"Der demographische Wandel führt dazu, dass auch Krankheiten wie Demenz immer weiter verbreitet sind. Die Versorgung der erkrankten Menschen stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Sowohl versorgende Angehörige als auch professionell Pflegende sind schwer belastet. Gleichzeitig haben diese Bezugspersonen den größten Einfluss auf die Lebensqualität demenzkranker Menschen, die durch die Folgen der Krankheit deutlich beeinträchtigt werden kann. Daher freue ich mich, dass das Land Hessen das Modellvorhaben zur Verbesserung der Kommunikation mit demenzkranken Menschen mit 296.640 Euro fördert", sagte Jürgen Banzer, Hessischer Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit.
Die Forschung der Professur für Gerontopsychiatrie des Klinikums der J.W. Goethe-Universität Frankfurt beschäftigt sich u.a. mit der Frage, wie sich die Versorgung von demenzkranken Menschen verbessern lässt. Mit einem innovativen Trainingsprogramm für Pflegende haben Prof. Dr. Johannes Pantel, Dr. Julia Haberstroh und ihr Team nun eine Antwort gefunden, die vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit sowie den Verbänden der Pflegekassen gefördert wird. Angehörige und Pflegekräfte werden darin unterstützt, wie sie demenzkranke Menschen besser verstehen, sich untereinander austauschen und unterstützend zusammenarbeiten können. Damit diese Unterstützung nachhaltig im Alltag der ambulanten Pflege und der häuslichen Betreuung ankommen kann, werden in der Versorgungspraxis tätige Personen (z. B. Pflegedienstleitungen von ambulanten Pflegediensten) dazu ausgebildet "Trainingsangebote zur Kommunikation in der Versorgung demenzkranker Menschen (TANDEM)" durchzuführen, an den individuellen Bedarf in der ambulanten Pflege anzupassen und weiterzuentwickeln.
Die ausgebildeten TANDEM-Trainer/innen können in Folge des Projekts Schulungen für Angehörige und Pflegekräfte anbieten sowie bei der Initiierung von Selbsthilfegruppen und kollegialer Beratung unterstützen. Das Projekt startet im März dieses Jahres als dreijähriges Modellprojekt in der kreisfreien Stadt Offenbach sowie in den Landkreisen Limburg-Weilburg, Wetteraukreis und Rheingau-Taunus-Kreis. Langfristig ist geplant, die Trainerausbildung in die Angebote der Fort- und Weiterbildungsinstitute sowie in Auszügen in die Ausbildung zum/r Altenpfleger/in zu integrieren.
Frankfurt am Main, 18. März 2010
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Johannes Pantel
Stellvertretender Direktor
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fon.: (069) 6301 – 7094
Fax: (069) 6301 – 5189
E-Mail: johannes.pantel@kgu.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fon: (0 69) 63 01 – 77 64
Fax: (0 69) 63 01 – 8 32 22
E-Mail: ricarda.wessinghage@kgu.de
Internet: <www.kgu.de>
(idw, 03/2010)