Unabhängig erhobene Daten belegen stabile und gute Qualität am Dresdner Uniklinikum

Die Ergebnisse aus dem Uniklinikum stammen aus der IQM-Datenauswertung von über 230 Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) angehören. Insgesamt umfasst der IQM-Indikatorensatz 183 Qualitätskennzahlen für 48 relevante Krankheitsbilder und Therapien. Das Dresdner Universitätsklinikum gehört zu den Gründungsmitgliedern der Initiative und nutzt das IQM-Verfahren für sein eigenes aktives Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement.

„Ziel ist es, unseren Patienten die bestmögliche Qualität in der medizinischen Versorgung zukommen zu lassen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. „Deshalb haben wir diese krankenhausträgerübergreifende Initiative mit gegründet. Die IQM-Werte eröffnen uns die Möglichkeit, unsere Stärken zu erkennen, zeigen aber auch, wo Optimierungspotenzial besteht. Sinnvolles Qualitätsmanagement bedeutet, Ergebnisse zu vergleichen, zu analysieren und an Verbesserungsmaßnahmen zu arbeiten. Dagegen dienen einzelne gute Ergebnisse nicht dazu, sie zu Reklamezwecken zu nutzen.“ Mittlerweile liegen dem Klinikum eigene Werte der Jahre 2009 bis 2012 vor, die in Beziehung mit dem Durchschnittswert aller IQM-Mitgliedskliniken gesetzt werden. Zur weiteren Orientierung gibt es zu zahlreichen Krankheitsbildern beziehungswiese Therapien sogenannte Erwartungswerte, die bestimmte Besonderheiten des jeweiligen Krankenhauses berücksichtigen. Das ist zum Beispiel das durchschnittliche Alter der Patienten, das regional aber auch klinikbezogen variieren kann. „Die mittlerweile über vier Jahre vorliegenden Daten geben dem Universitätsklinikum Dresden einen guten Überblick darüber, wie sich die Qualitätsdaten in den einzelnen Bereichen entwickeln und wo es möglicherweise Handlungsbedarf gibt. Das kann zum Beispiel eine Überprüfung vorhandener Strukturen oder verschiedener Prozessabläufe bedeuten. Unser Ziel ist es dabei, die Behandlungsergebnisse weiter zu verbessern oder zu sichern“, sagt Prof. Albrecht.

Ein Beispiel dafür ist die Überprüfung von auffälligen Qualitätsdaten bei Patienten, die einen Schlaganfall erlitten hatten. Diese wiesen in den 2010-er Daten eine statistische Auffälligkeit auf, so dass die Initiative Qualitätsmedizin ein Peer-Review-Verfahren –eine Begutachtung durch Ebenbürtige – veranlasste. Im September 2011 wurden 20 zufällig gezogene Patientenakten des Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrums systematisch überprüft, die bezüglich des Behandlungsergebnisses auffällig geworden waren. Für das Peer-Review-Verfahren waren speziell geschulte Experten – alles Chefärzte – aus ganz Deutschland angereist. Sie repräsentierten die Fächer Neurologie, Kardiologie, Anästhesiologie und Intensivmedizin. Diese Peers analysierten über Stunden sehr sorgfältig die Patientenakten. Im Anschluss diskutierten und bewerteten sie die Ergebnisse mit den Ärzten des Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrums. Wichtigstes Ergebnis: Die Behandlungen wiesen keine Mängel auf, die ursächlich für die statistisch erhöhte Sterblichkeitsrate des DUSC waren aus medizinischer Sicht alle korrekt. Dennoch erkannten die externen Experten Verbesserungspotentiale beim Ablauf der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten. Dabei ging es unter anderem um den Umfang der Labordiagnostik und die Dokumentation, also die Nachvollziehbarkeit von nachts in der Rettungsstelle getroffener Therapieentscheidungen. Diese Hinweise der Peers bestätigten die Ergebnisse der im Vorfeld vorgenommenen internen Analysen. In der Konsequenz wurde gemeinsam ein Maßnahmenplan erarbeitet und umgesetzt.

Erstmals werden auch Daten von Behandlungsverläufen veröffentlicht
Als Mitglied von IQM schauen wir uns auch unsere AOK-QSR-Langzeitergebnisse sehr genau an, die wir heute ebenfalls veröffentlicht haben“, erläutert Prof. Albrecht. Die Abkürzung QSR steht für „Qualitätssicherung mit Routinedaten“. Mit den bei der AOK gespeicherten Routinedaten lassen sich Behandlungsverläufe für AOK-versicherte Patienten sektorenübergreifend auswerten. Mit dem AOK-QSR-Verfahren werden Komplikationsraten gemessen, wobei der Eintritt der Komplikation bis zu 365 Tage nach dem Eingriff liegen kann. „Denn gerade die Qualitätsmessung beim Kniegelenkersatz darf eben nicht nur den Zeitraum des stationären Aufenthalts beinhalten, bei dem wir dem Patienten das Kniegelenk implantiert haben. Schließlich soll der Patient möglichst lang gut mit dem OP-Ergebnis klarkommen.

Erweiterung des Peer Review Verfahrens auf die Intensivmedizin
Auch die Intensivmediziner haben sich in Deutschland dem Peer Review Verfahren als eine strukturierte Methode zur Qualitätsbewertung gestellt. Im Universitätsklinikum Dresden wird am Mittwoch, dem 22. Mai 2013 auf der Intensivstation der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie das erste Peer Review als Pilot für weitere Verfahren im Freistaat Sachsen stattfinden.

Kontakte
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Prof. Michael Albrecht
Medizinischer Vorstand
Tel.: 0351 / 4 58 29 89
E-Mail: Med.Vorstand@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de

IQM Initiative Qualitätsmedizin e.V.
Tel.: 030 / 34 661 084 84
E-Mail: info@initiative-qualitaetsmedizin.de
www.initiative-qualitaetsmedizin.de

Nach oben scrollen