(dmd). 2013 wird ein dynamisches Jahr. Drei Supersportwagen der ganz hohen Liga stehen am Start und warten auf Käufer, die sich im sechs- bis siebenstelligen Kaufpreisbereich noch wohl fühlen. Doch auch wer nicht ganz so viel Geld in sein Gefährt investieren möchte, hat die Wahl zwischen einigen Neuheiten, die das Herz jedes Sportwagen-Fans zum Pochen bringen.
Zumindest zeitlich gesehen erster in der Startaufstellung ist Ferraris neue Supersportwagen, der im Frühjahr Premiere feiern dürfte. Über den Nachfolger des legendären Enzo ist bislang allerdings wenig bekannt. Wer spekulationsfreudig ist, könnte sich als Motor den Zwölfzylinder aus dem F12 Berlinetta vorstellen, der es im neuen Modell auf rund 800 PS bringen dürfte. Für Zusatzschub sorgt das aus der Formel 1 übernommene KERS-Hybridsystem, das Bremsenergie für gelegentliches Boosten sammelt. Dank Alu- und Karbon-Leichtbaus dürfte der Spurt von null auf 100 km/h in weniger als drei Sekunden absolviert sein. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 400 km/h. Ähnlich exklusiv wird wohl der Preis sein: der Vorgänger Enzo kostete 2002 rund 700.000 Euro.
Wo die Italiener nach rund acht Jahren Pause wieder einen Supersportwagen ins Programm nehmen, will Dauerkonkurrent Porsche nicht hintenanstehen. Die Zuffenhausener schicken im Herbst den 918 Spyder ins Rennen, zwei Elektromotoren von 129 PS und 116 PS, ein V8-Benziner mit 580 PS und ein Lithium-Ionen-Akku für die Steckdose machen den offenen Tiefflieger zum wahrscheinlich grünsten Sportwagen der Welt und zugleich zum schnellsten Öko-Auto der Republik. Bis Tempo 150 fährt der 918 rein elektrisch, danach sollen die Motoren im Zusammenspiel im optimalen Falle einen Normverbrauch von drei Litern schaffen. Von null auf 100 km/h sollen weniger als drei Sekunden vergehen, bei 325 km/h ist Schluss mit weiterem Vorwärtsdrang. Der schon bekannt gegebene Preis von 768.026 Euro macht den Nachfolger des Carrera GT zum teuersten Neuwagen aus deutscher Produktion.
Ebenfalls mit einem populären Vorgänger kann ab dem Herbst der McLaren P1 aufwarten. Sein 90er-Jahre Vorgänger F1 galt vielen als der vielleicht beste Supersportwagen des 20. Jahrhunderts. Der P1 will es mindestens genauso gut machen. Die technische Basis des Top-Modells stellt der schon bekannte MP4-12C, von dem auch der 3,8-Liter-V8-Biturbobenziner stammt. Beim P1 wird dieser allerdings an einen Elektromotor gekoppelt, so dass eine Systemleistung irgendwo zwischen 600 PS und 900 PS zur Verfügung stehen soll. Die Engländer setzen allerdings weniger auf reines Tempo, sondern mehr auf deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten. Dazu soll neben der Leistung auch eine spezielle Aerodynamik beitragen, die einen maximalen Abtrieb von 600 Kilogramm verspricht. Günstig wird das Sportgerät natürlich nicht: Weniger als eine Million Euro sollte der Supersportler wohl kaum kosten.
Doch auch jenseits der Supersportwagenliga ist 2013 ein gutes Jahr für Freunde dynamischer Fortbewegung. Mit dem Jaguar F-Type startet Mitte des Jahres der designierte Nachfolger des Klassikers E-Type. Der kompakte Sportler kommt zunächst als Roadster und erhält einen neu entwickelten Dreiliter-Kompressor, der aus seinen sechs Zylindern wahlweise 340 oder 380 PS schöpft. Und wer es richtig krachen lassen möchte, der bestellt den vom XKR bekannten V8-Motor. Fünf Liter und ein großer Kompressor garantieren 495 PS und machen den F-Type mit 4,0 Sekunden von 0 auf 100 und maximal 300 km/h vollends zum Porsche-Killer.
Aber auch in Stuttgart bleibt man im Hauptgeschäftszweig nicht untätig. Als vorläufige Top-Version der 911-Familie kommt im Herbst der Turbo auf den Markt, der von einem Biturbo-Sechszylinder mit rund 390 kW/530 PS befeuert wird. Als Option wird es ein Doppelkupplungsgetriebe geben, serienmäßig bleibt der Allradantrieb. Neben dem Coupé ist auch wieder ein Cabrio geplant. Eine Klasse tiefer startet bereits zum Frühjahr der Cayman. Wie beim offenen Verwandten Boxster gibt es für den Antrieb einen 2,7-Liter-Boxer mit 202 kW/275 PS, beim stärkeren Cayman S kommt wie schon beim Vorgänger ein 3,4-Liter-Motor zum Einsatz. Der leistet nun 239 kW/325 PS. Für die Kraftübertragung kann neben dem manuellen ein Doppelkupplungsgetriebe geordert werden.
Und dann ist da auch noch die siebte Generation der Chevrolet Corvette. Der Sportwagen-Klassiker bleibt auch als C7 seiner Linie treu, statt des zwischenzeitlich geplanten Mittelmotors gibt es wieder einen Frontmotor – natürlich als V8, aber wohl mit geschrumpftem Hubraum. Aus 5,5 Litern dürfte das Basismodell rund 324 kW/440 PS schöpfen, die später nachgereichten Varianten werden wohl auf bis zu 515 kW/700 PS kommen. Optisch geht es wieder zurück zum schlankeren Stil der Modelle aus den 60er- und 70er-Jahren. Mit Details hält sich der Hersteller bislang zurück, lediglich das leicht modernisierte Markenlogo wird bereits gezeigt. Auf den deutschen Markt kommt die Corvette C7 Ende 2013, die Preise dürften sich auf dem Niveau des rund 76.000 Euro teuren Vorgängers befinden.