In Deutschland herrscht für Angestellte grundsätzlich die Pflicht, sich in der GKV, also der gesetzlichen Krankenversicherung, zu versichern.
Werden bestimmte Voraussetzungen erfüllt, können sie jedoch auch einen Wechsel in die PKV, also die private Krankenversicherung vornehmen. Beispielsweise muss ihr regelmäßiges Arbeitsentgelt dann über einer definierten Grenze liegen – diese beträgt für das Jahr 2023 66.600 Euro.
Doch von welchen Vorteilen können Angestellte in der PKV eigentlich tatsächlich profitieren und welche Voraussetzungen müssen sie erfüllen, um sich privat zu versichern? Der folgende Artikel liefert die Antwort.
Private Krankenversicherung bietet viele Vorteile
Werden durch den Arbeitnehmer sämtliche Voraussetzungen erfüllt, um sich in der privaten Krankenversicherung zu versichern, kann dieser von einigen Vorteilen profitieren.
So fallen beispielsweise die medizinischen Leistungen der privaten Krankenversicherung wesentlich besser aus. Sie enthalten oft etwa Zahnersatz, kürzere Wartezeiten für einen Arzttermin, eine freie Arztwahl oder eine Chefarztbehandlung.
Diejenigen, die über ein gutes Gehalt verfügen, zahlen in der privaten Krankenversicherung im Vergleich zu ihrer herkömmlichen gesetzlichen Versicherung sogar weniger.
Die Leistungen der privaten Krankenversicherung im Detail
Diejenigen, die sich aktuell mit der Frage beschäftigen, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern sollten, sollten vor allem einen Blick auf die umfassenden Leistungen der privaten Krankenversicherung werfen. Diese übertreffen das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherung bei Weitem.
Die private Krankenversicherung für Angestellte sieht beispielsweise vor, dass eine vollständige Kostenübernahme für Heil- und Hilfsmittel, Verbands- und Arzneimittel sowie ambulante Leistungen erfolgt. Auch Psychotherapie und Leistungen von Heilpraktikern werden bis zu 100 Prozent durch die private Krankenversicherung erstattet.
Große Vorteile zeigen sich für privatversicherte Angestellte auch beim Zahnarzt. Nicht nur Zahnbehandlungen, sondern auch Inlays werden durch die Versicherung bis zu 100 Prozent erstattet. An den Kosten für Implantate oder Zahnersatz beteiligt sich die Versicherung mit bis zu 85 Prozent.
Geht es um stationäre Leistungen, können sich Privatversicherte in der Regel auf eine umfassende Versorgung durch den Chefarzt in einem Ein- oder Zweibettzimmer verlassen. Weiterhin garantiert die private Krankenversicherung die modernste Medizin, eine schnelle Terminvergabe sowie einen weltweiten Schutz – die Versicherung übernimmt weltweit Rücktransport und Behandlungskosten.
Diese Voraussetzungen müssen Angestellte erfüllen
Wie eingangs bereits erwähnt, müssen Angestellte jedoch einige Bedingungen erfüllen, damit sie den Abschluss einer privaten Krankenversicherung vornehmen können.
Eine besonders große Bedeutung geht in diesem Zusammenhang etwa von ihrem Einkommen aus. Dieses muss die sogenannte Jahresarbeitsentgeltgrenze, kurz JAEG, übersteigen. Diese Grenze wird auch als Versicherungspflichtgrenze bezeichnet und beträgt im Jahr 2023 66.600 Euro.
Nicht zu vernachlässigen ist allerdings auch die Gesundheitsprüfung, die vor dem Eintritt in die private Krankenversicherung vorgenommen wird. Der gesundheitliche Zustand des potentiellen Versicherungsnehmers wird eine professionellen Bewertung unterzogen. Dafür wird er beispielsweise konkret zu seiner Gesundheits- und Krankengeschichte befragt.
Eine wichtige Rolle spielt daneben jedoch auch das Eintrittsalter in die private Krankenversicherung. Dieses beeinflusst nämlich, wie hoch sich der Beitrag für die PKV gestaltet. Besonders für Anfänger im Beruf zeigt sich die PKV daher oft als überdurchschnittlich interessant, da diese durch die günstigen Beiträge die Möglichkeit haben, höhere Altersrückstellungen zu bilden. Daneben liegen bei ihnen in den meisten Fällen noch keine Vorerkrankungen vor, welche den Versicherungsbeitrag erhöhen würden.