Wieder gesund statt chronisch behandelt

Die europaweite Forschungsinitiative hatte erst im Februar eine Anschubfinanzierung von einer Million Euro erhalten mit dem Ziel, Europa im Bereich der „Neuartigen Therapien“ an die Spitze zu bringen. RESTORE wurde gegründet und wird koordiniert vom BIH Center for Regenerative Therapies (BCRT) und dem Berlin Center for Advanced Therapies (BeCAT) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Ärztekammer hat die Veranstaltung akkreditiert und vergibt 6 Punkte für die Teilnahme.

Neuartige Therapien sind einer der jüngsten Fortschritte in der Medizin. Dazu gehören Gen- und Zelltherapien sowie Gewebezubereitungen, die ermöglichen sollen, nicht nur Krankheitssymptome zu behandeln, sondern auch bislang unheilbare chronische Krankheiten nachhaltig zu verbessern oder gar zu heilen. Ziel von RESTORE ist es sicherzustellen, dass diese regenerativen Therapien europaweit und darüber hinaus als Standardbehandlung umgesetzt werden können, d.h. bezahlbar und verfügbar für jeden Patienten und jede Patientin werden, der sie benötigt.

Das zweitägige ATSM meeting wird Experten aus Wissenschaft, Industrie und Patient*innenorganisationen aus ganz Europa und darüber hinaus zusammenbringen, um über die Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich der Neuartigen Therapien zu diskutieren. Zu den Vortragenden zählen unter anderem Nobelpreisträgerin Ada Yonath (Direktorin des Weizmann Institute of Science, Israel), Michele De Luca (University of Modena, Italien), Timothy O’Brien (National University of Ireland, Galway, Irland), Maksim Mamonkin (Baylor College of Medicine, USA), Manuela Gomes (University of Minho, Portugal).

Die Themen reichen von personalisiertem Ersatzgewebe aus dem 3-D-Drucker für Patient*innen mit Haut- oder Herzerkrankungen, dem Einsatz von CAR-T-Zellen bei Tumoren bin hin zur Weiterentwicklung des „Organ-on-a-chip“ zu einem „Patient-on-a-chip“, deren Ziel es ist, Tierversuche zur Medikamentenprüfung nicht nur vielfach zu ersetzen, sondern auch die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten besser vorauszusagen. Ebenso geht es um grundlegende Forschungen zum Einsatz der Genschere CRISPR-CAS9 bei der genetischen Manipulation von Stammzellen, zur Herausforderung der großtechnischen Herstellung von Zelltherapien über regulatorische Fragen bis hin zu den ethischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der neuartigen „lebenden“ Therapien.

RESTORE wird von Prof. Dr. Hans-Dieter Volk, Direktor des BIH Center for Regenerative Therapies (BCRT) und federführender Wissenschaftler beim Berlin Center for Advanced Therapies (BeCAT), und Leiter des Instituts für Medizinische Immunologie der Charité, koordiniert: „Neuartige Therapien werden das Gesundheitswesen verändern („game changer“), da sie darauf abzielen, unseren Fokus von der lebenslangen Behandlung von chronischen Krankheiten auf die Wiederherstellung der Gesundheit verlagern“, sagt Professor Volk. Er fügt hinzu: „Wir sind entschlossen, vielversprechende Forschungsergebnisse in sichere und kosteneffektive Therapien made-in-Europe umzusetzen, und wir arbeiten fach- und länderübergreifend daran, dieses Ziel zu erreichen. Das Advanced Therapies Science Meeting bietet die Möglichkeit, über die noch zahlreichen Hindernisse zu diskutieren, die beim Umsetzen dieser vielversprechenden Therapien in den klinischen Alltag auftreten, und Lösungsansätze aufzuzeigen. Wir sind allen unseren Förderern und der EU sehr dankbar, dass sie RESTORE und das ATSM unterstützt haben, damit wir unsere Vision für die Zukunft der neuartigen Therapien teilen und weiterentwickeln können.“

Weitere Informationen über RESTORE, das Programm und die Anmeldung zum 1st ATSM bietet die Webseite:
https://www.restore-horizon.eu/1atsm-home/

Journalisten, die am Treffen teilnehmen möchten, melden sich bitte unter presse@bihealth.de an.

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Über RESTORE:
RESTORE ist eine europaweite Großforschungsinitiative, die von einer internationalen und interdisziplinären Gemeinschaft aus Industriepartnern, Forschungseinrichtungen und Krankenhäusern getragen wird. Ziel ist es, neuartige Therapien, so genannte „lebende Medikamente“ für möglichst viele Patienten verfügbar zu machen. RESTORE -Partner sind die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Berlin Institute of Health BIH (Deutschland), die Universität Zürich (Schweiz), Cell and Gene Therapy Catapult (Großbritannien), TissUse GmbH (Deutschland), Pluristem Ltd (Israel), Miltenyi Biotec GmbH (Deutschland), INSERM – Institut National de la Santé et de la Recherche (Frankreich), Innovation Acta S.r.l. (Italien), Fondazione Telethon Mailand (Italien) und die University of Minho (Portugal).
Über das BIH Centrum für Regenerative Therapien
Das BIH Centrum für Regenerative Therapien ist ein interdisziplinäres Translationszentrum von BIH und Charité mit dem vorrangigen Ziel, körpereigene Regenerationsprozesse mit Hilfe von Zellen, Biomaterialien und Faktoren zu verbessern und Ersatzstrategien zu unterstützen, um sie für die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Therapien und Produkten zu nutzen. Im Mittelpunkt stehen Erkrankungen des Immunsystems, des Bewegungsapparates und des Herz-Kreislauf-Systems, klinische Überschneidungsgebiete wie Gewebehomöostase und Kachexie sowie seltene Erkrankungen. Die Einrichtung, die von 2006 bis 2018 als BCRT vom Bundesministerium für Bildung und Forschung kofinanziert wurde, wird seit 2019 unter dem Namen BIH Centrum für Regenerative Therapien vom Berlin Institute of Health kofinanziert.

Über das Berlin Center for Advanced Therapies
Das Berlin Center for Advanced Therapies (BeCAT ) verfolgt ein neues Forschungskonzept für die Entwicklung und Anwendung von Advanced Therapy Medicinal Products (ATMP) in einer hochmodernen Forschungsstruktur am Charité-Standort Campus Virchow-Klinikum. Der zur Verwirklichung des Konzepts zu errichtende Neubau wird anteilig durch den Bund und das Land Berlin im Rahmen des Programms für Forschungsbauten an Hochschulen (§ 91b GG) gefördert. Beteiligte Fachgebiete der Charité sind insbesondere: Onkologie, Immunologie, Molekularbiologie, Genetik, Transplantationsmedizin und Nephrologie, sowie Kardiologie / Kardiochirurgie und Traumatologie.

Über das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH)
Das Berlin Institute of Health (BIH) ist eine Wissenschaftseinrichtung für Translation und Präzisionsmedizin. Das BIH widmet sich neuen Ansätzen für bessere Vorhersagen und neuartigen Therapien bei progredienten Krankheiten, um Menschen Lebensqualität zurückzugeben oder sie zu erhalten. Mit translationaler Forschung und Innovationen ebnet das BIH den Weg für eine nutzenorientierte personalisierte Gesundheitsversorgung. Das BIH wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) sind im BIH eigenständige Gliedkörperschaften.

Kontakt
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Kommunikation
+49 (0) 30 450 543019
s.seltmann@bihealth.de

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