Wieder P.A.R.T.Y.-Tag in der UKL-Unfallchirurgie

Das Universitätsklinikum Leipzig beteiligt sich mit einem P.A.R.T.Y. – Tag an der bundesweiten Aktionswoche der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) vom 15. bis 19. Juni 2015. Am 17. Juni findet dazu wieder das im letzten Jahr am UKL gestartete P.A.R.T.Y.-Programm zur Unfallprävention bei Jugendlichen statt. An der Aktionswoche beteiligen sich 13 Unfallkliniken. Zum Auftakt der Aktionswoche findet am 15. Juni 2015 eine Pressekonferenz in Berlin statt.

Das Programm will Jugendlichen deutlich machen, welche Konsequenzen ein Verkehrsunfall haben kann – nicht nur im Augenblick für die Gesundheit, sondern auch langfristig, für sie selbst, für die Familie, den Freundeskreis oder das Arbeitsleben. Denn gerade bei jungen Erwachsenen sind die Gründe für einen solchen Unfall häufig die gleichen: Überschätzung und Nachlässigkeit ebenso wie Drogen und Alkohol im Straßenverkehr. Um Schülern mögliche Folgen vor Augen zu führen, durchlaufen sie am UKL einen Tag lang die gleichen Stationen wie ein Patient, der bei einem Unfall schwere Verletzungen erlitten hat.

„Unser Ziel ist es, die Jugendlichen für die Folgen zu sensibilisieren, die ein Verkehrsunfall haben kann. Sie sollen sehen, dass ein Moment der Unachtsamkeit oder Alkohol am Steuer mit nachfolgendem Unfall dazu führen kann, dass sich das Leben möglicherweise total ändert, dass ein Patient monatelang im Krankenhaus behandelt wird und viele Dinge, wie das Bewegen des Arms nach einem Ellenbogenbruch, erst mühsam wieder trainieren muss“, sagt Professor Christoph Josten, Geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Plastische Chirurgie, unter deren Leitung die Veranstaltung am UKL organisiert wird.

Mehrere Bereiche des Universitätsklinikums vermitteln dabei den Schülern einen Einblick in ihre tägliche Arbeit und damit auch in die komplexe Behandlung von Unfallopfern: Neben Notaufnahme und Intensivstation sind auch eine so genannte Normalstation der Unfallchirurgie sowie die Physiotherapie und Rehabilitation beteiligt. Auch die Polizeidirektion Leipzig und das Deutsche Rote Kreuz arbeiten bei diesem Präventionsprogramm mit dem UKL zusammen. Am Ende des Projekttages steht ein Gespräch mit einem ehemaligen Patienten, der bei einem Unfall verletzt und anschließend im Universitätsklinikum behandelt wurde.

Die Idee für das Projekt P.A.R.T.Y. stammt aus Kanada. P.A.R.T.Y. steht als Abkürzung für den englischen Namen des Projekts, der übersetzt „Prävention von Alkohol- und risikobedingten Traumen bei Jugendlichen“ heißt. Eine Krankenschwester, die in den 1980er Jahren in der Notfallambulanz eines Krankenhauses arbeitete, wollte Schülern in Unfallkliniken zeigen, wie sich hier Menschen jeden Tag um viele Verkehrsopfer kümmern. Gerade die jungen Verkehrsteilnehmer sollten so sehen und miterleben, was es heißt, die Folgen eines schweren Unfalls zu verarbeiten. Derzeit gibt es mehr als 100 Programme in fünf Ländern.

Die erste P.A.R.T.Y.-Veranstaltung am Universitätsklinikum Leipzig fand im März 2014 statt und war bei den Teilnehmern ein großer Erfolg. Seitdem sind die regelmäßig stattfindenden P.A.R.T.Y.-Tage langfristig ausgebucht. „Wir freuen uns sehr über dieses Interesse“, so Prof. Josten, „denn je mehr Schüler wir erreichen, umso näher kommen wir unserem Ziel, mehr Unfälle künftig zu verhindern.“

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