Lebensverlängerndes Gesundheitsserum oder Genussmittel mit Suchtpotenzial? Lebensmittel wie Wein oder Kaffee genießen einen recht zwiespältigen Ruf. Die neue Professorin für Biofunktionalität von Lebensmitteln an der Fakultät für Lebenswissenschaften, Veronika Somoza, geht in ihrer Forschung der Frage nach, wie gesund die in Rotwein enthaltenen und vielgerühmten Pflanzenpolyphenole – wie etwa Resveratrol – wirklich sind. Darüber hinaus werden im Rahmen der Forschungsplattform die molekularen Grundlagen der Magenfreundlichkeit von Kaffee untersucht. Ziel ist es, die Verträglichkeit zu erhöhen. Solche angewandten Themen machen die universitäre Forschung praxisnah und Somoza ist überzeugt, dass "auf diese Weise die Universität ihre Position zwischen Markt, Lehre und Forschung sichern kann."
Von Wisconsin zurück nach Wien
Die Struktur an der Universität Wien erscheint Veronika Somoza heute viel progressiver und forschungsorientierter. Das war mit ein Grund, dass die Ernährungswissenschafterin der Universität von Wisconsin den Rücken zu kehrte, und nach 13 Jahren an die Universität Wien zurückkam. Somoza hat 1996 in Wien promoviert. Ein verlockendes Lehrangebot hatte Veronika Somoza nach Ihrer Habilitation an der Universität Kiel und ihrer Tätigkeit als stellvertretende Direktorin an der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA) an die US-amerikanische Universität von Wisconsin verschlagen.
Forschungsplattform als interdisziplinäre Schnittstelle
Das attraktive Forschungsumfeld an der Universität Wien sowie die reizvolle Aufgabe, mit einer relativ großen Anzahl von Studierenden arbeiten zu können, haben Somoza schließlich wieder nach Wien geführt. Außerdem ist es der Fakultät für Lebenswissenschaften mit der Gründung der neuen Forschungsplattform "Molekulare Lebensmittelwissenschaften" erstmals in Europa gelungen, den Bereich der Ernährungswissenschaften mit der Lebensmittelchemie zu verknüpfen: "Das hat mich natürlich zusätzlich gereizt", erklärt Veronika Somoza. Die Wissenschafterin hofft, dass die – durch die Forschungsplattform geförderte – Interdisziplinarität auch die Lehre qualitativ verbessern wird.
"Ich selbst habe mich für die Ernährungswissenschaften entschieden, weil es sich dabei einerseits um eine sehr angewandte und andererseits um eine grundlagenorientierte Disziplin handelt", erklärt Somoza, die sich vor allem für die Struktur-Wirkungs-Beziehung von Lebensmittelinhaltsstoffen interessiert: Wie wirken sich z. B. Aromastoffe auf unsere Gesundheit aus? Letztere entstehen u.a. während der Verarbeitung von Lebensmitteln und genießen keinen sonderlich guten Ruf. Veronika Somoza arbeitet daran, dieses schlechte Image von verarbeiteten Lebensmitteln zu verbessern und will zeigen, dass diese – vom gesundheitlichen Aspekt – durchaus auch positiv zu bewerten sind.
Kontakt
Univ.-Prof. Mag. Dr. Veronika Somoza
Leiterin der Forschungsplattform
Molekulare Lebensmittelwissenschaften
1090 Wien, Althanstraße 14 (UZA II)
T +43-1-4277-236 10
veronika.somoza@univie.ac.at
Rückfragehinweis
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 30
M +43-664-602 77-175 30
veronika.schallhart@univie.ac.at
(idw, 01/2010)