Die Stammzellforschung ist eine wesentliche Säule bei der Entwicklung neuer Therapiekonzepte für die Regenerative Medizin. Im Rahmen der deutsch-kanadischen Zusammenarbeit auf diesem Forschungsgebiet wurde eine einzigartige Kooperation zwischen der Weltkonferenz für Regenerative Medizin in Leipzig und dem Till & McCulloch Meeting 2013 in Banff (Kanada) initiiert. Um Reichweite und wissenschaftlichen Austausch beider Events zu erhöhen, wurden verschiedene Programme wie die gegenseitige Einladung renommierter Gastredner, Live-Übertragungen sowie ein Austauschprogramm für junge Wissenschaftler organisiert.
Für Letzteres können sich ab sofort junge deutsche Nachwuchswissenschaftler (bis einschl. 33 Jahre) auf der Konferenzhomepage www.wcrm-leipzig.com anmelden. Bewerber, die sich mit einem Abstract bei der Weltkonferenz für Regenerative Medizin registriert haben, bekommen so die Möglichkeit, ihre Arbeit im Ausland vor internationalem Publikum zu präsentieren. Unter den Bewerbern wird eine Jury dann die fünf besten Beiträge mit einem Reisestipendium zur kanadischen Konferenz prämieren. Das Stipendium deckt die Kosten für Flug, Übernachtung und Teilnahme am Till & McCulloch Meeting in Banff.
Weiterer Höhepunkt der deutsch-kanadischen Kooperation ist eine LiveÜbertragung, bei dem die Teilnehmer beider Veranstaltungen Beiträge aus dem Partnerland verfolgen können. Zudem wurde mit Mick Bhatia einer der renommiertesten kanadischen Stammzellforscher nach Leipzig eingeladen. Im Gegenzug wird Prof. Dr. Oliver Brüstle die deutsche Stammzellforschung in Kanada repräsentieren.
Die alle zwei Jahre durchgeführte Weltkonferenz für Regenerative Medizin wird vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie und dem Translationszentrum für Regenerative Medizin der Universität Leipzig organisiert. Rund 1.000 internationale Forscher, Mediziner und Unternehmer werden sich über aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse aus den Bereichen Stammzellforschung, Zelltherapie, Biomaterialien und künstliche Gewebeherstellung (Tissue Engineering) austauschen.
Das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI
Das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI erforscht und entwickelt spezielle Problemlösungen an den Schnittstellen von Medizin, Biowissenschaften und Ingenieurswissenschaften. Das Institut betreibt in diesem Rahmen Auftragsforschung für biotechnologische, pharmazeutische und medizintechnische Unternehmen, Kliniken, Diagnostische Labore sowie Forschungseinrichtungen. Innerhalb der Geschäftsfelder Wirkstoffe, Zelltherapie, Diagnostik und Biobanken entwickelt, optimiert und validiert das Institut Verfahren, Materialien und Produkte. Die Kernkompetenzen des Instituts liegen im Bereich der Regenerativen Medizin, insbesondere in den Indikationsbereichen Onkologie, Ischämie, autoimmunen und entzündlichen Erkrankungen sowie Infektionskrankheiten. Das Institut ist kliniknah orientiert und übernimmt Qualitätsprüfungen sowie die GMP-konforme Herstellung von klinischen Prüfmustern. Darüber hinaus unterstützt das Institut Partner bei der Erlangung von Herstellungsgenehmigungen und Zulassungen.
Das Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) Leipzig
Das Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) der Universität Leipzig entwickelt neuartige Diagnostik- und Therapieverfahren in der regenerativen Medizin und überträgt diese in die klinische Anwendung. Zellbiologische Methoden, immunologische Arbeitsverfahren, bildgebende Untersuchungen und systembiologische Ansätze decken dabei alle Aspekte der Translationsforschung ab. Das akademische Weiterbildungsangebot des Zentrums stärkt die Kompetenz anwendungsorientierter Experten im Bereich der regenerativen Medizin. Forschung und Wirtschaft werden vom TRM bei der Entwicklung von Arzneimitteln für neuartige Therapien (ATMP) unterstützt. Das Angebotsportfolio umfasst ein breites Spektrum nicht-klinischer Prüfungen zur Sicherheit und Qualität von ATMP sowie Praxisseminare zur Guten Laborpraxis (GLP) und Beratungsleistungen zu regulatorischen Zulassungsfragen. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 wird das TRM Leipzig durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Freistaat Sachsen gefördert.