Von der E-Mail-Welle überrollt

(djd). Das E-Mail-Postfach läuft über, das Telefon klingelt und das nächste Meeting muss vorbereitet werden: Der Büroalltag der meisten Bundesbürger wird von Information und Kommunikation bestimmt, der Einzelne muss mehr Inhalte in immer kürzerer Zeit verarbeiten. Vor allem E-Mails bestimmen heute den gesamten Arbeitsrhythmus, das „Aufploppen“ einer neuen elektronischen Nachricht kann die Konzentration auf eine Aufgabe sofort unterbrechen. Wie bewältigen Deutschlands Arbeitnehmer die allgemeine Informationsflut, fühlen sie sich davon überfordert? Zu diesem Thema wurden im Rahmen des Randstad-Arbeitsbarometers deutsche Arbeitnehmer befragt.

Direktes Gespräch wird bevorzugt

Ein Viertel der Befragten gab an, durch eingehende E-Mails und Anrufe von der eigentlichen Arbeit abgelenkt zu werden. Zwar kann von einer generellen Überforderung nicht die Rede sein, aber immerhin 34 Prozent der Befragten können die tägliche Informationsflut nicht mehr bewältigen. Zudem erwarten ebenso viele Befragte von sich, immer direkt auf Nachrichten und Anrufe reagieren zu müssen, auf diese Weise setzen sie sich selbst unter permanenten Druck. Nur 42 Prozent der Befragten richten feste Zeiten ein, in denen das E-Mail-Programm ausbleibt.

Obwohl die digitale Kommunikation im Büroalltag eine so große Bedeutung hat, bevorzugen 74 Prozent der Befragten ein direktes Gespräch von Angesicht zu Angesicht. „Diese Tendenz stellen wir in unserem Unternehmen ebenfalls fest. Neben den vielfältigen Möglichkeiten der netzbasierten und telefonischen Kommunikation – Telefon, E-Mail, Facebook oder Twitter – ist der direkte persönliche Kontakt auch bei uns immer noch der beliebteste“, so Petra Timm, Sprecherin von Deutschlands führendem Personaldienstleister Randstad.

Informationsflut hält nach Feierabend an

Die Informationsflut geht bei den meisten Arbeitnehmern auch nach Feierabend weiter. 55 Prozent der im Rahmen des Arbeitsbarometers befragten Beschäftigten erhalten nach Dienstschluss berufliche Anrufe und E-Mails, knapp die Hälfte (48 Prozent) auch an freien Tagen. Sage und schreibe 37 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland müssen sogar immer für ihren Arbeitgeber erreichbar sein – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. „Mit den neuen Kommunikationsmitteln verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr“, erklärt Petra Timm: „Arbeitgeber sollten diesbezüglich klare Regelungen formulieren, damit ihre Mitarbeiter wissen, was von ihnen erwartet wird.“

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