Das Medizinstudium gilt generell als besonders lernintensiv. Ohne richtig zu pauken, kommt kein Student weiter. Kein Wunder, schließlich müssen die Inhalte auch wirklich gefestigt sein, da es nach Beendigung des Studiums um Menschenleben geht. Eines ist klar, nicht jeder kann Medizin studieren. Dazu sind bestimmte Voraussetzungen notwendig.
Wie kommt man überhaupt zu einem Studienplatz?
In Deutschland Medizin studieren zu können, ist gar nicht so einfach. Es gibt viel mehr Interessenten als Studienplätze. Aus diesem Grund wurde im Wintersemester 2005/2006 ein strenges Auswahlverfahren eingeführt. Danach werden ein Fünftel aller verfügbaren Plätze nach den Noten im Abitur vergeben. Die besten Absolventen haben also eine Chance, direkt die Voraussetzungen zu erfüllen, um zum Medizinstudium zugelassen zu werden. Weitere 20 Prozent aller Studienplätze stehen jenen Menschen zur Verfügung, die sich in eine Warteliste haben eintragen lassen. Kommt man aufgrund mittelmäßiger Noten beim Abitur nicht direkt nach Abschluss der Schule zum Zug, kann es einige Zeit dauern, bis man eine Zusage erhält. Viele Interessenten lassen sich davon abschrecken und entscheiden sich gleich für einen anderen Studienzweig. 60 Prozent, also der Großteil aller Plätze, wird über die Hochschulen selbst vergeben. Dabei werden folgende Kriterien mit einbezogen:
- Wie bei der direkten Vergabe die Abiturnote
- Praktika, andere Ausbildungen und soziales Interesse wird positiv bewertet
- Bei Interessenten mit bereits abgeschlossener Ausbildung wird die Qualifikation genau geprüft
- In Auswahlgesprächen legt der Bewerber seine Motivationsgründe vor
- Teilnahme und Abschneiden beim Test für medizinische Studiengänge (TMS)
Ob man aufgrund guter Noten beim Abitur einen Platz bekommt, hängt unter anderem von der Anzahl der Bewerber ab. Es gibt mehr und weniger beliebte Hochschulen. In jedem Bundesland steht eine bestimmte Anzahl an Ausbildungsplätzen zur Verfügung. Gibt es in einem Semester weniger Interessenten, kann ein schlechteres Zeugnis zum Erfolg führen. Ein Quäntchen Glück ist also bei der Vergabe der Studienplätze auch dabei.
Mit welchen Lerntipps übersteht man die Prüfungen?
Eines ist gewiss – die Prüfungen des Medizinstudiums sind teilweise sehr umfangreich. Man muss deutlich mehr Stoff beherrschen als man von der Schulzeit gewohnt ist. Besonders wichtig ist, die zeitlichen Ressourcen entsprechend zu planen. Man sollte frühzeitig mit dem Lernen beginnen, damit man nicht in den letzten Tagen vor dem Termin in Panik gerät. Dabei ist wichtig, den eigenen Lerntyp zu kennen. Vielen Studenten steht der innere Schweinehund im Weg, sie finden tausend Ausreden bevor sie sich zum Schreibtisch setzen. Eines ist klar: in der Prüfungszeit muss das Lernen im Vordergrund stehen, selbst wenn man deswegen auf das Sozialleben für eine Zeitlang verzichten muss. Fällt es schwer, sich selbst zu motivieren, sollte man Lerngruppen bilden. In Prüfungsgruppen kann man sich gegenseitig abfragen und sich unklare Stoffgebiete von Studienkollegen erklären lassen. Dank Internet stehen heute eine Vielzahl von Lernmedien zur Auswahl. Allerdings sollte man sich von der Fülle an Angeboten nicht irritieren lassen. Am besten fragt man Studierende in höheren Semestern, mit welcher Literatur besonders gute Erfahrungen gemacht wurden. Auch beim Dozenten selbst nachzufragen, kann sich auszahlen. Unerlässlich ist in den meisten Studienfächern eine gute Mitschrift.
Praktikum muss sein
Medizinstudenten haben selbst während der Ferien wenig Zeit, das Studentenleben in vollen Zügen zu genießen. Für sie sind im Rahmen der Ausbildung nämlich mehrere Praktika vorgesehen. Vor der ersten Ärztlichen Prüfung muss ein dreimonatiges Pflegepraktikum absolviert werden. Es ist sogar möglich, dieses Praktikum bereits vor Beginn des Studiums zu absolvieren. Plant man, so vorzugehen, sollte man sich jedoch schon im Vorfeld bei der Hochschule informieren, ob das Praktikum tatsächlich anerkannt wird. Sonst muss man notfalls drei Monate in einem anderen Krankenhaus arbeiten. Wichtig ist zu wissen, dass die Art des Praktikums bundesweit nicht einheitlich geregelt ist. Für jedes Bundesland gibt es eigene Bestimmungen. Gemeinsames Kriterium ist jedoch, dass es sich bei dem Praktikumsplatz um einen Job in einer Klinik oder einem Krankenhaus unter ständiger Leitung eines Arztes handeln muss. Da man bei dem Praktikum schon viel über seinen weiteren Beruf lernt, sollte man am besten ein Fachgebiet wählen, das den Studenten besonders interessiert. Schließlich werden Praktikanten in den Dienstplan eingebunden und können die Station von der Pieke auf kennenlernen. Die Suche nach einem passenden Platz wird durch das Internet entscheidend erleichtert. Auf der Jobbörse für Ärzte praktischarzt.de können auch Medizinstudenten gezielt nach einem Praktikumsplatz suchen. Dazu gibt man bei „Art der Stelle“ einfach ein, dass man sich für einen Praktikumsplatz interessiert, wählt die gewünschte Fachrichtung und gibt einen Ort ein. Man kann dazu noch den Suchradius einschränken. Möchte man das Praktikum in der Nähe des Wohn- oder Studienortes absolvieren, gibt man zum Beispiel als Umkreis 30 Kilometer von der eingegebenen Postleitzahl an. Dank dieses hilfreichen Tools erspart man sich, jede Klinik in der Nähe einzeln anzuschreiben. Durch diese spezielle Karriereplattform für Medizinstudenten und Ärzte wird die Suche nach einem passenden Job sehr erleichtert.