Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Basel liefert die ersten Resultate der weltweit grössten Pflegepersonalstudie. Laut der im renommierten «British Medical Journal» publizierten Untersuchung wiesen beispielsweise Krankenhäuser mit einer guten Arbeitsumgebung und Stellenbesetzung (angemessenes Verhältnis Patienten pro diplomierter Pflegeperson) einen höheren Anteil zufriedener Patienten auf als Spitäler mit einer vergleichsweise schlechteren Arbeitsumgebung und Stellenbesetzung. Zudem berichteten die diplomierten Pflegepersonen in diesen Krankenhäusern von einer besseren Qualität und Sicherheit in Behandlung und Betreuung.
Die Schweizer Spitäler schnitten in den gemessenen Parametern im Vergleich überdurchschnittlich gut ab. Allerdings zeigten sich innerhalb der Schweiz teilweise erhebliche Unterschiede zwischen den Krankenhäusern.
An der Studie «Nurse Forecasting: Human Resource Planning in Nursing» (RN4CAST) beteiligten sich zwölf europäische Länder und die USA. In Europa nahmen 486 Krankenhäuser, 33’542 Pflegefachpersonen und 11’318 Patienten teil. Finanziert wird die Studie durch das 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission.
Basel beherbergt Konferenz im September
Das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel lädt als Schweizer Partner des internationalen Forschungskonsortiums am 14. September 2012 zur Konferenz «Pflegepersonalbestand und Betreuungsqualität in europäischen Krankenhäusern» ein. Die Ziele dabei sind die Verbreitung der Ergebnisse der internationalen RN4CAST-Studie, die Diskussion über ihre Bedeutung im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen wie Fallpauschale (SwissDRG) oder Pflegepersonalmangel sowie über notwendige Strategien, um Patientensicherheit und Pflegequalität in europäischen Krankenhäusern auch in Zukunft sicherzustellen.
Originalbeitrag
Linda H Aiken et al.
Patient safety, satisfaction, and quality of hospital care: cross sectional surveys of nurses and patients in 12 countries in Europe and the United States
BMJ 2012; 344 | doi: 10.1136/bmj.e1717
Weitere Auskünfte
Dr. René Schwendimann, Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel, Tel. +41 (0)61 267 30 40, E-Mail: Rene.Schwendimann@unibas.ch