Menschen, die bereits seit Längerem ständig mit Problemen beim Stuhlgang, Bauchkrämpfen und -schmerzen konfrontiert sind, sollten sich einmal näher mit dem sogenannten Reizdarmsyndrom beschäftigen.
Bei diesen handelt es sich um ein Krankheitsbild, das sich auf überaus vielfältige Art und Weise äußern kann. Andere Bezeichnungen für einen Reizdarm bestehen auch in IBS, Irritable Bowel Syndrome, nervöser Darm oder Reizkolon.
Als gefährlich gilt die Darmerkrankung nicht, außerdem zeigt sich ihr Verlauf in den meisten Fällen als sehr mild. Zwar können so einige Betroffene gut mit ihrem Reizdarm umgehen, andere fühlen sich in ihrer Lebensqualität durch die ständigen Magen-Darm-Probleme jedoch stark beeinträchtigt.
Die Darmerkrankung ist nicht gefährlich und verläuft häufig mild, sodass die Betroffenen gut damit leben können. Manche Patienten und Patientinnen sind jedoch in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt. Wie sich das Reizdarmsyndrom genau äußern kann, zeigt der folgende Beitrag.
Diese Symptome verursacht ein Reizdarm
Da ein Reizdarm sehr viele unterschiedliche und oft auch unspezifische Symptome mitbringen kann, dauert es häufig recht lange, bis die eindeutige Diagnose und damit eine Behandlung eines Reizdarms erfolgt.
Als besonders typische Symptome gelten jedoch ein veränderter Stuhlgang, ob in Form von Durchfall oder Verstopfung, und Bauchschmerzen. In vielen Fällen erleben die Betroffenen auch Blähungen, Krämpfe, schleimigen Ausfluss aus dem After und ein unangenehmes Völlegefühl. Es kann jedoch sehr individuell ausfallen, welche dieser Symptome sich zeigen und wie belastend diese ausfallen.
Von den Verstopfungen sind etwas mehr Frauen betroffen, wohingegen Männer öfter Durchfall erleben. Der Stuhldrang kann sich bei einigen Betroffenen so plötzlich und stark zeigen, dass sie umgehend die nächste Toilette ansteuern müssen. Der Alltag wird allerdings auch durch starke Blähungen belastet, die sich beispielsweise bei Verabredungen oder im Arbeitsalltag als sehr unangenehm zeigen können.
Die meisten Menschen, die unter einem Reizdarm leiden, erleben die Symptome das erste Mal im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Das Reizdarmsyndrom betrifft zudem häufiger Frauen als Männer. Nach Schätzungen leiden insgesamt rund zehn bis 20 Prozent der Menschen unter einem Reizdarm. Die Erkrankung zeigt sich in der Regel als chronisch, sodass die Symptome oft in Schüben immer wieder auftreten. Sie können jedoch auch dauerhaft bestehen.
Wie wird die Reizdarm-Diagnose gestellt?
Es ist nicht einfach, einen Reizdarm zu diagnostizieren. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass es zahlreiche andere Krankheiten gibt, deren Beschwerden ähnlich ausfallen. Zu nennen sind diesbezüglich etwa Darmkrebs, Zöliakie und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Um ein vorliegendes Reizdarmsyndrom festzustellen, gilt es demnach vor allem, die anderen Ursachen, die für die Symptome in Frage kommen könnten, auszuschließen. Der Arzt führt demnach unterschiedliche Untersuchungen durch. Zudem erkundigt er sich im Detail nach den genauen Beschwerden, nach eventuellen Lebensmittelunverträglichkeiten und bekannten Vorerkrankungen.
Für die Beurteilung ist es überaus wichtig, den Arzt im Detail darüber zu unterrichten, zu welchen Zeiten und unter welchen Umständen die Probleme wahrgenommen werden können. Oft ist dies zum Beispiel in besonders stressigen Lebensphasen der Fall oder nachdem bestimmte Nahrungsmittel verzehrt werden. Falls Verdacht auf einen Reizdarm besteht, ist es daher sinnvoll, schon möglichst früh mit dem Führen eines Ernährungstagebuchs zu beginnen.
Wichtig ist auch die Abgrenzung des Reizdarms zu kurzfristigen Stuhlgangveränderungen oder Verdauungsproblemen. Diese geben in der Regel keinen Grund zur Sorge. Die Diagnose Reizdarm trifft erst zu, wenn die Beschwerden über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten anhalten und sie die Lebensqualität merklich beeinträchtigen.