Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat am Dienstag, 11. Juni 2013, sein neu ausgestattetes Angiographielabor eröffnet: Weltweit erstmalig kommt hier ein Angiographiesystem der Baureihe „Artis Q“ im Bereich der interventionellen Radiologie zum Einsatz. Das von Siemens Healthcare entwickelte System ist mit einer völlig neuartigen Röntgenröhren-Technologie ausgestattet und erlaubt damit gestochen scharfe zwei- und dreidimensionale Bilder des Körpers im Rahmen von minimal-invasiven Therapien bei koronaren Herzkrankheiten, bei Schlaganfall oder Krebserkrankungen. So können die Ärzte künftig noch besser und schneller Gefäßverengungen über kleinste Blutgefäße erreichen, Gefäßverschlüsse gezielt aufweiten und mit einem Stent versorgen, Tumoren behandeln oder mit Hilfe der 3-D-Bildgebung exakte Gewebeproben entnehmen.
Die neue Röntgenröhre steigert die Erkennbarkeit kleiner Gefäße um bis zu 70 Prozent gegenüber bisheriger Röntgentechnik. Dank der neuen Technologie sind außerdem besonders schonende Untersuchungen mit niedrigerer Strahlendosis möglich. „Das Artis Q ist ein wichtiger Meilenstein in der Weiterentwicklung der bildgestützten minimal-invasiven Therapie“, betont Dr. Heinrich Kolem, CEO der Business Unit Angiography & Interventional X-Ray Systems im Siemens-Sektor Healthcare. „Es ermöglicht eine interventionelle Bildgebung in bislang unerreichter Qualität.“
Die Bedeutung des neuen Angiographielabors für die Patientenversorgung in der MHH unterstreicht Dr. Andreas Tecklenburg, MHH Vizepräsident: „Diese moderne Bildgebung erlaubt uns eine neue und wesentliche bessere Diagnostik, von der die Patienten erheblich profitieren werden.“ Professor Dr. Frank Wacker, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie erläutert den Nutzen für die Patienten: „Die dreidimensionalen Bilder nutzen wir zum Beispiel, um den Weg des Katheters in den Arterien der Leber zu steuern. So können wir Tumoren in diesem Bereich noch gezielter als bisher behandeln.“ Während der minimal-invasiven Eingriffe können Aufnahmen von MRT oder PET/CT eingeblendet und durch die zusätzlichen Informationen die Sicherheit, Effizienz und das Gesamtergebnis vieler Eingriffe gesteigert werden. Gerade bei krebskranken Patienten kann die örtliche Chemotherapie oder die Behandlung mit kleinen radioaktiven Kügelchen wie beim Leberkarzinom gezielter verabreicht werden – das hält die Nebenwirkungen der Substanzen auf den Organismus so gering wie möglich.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Frank Wacker, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, unter Telefon (0511) 532-3422.