Bundesweit leidet die Hälfte der Bevölkerung an Rücken- oder Nackenschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig und die Behandlung ist außerordentlich komplex. Es bedarf daher der Erfahrung eines präzise aufeinander abgestimmten Teams aus Spezialisten unterschiedlicher medizinischer Fachkompetenz, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen. Im Universitären Wirbelsäulenzentrum des UKSH profitieren Patienten mit Erkrankungen der Wirbelsäule von koordinierten Untersuchungen und abgestimmten Therapieplänen. In interdisziplinären Fallkonferenzen prüfen die Experten gemeinsam die beste Behandlungsoption für jeden einzelnen Patienten. In diese Beratungen werden die niedergelassenen Ärzte eng einbezogen. Durch die universitätsmedizinische Einheit von Krankenversorgung und Wissenschaft fließen neuste Erkenntnisse der Forschung in die Therapie ein.
„Mit dieser innovativen Entwicklung gehen wir einen entscheidenden Schritt in der Tradition der Kieler Wirbelsäulenchirurgie“, sagt Prof. Dr. Andreas Seekamp, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, „multikausale Erkrankungen erfordern hochkomplexe Behandlungsverfahren, die nur ein fachübergreifendes Team dauerhaft bieten kann. Unseren Patienten wie auch unseren niedergelassenen Kollegen möchten wir die Sicherheit der Expertise aller Fachrichtungen bieten.“ Dabei steht am Beginn des Behandlungsspektrums die entscheidende Frage, wie ein Eingriff vermieden werden kann. Ist dieser unumgänglich, gilt es, die Wahl des schonendsten und nachhaltig wirksamsten Eingriffes exakt zu bestimmen. „Die minimalinvasiven Techniken haben sich in jüngster Zeit mit hervorragenden Ergebnissen rasant entwickelt“, sagt Prof. Dr. Michael Synowitz, Direktor der Klinik für Neurochirurgie, „wir möchten, dass unsere Patienten im Universitären Wirbelsäulenzentrums unmittelbar von diesen neuen Erkenntnissen profitieren. Dies schließt auch den Einsatz von Kathetern zur wirksameren Medikamentengabe sowie die Rückenmarkstimulation zur Linderung nach der Operation ein.“
Das Wirbelsäulenzentrum verfügt über modernste apparativ-technische Ausstattung mit einem Hybrid-Operationsaal, Rückenmarks-Neuronavigation, intraoperative 3D-Bildgebung und neuronavigierte Endoskopie sowie einer Reihe von schmertherapeutischen Ansätzen. Exakte Medizintechnik ist entscheidende Voraussetzungen für die erfolgreiche Behandlung von sehr schwierigen Wirbelsäulen- und Rückenmarkserkrankungen.
Besonderen Wert legt das Team des Universitären Wirbelsäulenzentrums auf den Ausbau der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten. Neben der unmittelbaren Einbindung in die Diagnostik und Therapie sind die gemeinsame Erstellung von Behandlungspfaden, der Aufbau eines Zweitmeinungsportals sowie sektorenübergreifende Fortbildungen geplant.
Zur Terminvereinbarung ist das Universitäre Wirbelsäulenzentrum telefonisch unter den Nummer erreichbar: 0431 597-2445 oder -4816. Die Patienten werden bei Anruf nach deren aktuellen Problem befragt und unmittelbar auf den für sie in Betracht kommenden „Behandlungspfad“ gesetzt.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel,
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Andreas Seekamp,
Tel.: 0431 597-4351, E-Mail: info.trauma@uksh-kiel.de
Klinik für Neurochirurgie, Prof. Michael Synowitz
Tel.: 0431 597- 4801, E-Mail: Michael.Synowitz@uksh.de