ESAC Deutschland ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein zur Förderung der experimentellen und klinischen Forschung zum Steroidhormon Aldosteron, der an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beheimatet ist. Ein Ziel ist es, jungen Wissenschaftlern den Einstieg in die drittmittelgeförderte Forschung zu ermöglichen. Hierzu vergibt der Verein jährlich Anschubfinanzierungen von je 15.000 bis 25.000 Euro zur Durchführung von Forschungsvorhaben. Ende des Jahres 2014 haben Dr. Stefanie Ruhs vom Julius-Bernstein-Institut für Physiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und PD Dr. Michael Wagner vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Technischen Universität Dresden diese Förderung erhalten.
ESAC Deutschland wurde als deutsche Schwesterorganisation der European Section of the Aldosterone Council (ESAC) Ende 2006 gegründet. Vorsitzender des Vereins ist Professor Johann Bauersachs, MHH- Klinik für Kardiologie und Angiologie; Schatzmeister ist Privatdozent Dr. Bernhard Schmidt aus der MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen. Aldosteron ist ein Hormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es reguliert den Elektrolyt- und Wasserhaushalt des Körpers und kann darüber sowohl das Blutvolumen als auch den Blutdruck regulieren. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass Aldosteron und sein Rezeptor, der Mineralokortikoid-Rezeptor, direkt in Herzkrankheiten wie beispielsweise Herzschwäche und Herzinfarkt involviert sind.
Dr. Stefanie Ruhs wird in ihrem Forschungsvorhaben „Influence of Casein Kinase I & II for Mineralocorticoid Receptor Properties and Actions in Vascular Cells“ unterstützt. PD Dr. Michael Wagner erhält die Förderung für das Forschungsvorhaben „Evaluation oft the PI3K pathway as a potential drug target in cardiac arrhythmias driven by MR activation“. Der Verein erwartet, dass die erfolgreichen Bewerber sich nach der Förderphase durch ESAC Deutschland um die weitere Förderung bemühen, etwa durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Auswahl erfolgt gestützt auf ein unabhängiges Review-Verfahren zur Beurteilung der wissenschaftlichen Exzellenz. Gefördert werden insbesondere Wissenschaftler, die an Instituten und Kliniken deutscher Universitäten tätig sind. Unterstützt wird der Verein hierbei durch Spenden und Zuwendungen, auch von Firmen wie Bayer HealthCare und Pfizer.
Der Verein organisiert zudem jedes zweite Jahr im Wechsel mit ESAC Frankreich eine Konferenz, bei der Wissenschaftlern neueste Ergebnisse der klinischen und experimentellen Aldosteron-Forschung sowie verwandter Fachgebiete präsentieren und diskutieren. Die nächste Konferenz findet statt Anfang Oktober in Zermatt statt.
Forschen im Netzwerk
2014 gelang es Professor Johann Bauersachs gemeinsam mit Professor Frederic Jaisser, INSERM Paris, Vorstand von ESAC Frankreich, und Professor Brian Harvey, Royal College of Surgeons, Dublin, Irland, im Marie Curie -COST-Programm der Europäischen Union die Förderung für ein europäisches Netzwerk zur Aldosteron-Forschung einzuwerben: ADMIRE (Aldosterone and Mineralocorticoid Receptor; http://www.admirecost.eu/). In diesem Programm arbeiten Wissenschaftler aus 15 europäischen Ländern sowie Mexiko und Chile in sechs Arbeitsgruppen zusammen, um die Mechanismen der Aldosteron-Freisetzung und der Aktivierung seines Rezeptors, des Mineralokortikoid-Rezeptors, besser zu verstehen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.