Rheuma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die sich dank moderner Therapien gut in Schach halten lässt. Voraussetzung ist, dass sie früh genug erkannt wird. Betroffene sollten daher bei den ersten Krankheitsanzeichen einen Arzt aufsuchen und sich gegebenenfalls zu einem Spezialisten überweisen lassen.
Anzeichen richtig deuten
Gelenkschmerzen, Fieber, Nachtschweiß, Abgeschlagenheit – nicht jeder denkt bei diesen Symptomen gleich an Rheuma. Doch spätestens, wenn die Gelenke erste Schwellungen zeigen wie etwa bei der rheumatoiden Arthritis, wird klar, dass es sich nicht um eine einfache Grippe handeln kann. Dauern die Beschwerden außerdem länger als sechs Wochen an, sollten Betroffene einen Facharzt aufsuchen.1,2 Die Versorgungslandkarte der Deutschen Rheuma-Liga hilft, Rheumatologen in der Nähe zu finden.
Wenn der Körper gegen sich selbst kämpft
Etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland – das sind zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden unter entzündlich-rheumatischen Krankheiten.3 Es handelt sich um Systemerkrankungen: Sie betreffen nicht nur Gelenke oder Muskeln, sondern das ganze Körpersystem.4 So verschieden die einzelnen Arten von Rheuma sein können, sie haben eins gemeinsam: Eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht Entzündungen.5 Je früher diese erkannt werden, desto erfolgreicher lassen sich Symptome bekämpfen und Spätfolgen verhindern.
Deshalb ist es wichtig, dass die Diagnose einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung früh gestellt wird. Nur dann kann die Therapie beginnen, bevor dauerhafte Schäden an Muskeln, Gelenken, Blutgefäßen oder inneren Organen eingetreten sind.1,2
Diagnose und Therapie
Mit gezielten Fragen klären Rheumatologen zunächst die Krankengeschichte und konkrete Beschwerden der Patienten ab. Hinter dem Begriff Rheuma verbergen sich mehr als 100 Krankheiten. Damit sie die richtigen Hinweise erhalten, müssen die Mediziner genau nachfragen. Die körperliche Untersuchung kann dann Aufschluss geben, welche Gelenke wie stark betroffen sind. Außerdem suchen die Rheumatologen nach Hautveränderungen und sogenannten Rheumaknoten.1,2
Die Blutuntersuchung kann schließlich mögliche Verursacher der rheumatischen Beschwerden zum Vorschein bringen: Entzündungsmarker wie das C-reaktive Protein (CRP) oder bestimmte Antikörper zum Beispiel der Rheumafaktor ACPA (Antikörper gegen citrullinierte Proteine). Bestätigt sich der Verdacht, lässt sich per Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) überprüfen, ob sich die betroffenen Gelenke bereits verändert haben.1,2
Ist die entzündlich-rheumatische Erkrankung diagnostiziert, setzen Rheumatologen gezielt entzündungshemmende Medikamente ein. Gegen die akuten Beschwerden kommen Schmerzmittel und Kortison-Präparate zum Einsatz. In der Langzeittherapie finden Basistherapeutika und Biologika Verwendung sowie Januskinase-Hemmer, die das Entzündungsgeschehen im Körper hemmen und verlangsamen.1,2
Ein weiterer wichtiger Baustein der Therapie ist Bewegung. Physiotherapie, Gymnastik und Sport lindern Rheuma nachweislich.1,2
Quellen – nur zur Info für die Redaktion:
- Rheumatologie Diagnostik – Klinik – Therapie Hans-Jürgen Hettenkofer, Matthias Schneider, Jürgen Braun(Herausgeber) 2014 6., vollständig überarbeitete Auflage Thieme (Verlag)
- Schneider M et al.: Interdisziplinäre Leitlinie Management der frühen rheumatoiden Arthritis, überarbeitete und erweiterte Auflage 12/2019. URL: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/060-002l_S3_Fruehe_Rheumatoide-Arthritis- Management_2019-12_01.pdf
- Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.: Rheuma in Zahlen. URL: https://dgrh.de/Start/DGRh/Presse/Daten-und-Fakten/Rheuma-in-Zahlen.html
- Pschyrembel Online: Rheumatoide Arthritis (RA). URL: https://www.pschyrembel.de/Rheumatoide%20Arthritis/K02XB
Pschyrembel Online: Rheumatischer Formenkreis. URL: https://www.pschyrembel.de/Rheumatischer%20Formenkreis/K0763