So lässt sich das Ergebnis der Vorträge und Diskussionen zum Thema „Franchising und Medical Schools“ auf dem 75. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag vom 20. Juni 2014 in Frankfurt/M. zusammenfassen. Inhaltlich ging es um Fragen der staatlichen Qualitätssicherung, wenn Ärzte in Deutschland nach ausländischen Regularien für die heimische Krankenversorgung ausgebildet werden.
„Es kann nicht sein, dass sich Gesundheits- und Wissenschaftsministerien für nicht zuständig für das Medizinstudium in ihrem Land erklären. Dafür ist die ärztliche Berufsausübung eine zu verantwortungsvolle Aufgabe. Eine ausländische Ärzteausbildung an unseren Krankenhäusern ohne jegliche staatliche Aufsicht ist für mich nicht tragbar“, sagt Dr. Thomas Spies, Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst im hessischen Landtag. „Ärzte müssen aus Gründen der Qualitätssicherung Staatsprüfungen ablegen, Bachelor oder Masterabschlüsse sind dafür kein Ersatz. Wer keine ärztliche Lizenz vorweisen kann, sollte auch nicht mit der Weiterbildung beginnen dürfen“, ergänzt Dr. Susanna Johna, Mitglied des Präsidiums der Landesärztekammer Hessen und Vorsitzende des Landesverbands des Marburger Bundes.
Die Akkreditierung von Krankenhäusern durch ausländische Agenturen ist keine ausreichende Qualitätssicherung für die Universitätsmedizin. „Ich empfehle jedem, sich mal im Internet die Akkreditierungsberichte zur Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg und der Medical School Nürnberg anzusehen. So etwas habe ich trotz meiner langjährigen Berufserfahrung noch nie erlebt“, gibt Professor Dr. Georg Sandberger, Jurist an der Universität Tübingen, zu bedenken. Es geht nicht darum Türschilder und Etiketten zu verteilen, es geht um freie Forschung und Lehre sowie Inhalte und Strukturen der wissenschaftlichen Ärzteausbildung und die Qualität der Dozenten. „Die Hochschulrektorenkonferenz hat des-halb die Kultusministerien aufgefordert, einheitliche Qualitätsanforderungen für Franchising-Modelle gesetzlich zu verankern. In Baden-Württemberg haben wir keine vergleichbaren Probleme, denn dort müssen auch die ausländischen Bildungsanbieter dieselben Anforderungen wie die heimischen Hochschulen erfüllen“, erklärt Georg Sandberger.
Der MFT unterstützt als gemeinnütziger Verein die Fakultäten bei ihren gemeinsamen Bestrebungen zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung und Lehre und der damit verbundenen Krankenversorgung.
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