Für viele Haustierbesitzer wird ein Besuch beim Tierarzt zum Horrortrip, egal, ob es sich um eine Impfung, eine Kastration oder eine Behandlung aufgrund einer Krankheit handelt. Die Tiere reagieren darauf mit aggressivem Verhalten, Geschrei oder Gebell, je nachdem, um welches Tier es sich handelt. Häufig fremdeln sie auch, wenn sie wieder zu Hause sind, mit ihrem Besitzer. Damit der Tierarztbesuch nicht in Stress ausartet, können Tierbesitzer einige Tipps beherzigen.
Wie kann der richtige Tierarzt gefunden werden?
Noch bevor ein Tier ins Haus kommt, sollten sich potentielle Besitzer über Tierärzte informieren. Schnell stehen die ersten Impfungen an, sodass oft nicht viel Zeit für die Wahl eines guten Tierarztes bleibt. Empfehlungen von anderen Tierbesitzern sind hilfreich. Zufriedene Tierbesitzer werden ihre Erfahrungen gern weitergeben und den Tierarzt weiterempfehlen. Tierärzte in der Nähe können auch über das Internet ausgesucht werden. Dort sind auch Bewertungen von Tierbesitzern zu finden, die darüber informieren, ob der Tierarzt tatsächlich empfehlenswert ist. Sinnvoll ist auch, darauf zu achten, ob ein Tierarzt auf bestimmte Tierarten spezialisiert ist, beispielsweise auf Hunde. Wird es akut, da das Tier plötzlich hohes Fieber bekommt oder sich aufgrund starker Schmerzen zurückzieht, kann nur der tierärztliche Notdienst helfen. Einige Tierärzte kommen bei Notfällen auch ins Haus. Ein Hausbesuch vom Tierarzt kann aber auch eine Alternative sein, wenn das Tier nicht akut erkrankt ist und beispielsweise eine Impfung braucht. Für das Tier besteht der Vorteil darin, dass es in der vertrauten Umgebung behandelt wird. Das ist oft auch leichter für den Besitzer.
Wie können Tierbesitzer Ängsten entgegenwirken?
Egal, ob der Tierarzt ins Haus kommt oder das Tier zum Tierarzt gebracht wird, sollte der erste Kontakt mit dem Tierarzt gut vorbereitet sein. Um Stress zu vermeiden, sollten zuvor bereits verschiedene Berührungen mit dem Tier trainiert werden. So werden Berührungen bei Untersuchungen durch den Tierarzt, beispielsweise an
- Ohren
- Schnauze
- Pfoten
nicht gleich als unangenehm empfunden, wenn der Besitzer sie zuvor mit Streichel- und Kuscheleinheiten verbindet. Auch das Heben auf den Tisch sollte bereits trainiert werden. Ohne Festhalten auf dem Tisch geht beim Tierarzt nichts. Auch das sollte zu Hause trainiert werden. Klappt das gut, bekommt das Tier eine Belohnung oder ein Lob. Das ist auch wichtig, wenn die Behandlung durch den Tierarzt erfolgreich verlaufen ist, egal, ob zu Hause oder in der Praxis.
Wie kann dem Tier die Angst vor der Transportbox genommen werden?
Hat Hund oder Katze beim ersten Tierarztbesuch unangenehme Erfahrungen gemacht, kann schon die Transportbox als negativ betrachtet werden. Vor dem nächsten Tierarztbesuch kann es sich als schwierig erweisen, die Fellnase in die Box zu setzen. Es ist kontraproduktiv, das Tier mit Gewalt zu fangen und in die Box zu setzen. Daher sollte das Tier möglichst schon vor dem ersten Tierarztbesuch an die Box gewöhnt werden. Das kann gelingen, wenn eine Decke und ein Spielzeug oder ein Leckerli in die Box gelegt werden. Es gilt, die Neugier des Tiers zu wecken. Ist es neugierig, geht es problemlos freiwillig in die Box. Bei Katzen kann die Box auch als Schlafplatz angeboten werden, indem sie mit einem Kissen und vielleicht einem Spielzeug ausgestattet wird. Der Gang in die Box wird dann zum Kinderspiel. Übrigens kann eine Transportbox auch dann hilfreich sein, wenn der Tierarzt ins Haus kommt. Das ist vor allem bei Freigänger-Katzen von Bedeutung, damit sie zum Termin auch bereitstehen.
Wie gut sind Pheromone oder Futterzusätze?
Ältere Tiere, die von anderen Besitzern übernommen wurden, tun sich mitunter schwer mit dem Tierarzt und reagieren panisch. Das kann auch bei jungen Tieren passieren, die bereits unangenehme Erfahrungen gemacht haben. Bevor der Tierarzt ins Haus kommt oder die Fahrt zum Tierarzt angetreten wird, gilt es, das Tier zu beruhigen. Das gelingt am besten, wenn der Besitzer selbst die Ruhe bewahrt. So kann er Ruhe ausstrahlen, die er auf das Tier überträgt. Um Stress zu vermeiden, kann das Tier auch mit Pheromonen oder Futterzusätzen beruhigt werden. Der Tierarzt kann beraten, welche Mittel geeignet sind und wie sie dosiert werden. Mit Pheromonen können beispielsweise Decken, Kissen oder Spielzeug behandelt werden. Auch die Transportbox wird angenehmer, wenn sie mit Pheromonen besprüht wird. Die Anwesenheit des Besitzers bei der Behandlung kann das Tier beruhigen.
Wie verhalten sich Tierbesitzer richtig?
Entscheidend für den Erfolg eines Tierarztbesuchs in der Praxis oder eines Hausbesuchs durch den Tierarzt ist das Verhalten des Tierbesitzers. Ein ruhiges, ausgeglichenes Verhalten verhindert Panik beim Tier. Sind die Besitzer in Sorge um ihren vierbeinigen Liebling, da er schwer erkrankt ist, reagieren sie darauf oft mit tröstenden Worten für das Tier und nervösem Streicheln. Das sollte vermieden werden, da das Tier dadurch noch mehr verunsichert wird. Tierbesitzer, die sich ängstlich verhalten, steigern die Angst des Tiers. Daher ist es wichtig, dass Hund oder Katze die Angst des Besitzers nicht spürt. Das ängstliche Verhalten des Tiers wird noch verstärkt, wenn der Besitzer auf Zittern oder Winseln reagiert. Daher sollten solche Verhaltensweisen am besten ignoriert werden.