(dmd). Einer der Gründe, warum sich viele Autokäufer gegen einen elektrischen Antrieb wehren, sind die langen Ladezeiten. Dies versucht nun Volvo zu verbessern. Mit einem brandneuen Ladesystem soll der Vorgang verschnellert und die Reichweite verbessert werden. Diesen Sommer werden 100 Modelle dieser Variante mit dem Volvo C30 Electric in den Alltagstest geschickt.
Neben einem neuen Motor mit 89 kW/120 PS, der den Dreitürer in 5,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 70 beschleunigt, ist die wichtigste Neuerung ein Drehstrom-Ladegerät. Dieses füllt den leeren Akku an einer geeigneten Ladesäule innerhalb von 1,5 Stunden, so dass maximal 163 Kilometer Fahrt möglich sind. Wer es eilig hat, kann in zehn Minuten genügend Strom für 20 Kilometer Fahrt tanken. An einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose beträgt die Ladezeit acht bis zehn Stunden.
Mit der Entscheidung für das On-Board-Schnellladegerät setzt Volvo auf den aktuellen Trend beim Strom-Tanken: Statt die Schnellladetechnik in den öffentlichen Ladesäulen zu integrieren, wird sie einfach an Bord genommen. Smart und Renault gehen bei ihren E-Modellen einen ähnlichen Weg. Vorteil: Die Fahrzeuge sind nicht auf Ladesäulen mit Schnellladetechnik angewiesen. Diese sind extrem teuer und entsprechend selten. Sollte sich die On-Board-Technik durchsetzen, könnte die Ladesäulen-Infrastruktur dank simplerer Technik künftig schnell und kostengünstig ausgebaut werden.
Entwickelt wurden die neue Ladetechnik sowie der Motor gemeinsam mit Siemens. Beide Konzerne wollen künftig bei der Elektrifizierung von Pkw zusammenarbeiten. In erster Linie dürfte es dabei aber um Hybrid-, nicht um reine Elektroautos gehen.