Von 7 bis 2,10 – mehr als 20 ehrenamtliche Helfer unterstützen große Lebensretter-Aktion

Die Universitätsmedizin Greifswald lädt zusammen mit dem Landkreis Vorpommern-Greifswald, dem Klinikum Karlsburg und vielen weiteren Partnern und Unterstützern am Sonnabend, dem 19. September 2015, von 11.00 bis 14.00 Uhr zu einer Lebensretter-Aktion auf dem Marktplatz der Universitäts- und Hansestadt ein (s. ). Dabei sollen mehr als 3.000 Greifswalder und Bürger aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald zusammenkommen, um gemeinsam die richtigen Schritte bei einem Herzinfarkt zu üben. Dafür stehen 500 Reanimationspuppen zur Verfügung, die von den Teilnehmern wiederbelebt werden sollen. Als Stargast unterstützt der Soulsänger und Musicalstar aus „König der Löwen“, Darryll Smith, aus Trinidad und Tobago (Karibik) den Greifswalder Aktionstag, der ab 11.00 Uhr auch seinen neuen Hit „Love will lead us on“ präsentieren wird. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Sozialministerin von MV, Birgit Hesse.

60 Prozent aller Herzinfarkte passieren zu Hause

„Im Notfall eines Herzstillstandes kommt es auf jede Sekunde an“, betonte Mitorganisator und Direktor der Klinik für Anästhesie am Klinikum Karlsburg, Dr. Bernd Müllejans (Foto). Er ist neben seiner Tätigkeit im Klinikum regelmäßig als Notarzt im Rettungsdienst der Landkreise Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen unterwegs. Aus Erfahrung weiß er, dass Menschen vor der notwendigen Hilfe zurückschrecken – aus Unkenntnis und auch aus Angst, etwas falsch zu machen. „Es gibt aber nichts Schlimmeres, als bei einem Herz-Kreislaufstillstand nichts zu tun“, erklärte Müllejans. Mit der Veranstaltung wollen die Organisatoren die drei wesentlichen Schritte „Prüfen, Rufen, Drücken“, die für lebenserhaltende Maßnahmen wichtig sind, bevor der Arzt eintrifft, vermitteln und die Teilnehmer auf derartige Situationen besser vorbereiten. „Jeder kann täglich in die Situation geraten, Erste Hilfe leisten zu müssen. Der Herzinfarkt gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland und 60 Prozent aller Herzinfarkte passieren zu Hause“, unterstrich Müllejans.

Stadtwette – 500 Euro Wetteinsatz

„Die meisten ehrenamtlichen Helfer sind Assistenz- und Oberärzte der Klinik für Anästhesiologie“, sagte der Direktor der Klinik für Anästhesiologie an der Unimedizin Greifswald, Professor Klaus Hahnenkamp. „Uns ist die fachgerechte Anleitung der Wiederbelebung sehr wichtig, um auch eine nachhaltige Wirkung zu erzielen“, so der Initiator der öffentlichen Informationsveranstaltung. Wie beispielsweise Berthold Henkel, gebürtiger Essener, der in Greifswald Medizin studiert hat und jetzt an der Klinik für Anästhesiologie als Assistenzarzt arbeitet. Das Helferteam wird um engagierte Studierende der Humanmedizin aus der „Arbeitsgemeinschaft Erste Hilfe und Notfallkunde für Medizinstudierende e.V.“ ergänzt und um Angehörige der Hauptakteure. „Der organisatorische Aufwand ist doch gewaltig“, so Hahnenkamp. So freut sich auch die siebenjährige Carlotta aus Greifswald schon sehr auf ihren ersten freiwilligen Einsatz und natürlich auf den Soulmusiker Darryll Smith, weil sie selbst die Musik und das Tanzen liebt.

Die Unimedizin hat unterdessen eine Stadtwette ausgelobt, um die Teilnahmemotivation weiter zu erhöhen. Wenn es gelingt, einen vollständigen Wiederbelebungskurs an allen 500 Puppen zu belegen, unterstützt die Unimedizin den Verein der HochschulSportGemeinschaft Universität Greifswald e.V. (HSG) mit 500 Euro. Diese spezielle Aktion im Rahmen der Veranstaltung startet um 12:30 Uhr. „Die Bürger des Landkreises und natürlich die Mitglieder der HSG sind also aufgefordert, zahlreich zu prüfen, zu rufen und zu drücken. Mal sehen, wer gewinnt“, so Dr. Thorsten Wygold, Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin.

Die Veranstaltung

Es gibt eine Bühne, Livemusik und einen kostenlosen Imbiss für alle „Lebensretter“ vom Theater-Catering. Von 11.00 bis 13.00 Uhr wird das ärztliche Expertenteam um Prof. Klaus Hahnenkamp von der Universitätsmedizin Greifswald und Dr. Bernd Müllejans vom Klinikum Karlsburg den Teilnehmern die richtige Reanimation von vom Herzstillstand betroffenen Personen erläutern. Anschließend kann genau das an den Puppen ausprobiert und trainiert werden. Pro Durchgang können 500 Reanimationspuppen gleichzeitig auf dem Marktplatz fachgerecht ins Leben zurückgeholt werden. Dafür stehen geschulte Betreuer mit Ratschlägen und Hinweisen bereit.

Die Unterstützer und Partner

Landkreis Vorpommern-Greifswald, Klinikum Karlsburg, Volkssolidarität Greifswald e.V., Lions-Club Greifswald, Kommunale Beratungsstelle Greifswald, Stadtwerke Greifswald, Sparkasse Vorpommern und OBI Baumarkt Greifswald

Foto: UMG/Janke
Die Jüngste und der Längste – Carlotta aus Greifswald geht in die 2. Klasse und wird mit
Assistenzarzt Berthold Henkel die Großaktion tatkräftig unterstützen.

Foto: Klinikum Karlsburg
Als Notarzt im Rettungsdienst erlebt Dr. Bernd Müllejans vom Klinikum Karlsburg oft mit, wie hilflos Menschen im Ernstfall agieren.

Universitätsmedizin Greifswald
Klinik für Anästhesiologie
Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
Direktor: Prof. Dr. med. Klaus Hahnenkamp
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
T +49 3834 86-58 01
E anaesthesiologie@uni-greifswald.de

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