Vechtaer Workshop zur Entwicklung ländlicher Räume

Am 12. und 13. November 2010 fand der diesjährige Workshop des Arbeitskreises Ländlicher Raum der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) mit rund 30 Teilnehmern an der Universität Vechta statt. Der 2004 gegründete Arbeitskreis versteht sich als Forum für den kontinuierlichen Informationsaustausch im Themenfeld „Ländliche Raumforschung“ und bietet insbesondere Nachwuchswissenschaftlern eine Plattform für die Diskussion ihrer Forschungsprojekte.
Organisiert wurde der Workshop von den Abteilungen „Lernen in ländlichen Räumen“ von Prof. Dr. Martina Flath und „Vergleichende Strukturforschung“ von Prof. Dr. Christine Tamásy, die dem Institut für Strukturforschung und Planung in agrarischen Intensivgebieten (ISPA) angehören. Das Besondere daran ist, dass ein solches Arbeitskreis-Treffen erstmals als gemeinsame Initiative von Fachdidaktik und Fachwissenschaft durchgeführt wurde.
Im Rahmen des zweitägigen Workshops referierten Fachleute aus ganz Deutschland, die sich in Theorie und Praxis mit Aspekten der ländlichen Raumentwicklung in regionalen, nationalen oder globalen Kontexten beschäftigten, über ihre aktuellen Forschungsprojekte. Unter anderem beleuchteten die Referenten sehr anschaulich die Chancen und Problemlagen ländlicher Räume anhand verschiedener Fragestellungen: Vom demographischen Wandel und den damit einhergehenden Schrumpfungsprozessen über regionale Steuerungsformen und Akteurskonstellationen bis hin zu Nachhaltigkeitsaspekten und der Entwicklung endogener Potenziale – um nur einige Punkte aus dem vielfältigen Workshop-Programm herauszugreifen. Die einzelnen Vorträge wurden jeweils im Anschluss unter den rund 30 Teilnehmern diskutiert und um wertvolle zusätzliche Erkenntnisse ergänzt, wovon insbesondere die anwesenden Nachwuchswissenschaftler profitieren dürften.
Neben den theoretischen Diskursen hatte der Workshop auch einen praxisbezogenen Programmpunkt zu bieten: eine Exkursion zum Hof Heil in Holdorf/Fladderlohausen, einem regionalen außerschulischer Lernstandort der Arbeitsgemeinschaft Regionales Lernen Agrarwirtschaft (AGRELA e. V.), der von der Abteilung Lernen in ländlichen Räumen des ISPA konzipiert und wissenschaftlich betreut wird. Hier führten die Eheleute Mechthild und Ulrich Heil als Hofbesitzer durch ihren landwirtschaftlichen Betrieb und gaben detaillierte Einblicke in ihre alltägliche Arbeit. Im Anschluss konnten die Workshop-Teilnehmer ihr Wissen rund um das Thema Landwirtschaft durch das Lösen kleinerer Aufgaben erweitern, bevor der Tag in geselliger Runde mit kulinarischen Köstlichkeiten und netten Gesprächen abgerundet wurde.
Sehr zufrieden mit der Veranstaltung zeigten sich die Organisatoren des ISPA. Sowohl die Qualität der Vorträge und das freundliche Diskussionsklima als auch die informativen Einblicke im Rahmen der Exkursion hatten den Workshop zu einem vollen Erfolg werden lassen. Die gute Resonanz und das positive Feedback der Teilnehmer unterstützten diese Einschätzung. Der fachliche Austausch im Themenfeld „Ländliche Raumforschung“ wird daher auch in Zukunft einen wichtigen Stellenwert einnehmen, wie Dr. Christian Krajewski, Universität Münster, als stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises abschließend betonte.

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