Bonn (wad) – Am 20. September 2017 ist Weltkindertag. Die Deutsche Krebshilfe und viele andere Organisationen in Deutschland sowie auf der ganzen Welt nehmen diesen Tag zum Anlass, um auf die Bedürfnisse und Interessen von Kindern und Jugendlichen aufmerksam zu machen. „Die Bekämpfung von Krebs im Kindes- und Jugendalter ist uns seit jeher ein besonderes Anliegen. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt mit hohem finanziellem Aufwand die Forschung auf dem Gebiet der Kinderonkologie, um den kleinen und jungen Patienten bessere Heilungschancen zu ermöglichen“, betont Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
Der Weltkindertag wurde 1954 bei einer Vollversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Regierungen weltweit sollen an diesem Tag ganz besonders auf die Rechte und Belange der Kinder achten. Die Deutsche Krebshilfe setzt sich seit vielen Jahren für die Interessen von an Krebs erkrankten Kindern ein: Kam die Diagnose Krebs vor vier Jahrzehnten noch einem Todesurteil gleich, werden heute vier von fünf der kleinen Patienten wieder gesund. „Großen Anteil daran hat die Deutsche Krebshilfe“, so Nettekoven weiter. „Sie hat mit dazu beigetragen, Notstände bei der Versorgung krebskranker Kinder zu beheben, den Auf- und Ausbau von Kinderkrebszentren gefördert sowie zahlreiche Studien zur Erforschung und Entwicklung neuer Therapien finanziert.“
Heilungschancen durch Krebsforschung erhöhen
Die Deutsche Krebshilfe finanziert den überwiegenden Teil aller in Deutschland durchgeführten Therapieoptimierungsstudien bei Kindern. Auch auf dem Gebiet der Grundlagenforschung fördert sie zahlreiche Projekte. So unterstützt die Organisation beispielsweise ein Forschungsvorhaben von Dr. Dr. Thomas Grünewald vom Pathologischen Institut der Universität München. Grünewald und sein Team befassen sich mit dem Ewing-Sarkom, einem aggressiven Knochentumor bei Kindern und Jugendlichen, die zweithäufigste Art von Knochenkrebs im Kindesalter.
Neuer Forschungsansatz beim Ewing-Sarkom
Auslöser des Ewing-Sarkoms ist eine Erbgutveränderung, bei der zwei normale Erbgutabschnitte zu einem einzigen Abschnitt verschmelzen. Grünewald und seine Mitarbeiter haben bereits herausgefunden, dass bei manchen Kindern das Risiko, an einem Ewing-Sarkom zu erkranken, angeboren ist. Ihr Ziel ist es nun, die Verkettung von Ereignissen, die dazu führen, dass ein Ewing-Sarkom entsteht, im Detail aufzuklären. Sie hoffen, dadurch neue Angriffspunkte für zielgerichtete Therapien zu finden. „Bei vielen Krebserkrankungen, die Kinder betreffen, wird ein Zusammenspiel zwischen einer schädlichen Erbgutveränderung und einem angeborenen Erkrankungsrisiko vermutet. Unsere Ergebnisse zum Ewing-Sarkom werden daher auch für andere Krebsarten im Kindesalter wichtig sein“, erklärt Grünewald. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 671.000 Euro.
„Die Forschung ist eines der wichtigsten Instrumente, um in der Krebsbekämpfung weiter voranzukommen. Nur über Forschungsarbeiten und wissenschaftliche Erkenntnisse sind weitere Verbesserungen in der Therapie für krebskranke Kinder möglich“, betont Nettekoven.
Hintergrundinformation: Deutsche Krebshilfe
Die Deutsche Krebshilfe finanziert ihre Aktivitäten auf allen Gebieten der Krebsbekämpfung ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung. Sie bietet Betroffenen und Interessierten umfassende Informationen zu den Themen Krebs sowie Krebsprävention und Krebsfrüherkennung unter www.krebshilfe.de.
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Bonn, 19. September 2017