Den meisten Menschen ist Lungenhochdruck (PH = Pulmonale Hypertonie = Pulmonaler Bluthochdruck) kaum bekannt. Auch für den Arzt offenbart er sich nicht auf den ersten Blick. Denn viele der für Lungenhochdruck typischen Beschwerden – wie Atemnot bei Belastung, Erschöpfung oder Brustschmerzen – treten auch bei anderen Erkrankungen wie Asthma auf. Die Verwechslungsgefahr ist demzufolge hoch. Unbehandelt schreitet Lungenhochdruck jedoch rasch fort und kann innerhalb weniger Jahre zum Tod führen. Deshalb ist das rasche Erkennen für die Patienten überlebenswichtig. Die Aktion „Blaue Lippen – Farbe bekennen für Lungenhochdruck“ möchte daher das Bewusstsein für die seltene Erkrankung des Lungenhochdrucks steigern und einen Beitrag dazu leisten, dass Patienten schneller diagnostiziert werden.
Aktion „Blaue Lippen“ – ein Beitrag zur frühen Diagnose
Die Aktion fand auch 2015 bundesweit an PH-Expertenzentren an großen Kliniken statt und wurde von der Selbsthilfeorganisation pulmonale hypertonie e.v. unterstützt. Die blauen Lippen symbolisieren dabei den Sauerstoffmangel, der bei Lungenhochdruck auftritt. Besucher waren eingeladen, ihre Lippen fotografieren zu lassen. Die Bilder wurden auf eine riesige blaue Lippe montiert, die nach und nach rot und gesund geküsst wurde. Interessierte konnten sich auch durch eine Fahrt auf dem Mini-Bike engagieren. Für jedes Lippenbild und jeden gefahrenen Kilometer spendete Bayer einen Euro an die Selbsthilfeorganisation pulmonale hypertonie e.v.
Lungenhochdruck – was ist das eigentlich?
Bei Lungenhochdruck steigt der Blutdruck in den Blutgefäßen der Lunge. Das kann fatale Konsequenzen haben, denn zum einen kann über die Lunge weniger Sauerstoff aufgenommen werden, zum anderen muss das Herz bei Lungenhochdruck gegen einen erhöhten Druck arbeiten. Auf Dauer vergrößert es sich dabei, wird schwächer und kann im schlimmsten Fall ganz versagen.
Für manche Formen des Lungenhochdrucks gibt es heute Behandlungsmöglichkeiten. So ist bei Patienten, deren Lungenhochdruck auf ein chronisches Blutgerinnsel in der Lunge zurückgeht, durch einen chirurgischen Eingriff sogar eine Heilung möglich. Umso wichtiger ist es, dass die Erkrankung so früh wie möglich erkannt wird.
Atemnot kann Hinweis auf Lungenhochdruck sein
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Zur Abklärung und Erstversorgung in ein spezialisiertes Zentrum
Es ist für Ärzte nicht einfach, Lungenhochdruck zu identifizieren. Die erforderlichen Untersuchungen sind aufwändig und erfordern viel Erfahrung. Bei unklaren Atembeschwerden oder einem Verdacht auf Lungenhochdruck sollten Patienten daher an ein auf Lungenhochdruck spezialisiertes PH-Zentrum überwiesen werden. Dort arbeiten Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammen, so dass die notwendigen Untersuchungen zur abschließenden Diagnose sowie die Beurteilung der Operabilität zielgerichtet stattfinden können. Die anschließende Therapiebegleitung erfolgt in Zusammenarbeit mit Zuweisern aus dem heimatnahen ambulanten und stationären Bereich.
Weitere Informationen zum Thema Lungenhochdruck
www.gesundheit.bayer.de
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