Vom Romantiker zum Revolutionär

(djd). Was Heinrich Vogeler, Paula Modersohn-Becker und ihre Künstlerkollegen an Worpswede faszinierte und sie zur Gründung der Künstlerkolonie bewog, lässt sich bei einem Streifzug durch die sommerliche Landschaft auch heute noch nachvollziehen: Das einzigartige Farbenspiel der Natur von sattgrünen Wiesen, braunen Moorflächen, eingerahmt von weißen Birkenalleen, beleuchtet vom strahlend blauen, weiten Himmel inspirierte sie zu berühmten Kunstwerken. Dieser Schauplatz war damals weitestgehend nur belebt vom langsamen Gleiten der schwer beladenen Torfkähne und von hart arbeitenden, bitterarmen Moorbauern. Doch Land und Leute lieferten den Worpsweder Künstlern immer neue Anregungen. Der Aura des Künstlerdorfs und des gesamten Teufelsmoors kann sich bis heute kein Besucher entziehen. Alle Informationen zu dieser Region gibt es unter http://www.teufelsmoor.de bei der Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser.

Worpswede auf den Spuren Heinrich Vogelers

Ein Besuch im Künstlerdorf Worpswede lohnt sich im Sommer 2012 besonders. Eine große gemeinsame Ausstellung der vier Worpsweder Museen ist Heinrich Vogeler gewidmet, dem wohl vielseitigsten Künstler, der sich um 1900 in Worpswede niederließ. Vogeler wandelte sich vom romantischen Jugendstilmaler zum Sozialrevolutionär. Künstlerisch erprobte er sich in der Malerei, der Grafik, dem Design und in der Architektur. In diesem Jahr jährt sich Vogelers Geburtstag zum 140. und sein Todestag zum 70. Mal. Vom 26. Mai bis 30. September 2012 zeigt die Ausstellung „Heinrich Vogeler. Künstler, Träumer, Visionär“ diesen faszinierenden Künstler in all seinen Facetten. Mehr als 300 Exponate werfen Schlaglichter auf einen spannenden Lebensweg. Unter http://www.worpswede-museen.de gibt es weitere Informationen.

Mit dem Fahrrad durchs Teufelsmoor

Im Sommer lässt sich das faszinierende Teufelsmoor am besten auf dem Fahrrad erkunden. Für eine Entdeckungsreise per Drahtesel eignet sich beispielsweise der rund 140 Kilometer lange Radwanderweg „Weites Land“ (Informationen: http://www.weites-land.info) besonders gut. Er beginnt am Bremer Hauptbahnhof und führt mitten durchs Teufelsmoor. Das früher so geheimnisumwitterte Hochmoor ist heute mit Gräben und Kanälen durchzogen und bietet entlang der angelegten Radwege Einblicke in eine wundersame Natur. Die sogenannten Melkhüs laden Pedalritter mit ihren Milchspezialitäten und hausgemachtem Kuchen zu einer Rast ein. Für eine besondere Abwechslung ist gesorgt, wenn man die eine oder andere Etappe mit dem „Moorexpress“ zurücklegt – denn die historische Eisenbahn transportiert auch Fahrräder.

Mit dem Moorexpress unterwegs

Seit 1909 durchquert der Moorexpress das Teufelsmoor auf einer idyllischen Eisenbahnstrecke. Der Zug verkehrt vom 28. April bis 28. Oktober jeden Samstag und Sonntag zwischen dem Bremer Hauptbahnhof und Stade (mehr Informationen: http://www.moorexpress.de). Vom Moorexpress aus erhält man einen guten Eindruck von der Geschichte des Teufelsmoors, dessen Kolonialisierung erst im 18. Jahrhundert begonnen hatte – über ein System von Entwässerungsgräben wurde das nasse und kalte Moor trockengelegt. Die so entstandenen Wasserwege erlaubten es den Torfbauern, ihren im Frühling gestochenen und über den Sommer getrockneten Torf bis nach Bremen zu fahren, wo er sich als Brennmaterial verkaufen ließ. Mit dem Torfkahn war dies eine beschwerliche Reise von mehreren Tagen. Auch heute fahren die historischen Torfkähne auf den alten Wasserwegen: Zahlreiche Ausflugsgäste genießen das Kulturland Teufelsmoor vom Wasser aus. Wer es gern sportlicher mag, erkundet die Region per Rad, Kanu oder Kajak.

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