Entscheidend für eine erfolgreiche Schwangerschaft ist die Einnistung des Embryos in die Gebärmutterhöhle. Normalerweise geschieht das am fünften Tag nach der Befruchtung, wenn der Embryo in rund 200 Zellen differenziert ist.
Bei der bislang üblichen In-vitro-Fertilisation wird der Embryo dagegen bereits drei Tage nach der Labor-Befruchtung in den Uterus implantiert. Zu diesem Zeitpunkt besteht er nur aus etwa acht Zellen und ist kaum differenziert. Das verschlechtert die Chance auf eine Einnistung, so Professor Kleinstein.
Die längere Kultivierung der Embryonen (Blastozystentransfer) erfordert größere Anstrengungen von den Reproduktionsmedizinischen Zentren. Davon profitieren insbesondere jüngere Frauen unter 35 Jahren. Sie haben eine höhere Einnistungsquote der Embryonen und weniger frühe Fehlgeburten.
Die Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin setzt den Blastozystentransfer immer dann ein, wenn nach einer herkömmlichen künstlichen Befruchtung keine Schwangerschaft eingetreten ist. Aufgrund der höheren Kompetenz der weiterentwickelten Embryonen kann der Transfer auf maximal zwei Embryonen beschränkt werden. Das verringert zudem das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen durch Zwillingsschwangerschaften.
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Prof. Dr. Jürgen Kleinstein, Direktor der Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie Magdeburg,
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