Eine Nasenscheidewandverkrümmung (Septumdeviation) ist grundsätzlich nichts Seltenes – Schätzungen zu Folge hat nur etwa jeder Fünfte eine tatsächlich gerade Nasenscheidewand. Liegt eine stärkere Fehlstellung vor, wird eine medizinische Intervention nötig, um Atemprobleme und Folgeerkrankungen zu verhindern. Ohne Operation lassen sich die Symptome nur kurzfristig bekämpfen – auf Dauer kann nur ein chirurgischer Eingriff Abhilfe schaffen. Der gehört jedoch zu den kompliziertesten Operationen der Plastischen Chirurgie.
Wann liegt eine Nasenscheidewandverkrümmung vor?
Von außen ist eine Verkrümmung der Nasenscheidewand nicht zu erkennen, die Diagnose erfolgt in der Regel durch den HNO-Arzt. Meistens ist die Fehlstellung erblich bedingt, aber auch ein Unfall kann Ursache sein. Äußern tut sich die Fehlstellung nicht selten in der Form von krankhaftem Schnarchen und Atemproblemen. Letztere wiederum hat häufig Schlafprobleme, Kopfschmerzen und Einschränkungen bei physischen Aktivitäten zur Folge. Zusätzlich erhöht sich das Risiko für Atemwegs- und Nebenhöhlenentzündungen. Tritt eine solche Entzündung regelmäßig auf, kann darum auch das auf ein verkrümmtes Nasenseptum hinweisen.
Wann übernimmt die Krankenkasse?
Gerne wird der medizinische Eingriff mit einer ästhetischen Nasenkorrektur kombiniert. Aus diesem Grund wenden sich viele Patienten bei einer gewünschten Rhinoplastik an eine schönheitschirurgische Klinik wie die Klinik am Opernplatz in Hannover. In so einem Fall zahlt die Krankenkasse den „funktionellen“ Teil der Operation, übernimmt also nur einen Teil der Kosten. Dienen Nasenkorrekturen keiner rein ästhetischen Verbesserung, sondern liegt eine medizinische Indikation vor, zahlt die Krankenkasse in der Regel die vollständige Operation. Eine medizinische Indikation liegt beispielsweise immer dann vor, wenn die Form der Nase Atemprobleme verursacht. Das ist klassischerweise bei einer stark verkrümmten Nasenscheidewand der Fall. Wichtig ist hierfür, dass der Antrag zur Kostenübernahme vor der Operation genehmigt wird – im Nachhinein ist das nicht möglich. Eine Nasenkorrektur sollte nicht vor Ende des 18. Lebensjahres durchgeführt werden, da vor dieser Zeit der Körper noch wächst.
Welche Methoden gibt es?
Grundsätzlich lässt sich zwischen zwei Operationsweisen unterscheiden: Üblicherweise wird endoskopisch operiert. Das heißt, dass der Zugang während der Operation durch die Nasenlöcher erfolgt. Der Vorteil: Auf diese Weise entstehen keine Narben, auch der Wundheilungsprozess verläuft bei dieser Operationsmethode vergleichsweise schnell, Schwellungen fallen geringer aus. Bei komplizierteren Eingriffen muss „offen“ operiert werden, es wird also ein kleiner Schnitt am Nasensteg gesetzt. Auf diesem Weg kann eine Narbe zurückbleiben, nötig wird diese Art von Zugang allerdings nur bei Unfall- oder voroperierten Nasen. Weitere, innovative Verfahren wie etwa Ultraschallbehandlungen werden aktuell erprobt, sind aber derzeit noch nicht üblich.
Lindert die Nasenkorrektur auch Schnarchen?
Mit Problemen mit der Nasenscheidewand geht nicht selten auch Schnarchen einher. Das stört nicht nur den Partner, sondern verschlechtert oft zusätzlich die Schlafqualität. In bestimmten Fällen stellt sich hier nach einer Korrektur der Nasenscheidewand eine Besserung ein. Allerdings kann hier eine OP nicht immer Abhilfe schaffen. Zudem liegt die Ursache oft gar nicht in der behinderten Atmung, sondern im Gaumensegel. Das lässt sich theoretisch chirurgisch straffen, um so den Auslöser des Schnarchens zu beseitigen – dieser Eingriff hat jedoch keine Erfolgsgarantie. Krankhafte Schnarcher sollten sich zunächst in einem Schlaflabor untersuchen lassen, um im Anschluss Behandlungsmöglichkeiten basierend auf einer eindeutigen Diagnose evaluieren zu können.