Pille, Spirale, Diaphragma und NFP – es gibt zahlreiche Möglichkeiten für die Verhütung. Doch welche Methoden sind die gängigsten und welche Art der Verhütung ist für wen geeignet?
Wichtige Möglichkeiten zur Verhütung
Noch immer ist in Deutschland die Pille die meistgenutzte Verhütungsmethode, dicht gefolgt vom Kondom. Anlässlich des Weltverhütungstags im Jahr 2019 veröffentlichte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)die Ergebnisse einer Untersuchung zum Verhütungsverhalten. 47 Prozent der Befragten gaben an, die Pille als Verhütungsmethode zu nutzen. 46 Prozent nutzen das Kondom. Oft werden beide Verhütungsmethoden in Kombination verwendet, um nicht nur einer Schwangerschaft möglichst sicher vorzubeugen, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten geschützt zu sein.
Im Rahmen der Befragung durch die BZgA konnte zudem festgestellt werden, dass der Anteil der Pillennutzung im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2011 um 6 Prozentpunkte zurückging. Dieser Trend macht sich besonders bei jungen Frauen in der Altersgruppe zwischen 18 und 29 bemerkbar.
Hormonelle Verhütungsmethoden
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille, enthalten künstlich hergestellte Hormone, die den körpereigenen Hormonen Östrogen und Gestagen entsprechen. Diese Hormone sind für die Steuerung des Zyklus zuständig. Am häufigsten verschrieben wird die sogenannte Mikropille, ein Kombinationspräparat mit niedrig dosiertem Östrogen und Gestagen. Zudem gibt es eine Minipille und eine reine Gestagenpille. Als Alternative zur oralen Einnahme von Hormonen dienen:
- Vaginalring
- Verhütungspflaster
- Hormonspirale
- Drei-Monats-Spritze
Mechanische Verhütungsmethoden und Barrieremethoden
Neben den hormonellen Verhütungsmethoden sind auch die mechanischen Verhütungsmittel, vor allem die Barrieremethoden, weit verbreitet. Die Barrieremethoden verhindern, dass Spermien in die Vagina gelangen oder die Eizelle erreichen. Die klassischen Beispiele für Barrieremethoden sind Kondom und Diaphragma. Eine weitere mechanische Verhütungsmethode ist die Spirale.
Chemische Verhütungsmethoden
Verhütungsmittel auf chemischer Basis töten die Spermien ab. Es gibt chemische Verhütungsmethoden in Form von Scheidenzäpfchen, Gels, Cremes und Schaum. Üblicherweise werden sie nicht allein verwendet, sondern mit mechanischen Verhütungsmitteln kombiniert, da sie nicht besonders sicher sind und zudem keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bieten.
Übrigens: Weltweit gesehen gehört die Sterilisation der Frau zu den am häufigsten genutzten Verhütungsmethoden, die von gut 19 Prozent der Frauen angewendet wird.
Natürliche Familienplanung
Immer häufiger wird vor allem in festen Partnerschaften die natürliche Familienplanung (NFP) nicht nur bei Kinderwunsch, sondern auch zur Verhütung genutzt. Hierfür braucht es jedoch einen stabilen Zyklus und viel Wissen über den eigenen Körper. So werden im Rahmen der NFP die fruchtbaren Tage bestimmt – beispielsweise durch die Beobachtung der Basaltemperatur. Nur an diesen Tagen wird dann mit einer Barrieremethode verhütet.
Für wen ist welche Form der Verhütung geeignet?
Welche Form der Verhütung die beste ist, ist individuell unterschiedlich zu bewerten und im Zweifelsfall mit dem Arzt und natürlich dem Partner zu besprechen. Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle. Wer in einer festen Beziehung lebt und eine hormonelle Verhütung gut verträgt, findet hier einen sicheren Schutz vor einer Schwangerschaft. Wer wechselnde Partner hat, sollte sich zusätzlich mithilfe von Kondomen vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Und ist der Kinderwunsch abgeschlossen oder steht außer Frage, kommt vielleicht sogar eine endgültige Methode wie die Sterilisation in Frage.
Fazit
Dia Bandbreite an Verhütungsmethoden hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich vergrößert. Zudem ist der Zugang zu Informationen und die Beschaffung von Verhütungsmethoden besser geworden. Denn neben dem Gang zur Praxis gibt es auch online Möglichkeiten, sich zu geeigneten Verhütungsmethoden beraten zu lassen. Und tatsächlich fühlen sich immer mehr Menschen in diesem Bereich immer ausführlicher informiert. Die wichtigste Rolle bei der Wahl des Verhütungsmittels spielen neben dem Verhindern einer Schwangerschaft der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und die möglichen Nebenwirkungen der Verhütungsmethode.