„Bestäubung durch Tiere spielen eine zentrale Rolle für die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Natur. Weltweit sind fast 90 Prozent der bekannten Wildpflanzenarten zumindest teilweise auf den Transport von Pollen durch Bestäuber angewiesen.“ So beginnt die Intergovernmental Platform for Biodiversity and Ecosystem Services IPBES ihre Zusammenfassung für Politikschaffende (SPM) ihres ersten Berichtes mit seinen 20 Kernbotschaften. Die Welt sähe also anders aus – wesentlich ärmer an Farben und Formen, gäbe es keine Bestäuber. Doch schon der Titel des ersten IPBES-Assessments zu „Bestäubung, Bestäubern und Nahrungsproduktion“ zeigt, dass die so genannte Ökosystemleistung „Bestäubung“ für das menschliche Dasein eine noch wesentlich existenziellere Rolle spielt: Erntemenge und Qualität von über drei Vierteln der weltweit meist genutzten Nahrungspflanzen hängen voll oder zu einem gewissen Grad von Tierbestäubung ab. Diese Pflanzen nehmen bis zu 35 Prozent der gesamten Agrarflächen der Erde ein.
77 Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt haben das aktuelle Wissen zu einem weiten Feld von Fragen zur Bestäubung zusammengetragen:
Welche Rolle spielt Bestäubung für die Nahrungsproduktion?
Wie kann der Wert der Bestäubung für die Gesellschaft wirtschaftlich bemessen werden?
Schwinden wilde oder domestizierte Bestäubertierarten regional oder weltweit, und wodurch?
Was sind die Folgen eines Bestäuberschwundes für die Ernährungssicherheit, sozialen Zusammenhalt und auch die Wirtschaft?
Und welche Optionen hat die Politik und Gesellschaft um die wertvollen Leistungen zu erhalten?
Heute wurde der Bericht zu Bestäubung, Bestäubern und Nahrungsproduktion sowie seine Kurzfassung für Politikschaffende (Summary for Policy Makers SPM) von der IPBES-Vollversammlung in Kuala Lumpur verabschiedet.
Eine kurze Zusammenfassung der Kernbotschaften des Berichtes sowie Interviews mit zwei beteiligten deutschen Wissenschaftlern lesen Sie bei NeFo