungen einer guten klinischen Praxis (Good Clinical Practice − GCP) genügt. Erforderlich hierfür ist eine kontinuierliche Validierung, das heißt die Überprüfung der Eignung einer Software für ihren Einsatzzweck. Auch hier muss eine Balance zwischen Machbarkeit und Sicherheit gefunden werden. Dabei ist eine valide IT eine wesentliche Voraussetzung für gute Qualität von Forschungsdaten − und zugleich ein regulatorisches Erfordernis.

Kontakt:
Inger Neick
Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030−22 00 24 732
bzw. 16.−17. März 2016 mobil unter 0176−4881 5723
E-Mail: presse@tmf-ev.de

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