Eine Entzündung des Darms kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und sowohl eine physische als auch eine psychische Belastung darstellen. Chronische Schmerzen, Krämpfe und häufige Toilettengänge beeinträchtigen die Betroffenen stark und führen zu einem erheblichen Energieverlust.
Was ist eine Darmentzündung?
Wird der Begriff Darmentzündung verwendet, ohne dass eine genauere Spezifizierung erfolgt, dann beschreibt das allgemeine eine Entzündung eines beliebigen Teils des Darms. Medizinisch unterscheidet man zusätzlich zwischen einer Enteritis, also einer Entzündung des Dünndarms und einer Colitis, einer Entzündung des Dickdarms. Eine Darmentzündung kann erhebliche Beschwerden hervorrufen. Dabei können die Symptome von Person zu Person sehr verschieden und unterschiedlich stark ausfallen. Wenn sich die ersten Symptome zeigen, kann es helfen, die Darmflora aufzubauen.
Welche Symptome weisen auf eine Darmentzündung hin?
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Symptome bei jeder Darmentzündung auftreten müssen, und auch die Schwere kann von Person zu Person variieren. Wenn jemand Symptome einer Darmentzündung zeigt, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen, um eine genaue Diagnose sowie eine angemessene Behandlung zu erhalten.
Die typischen Anzeichen sind:
- Bauchschmerzen und Krämpfe
- Fieber
- Durchfall
- Blähungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Blut im Stuhl
- Gewichtsverlust
- starkes Verlagen zur Toilette zu gehen
Zudem können Betroffene durch Appetitlosigkeit und beeinträchtigte Nährstoffaufnahme an Gewichtsverlust und Mangelernährung leiden.
Welche Ursachen hat eine Darmentzündung?
Eine Darmentzündung kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, die je nach Art der Entzündung variieren können. Man unterscheidet zwischen Infektionen durch Bakterien, Viren oder Parasiten und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, die durch eine Autoimmunreaktion verursacht werden. Diese Erkrankungen sind nicht heilbar und erhöhen das Darmkrebsrisiko.[1] Zusätzlich kommen auch folgende Ursachen in Betracht:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Allergien
- Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika oder Antibiotika
- Gefäßprobleme
- Strahlentherapie (Strahlenenteritis)
- Chemotherapie
- Stress
- ungesunder Lebenswandel
Die Behandlung hängt stark von der Ursache ab und kann entzündungshemmende Medikamente, Anpassungen der Ernährung oder auch chirurgische Eingriffe umfassen.
Was tun bei Darmentzündung?
Im menschlichen Darm leben Tausende von Bakterienarten — 100 Billionen einzelne Bakterien, Pilze, Viren und Hefen sind verantwortlich dafür, dass Nährstoffe und Vitamine verwertet werden beziehungsweise die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn funktioniert.[2] Das sogenannte Mikrobiom kann aber auch krankhafte Prozesse in Gang setzen. Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Darmflora gesund und stabil ist.
Kommt es zu einer Darmentzündung, dann ist daher die erste Maßnahme in der Regel bei starkem Durchfall ein Flüssigkeits- und Elektrolytersatz. Darauf folgt eine spezielle Diät, die die Symptome reduzieren und den Heilungsprozess unterstützen kann. Weitere gängige Behandlungsansätze sind eine medikamentöse Therapie, unterstützende Maßnahmen wie Ruhe und Stressmanagement sowie in schweren Fällen eine Operation, bei der der betroffene Darmabschnitt entfernt wird. Chronische entzündliche Darmerkrankungen erfordern oft eine langfristige Behandlung, die darauf abzielt, die Symptome zu kontrollieren, Entzündungsschübe zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Alleine in Deutschland leiden rund 400.000 Menschen an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung.[3] Da die Medikamente, die derzeit auf dem Markt sind, das Infektionsrisiko oft noch weiter erhöhen, arbeiten Forscher derzeit an einem neuen Wirkstoff.[4]
Die Behandlung einer Darmentzündung sollte immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden und erfordert die Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachgebiete. Bei anhaltenden Symptomen ist es daher wichtig, sich ärztliche Hilfe zu suchen.
Darmentzündung: Was kann ich essen?
Hat sich die Darmschleimhaut entzündet, dann muss möglichst schnell die Entzündungsursache beseitigt werden. Allerdings gibt es heute kaum noch strenge Ernährungsregeln.[5] Trotzdem ist es bei einer Darmentzündung entscheidend, eine schonende und gut verträgliche Ernährung zu wählen, die die Symptome nicht verschlimmert und stattdessen die Erholung der Darmschleimhaut unterstützt. Dazu gehören in erster Linie leicht verdauliche Lebensmittel wie gekochtes Gemüse, gedünstetes Obst wie Äpfel oder Birnen ohne Schale, fettarme proteinreiche Nahrungsmittel gekochtes Geflügel ohne Haut oder gedünsteten Fisch. Aber auch weißer Reis, Toast und Zwieback können die Darmschleimhaut beruhigen, fettarme Biojoghurts ohne Zucker und gesunde Fette in kleinen Mengen können helfen, den Darm zu besänftigen. Von stark gewürzten oder frittierten fettigen Speisen sollte man absehen, genau wie von Lebensmitteln, die sehr viele Ballaststoffe oder Zucker enthalten — gleiches gilt für Tabak oder Alkohol.
Da das Mikrobiom jedes Menschen anders aufgebaut ist, ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu achten und zu beobachten, wie er auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, herauszufinden, welche Nahrungsmittel sich negativ auswirken. Neben probiotischem Joghurt gibt es auch spezielle Nahrungsergänzungsmittel, die das Mikrobiom im Darm wieder aufbauen sollen. Vor der Einnahme sollten Betroffene aber auf jeden Fall mit ihrem behandelnden Arzt sprechen. Durch eine bewusste Lebensweise und den Einsatz bewährter Hausmittel bei Darmentzündung können viele Betroffene die Erkrankung besser kontrollieren und die Lebensqualität steigern.
[1]„Darmentzündungen ohne Nebenwirkungen therapieren – DLR Gesundheitsforschung“. Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt e.V. – DLR Gesundheitsforschung, 15. September 2017, https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/darmentzundungen-ohne-nebenwirkungen-therapieren-6587.php.
[2] Deutsche-apotheker-zeitung.de, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2017/daz-17-2017/der-darm-und-sein-mikrobiom]. Zugegriffen 13. Juli 2024.
[3] „Darmentzündungen ohne Nebenwirkungen therapieren – DLR Gesundheitsforschung“. Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt e.V. – DLR Gesundheitsforschung, 15. September 2017, https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/darmentzundungen-ohne-nebenwirkungen-therapieren-6587.php.
[4] Ebd.
[5] „Ernährung bei Magen-Darm-Erkrankungen“. Deutsches Grünes Kreuz e.V, https://dgk.de/gesundheit/ernaehrung/ernaehrung-bei-magen-darm-erkrankungen.html. Zugegriffen 13. Juli 2024.