BÖNNIGHEIM (ri) Unter dem Motto „Vorsprung durch Forschung“ steht der Messestand der Hohenstein Institute bei der Techtextil in Frankfurt/Main vom 4. bis 7. Mai 2015. Ein Schwerpunkt der Präsentation in Halle 3.1 B21 wird die künstliche Gebärmutter„ARTUS“ sein. Ein weiteres Forschungs-Highlight stellen die Ergebnisse einer groß angelegten 3D-Kopfstudie dar. Darüber hinaus werden der Design-Wettbewerb „Spacetext 2030“ sowie die neuen OEKO-TEX® Zertifizierungen „STeP“ und „Made in Green“ thematisiert werden.
ARTUS
Mit dem ARTificial UteruS „Artus“ haben die Experten der Hohenstein Institute das weltweit erste System entwickelt, mit dem frühgeborene Babys mit sensorischen Reizen in ihrer Entwicklung unterstützt werden.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts (ZIM-Projekt KF2136730KJ3) haben die Hohenstein Wissenschaftler diesen ersten Prototyp entwickelt, der am Messestand zu sehen ist. Mit ihm werden innerhalb eines Brutkastens (Inkubator) akustische Reize wie der Herzschlag und die Stimme der Mutter ebenso an das Frühgeborene übertragen wie mechanische Eindrücke, die den sanften Bewegungen im Mutterleib entsprechen.
3D-Kopfstudie
Rund zwei Jahre lang haben Forscher der Hohenstein Institute 6.000 Köpfe von Männern, Frauen und Kindern vermessen und deren Maße und Formen umfassend untersucht. Mit Hilfe von mehr als 40 definierten Messpunkten wurden Kopfumfang, Kopfbreite und Kopflänge sowie viele andere wichtige Maße analysiert und statistisch ausgewertet. Durch das Forschungsprojekt (IGF-Vorhaben 16976 N / 1) ist es gelungen, eine neue Größentabelle speziell für Köpfe zu entwickeln und erstmals charakteristische 3D-Kopfformen zu definieren.
Design-Wettbewerb für Studenten „Spacetex 2030“
Welche besonderen Funktionalitäten muss die Kleidung von Astronauten im Hinblick auf Langzeitmissionen aufweisen? Diese Frage sollen Studenten des Design-Wettbewerbs „Spacetex 2030“ mit ihren Entwürfen praxisnah und kreativ beantworten. Die Hohenstein Institute präsentieren auf der Techtextil eine Auswahl der Einreichungen sowie erste konkrete Umsetzungen.
Der Wettbewerb baut auf das aktuelle Forschungsprojekt „Spacetex“ auf. Dieses wird von den Hohenstein Instituten (Bönnigheim – Deutschland), der Schoeller Textil AG (Sevelen – Schweiz), der Charité (Berlin -Deutschland) und dem DLR (Bonn/Bremen – Deutschland) gemeinschaftlich durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, Datenmaterial zum Zusammenspiel von Körper, Kleidung und Klima unter Null-Gravition zu gewinnen.
Diese Daten dienen in der Folge der Optimierung von textilen Materialien im Hinblick auf die besonderen Anforderungen unter Schwerelosigkeit – aber auch extremen klimatischen Bedingungen auf der Erde.
STeP und Made in Green by OEKO-TEX®
STeP (Sustainable Textile Production) ist das OEKO-TEX® Zertifizierungssystem für Marken, Handelsunternehmen und Hersteller der textilen Kette, die ihre Leistungen in Bezug auf nachhaltige Produktionsbedingungen transparent, glaubwürdig und leicht verständlich nach außen kommunizieren möchten. Die Zertifizierung ist für Produktionsbetriebe aller Verarbeitungsstufen von der Faserherstellung über die Spinnerei und Weberei/Strickerei bis hin zu Veredlungsbetrieben und Konfektionären möglich.
Mit dem Produktlabel „Made in Green by OEKO-TEX®“ präsentiert die in der Schweiz ansässige OEKO-TEX® Gemeinschaft eine neue Zertifizierung für nachweislich unbedenkliche Textilien aus nachhaltiger und sozial verantwortlicher Produktion. Das Label löst die bisherigen Zertifizierungssysteme des OEKO-TEX® Standards 100plus sowie des spanischen Siegels „Made in Green by Aitex“ ab. Letzteres wird bereits von mehreren Firmen verwendet, wobei Mango die bekannteste Modemarke ist, die ihre Produkte damit auszeichnet. Nach Übernahme der Namensrechte ist OEKO-TEX® mit seinen 16 Mitgliedsinstituten nun ab sofort exklusiver Herausgeber des neuen „Made in Green“ Labels.