MPI funktioniert grundsätzlich anders als die bisherigen Verfahren der dreidimensionalen Bildgebung: Bei diesen wird die Resonanz des körpereigenen Gewebes auf ein eingesetztes Kontrastmittel abgebildet, bei MPI wird die räumliche Verteilung der eingesetzten Substanzen dargestellt. Die Bildgebung erfolgt beim MPI über Magnetfelder, die durch im Körper zirkulierende Nanopartikel aus Eisenoxid aufgebaut werden. Während das Bild, das beispielsweise bei der Magnetresonanztherapie entsteht, die Reaktionen des Gewebes auf das Kontrastmittel abbildet, werden beim MPI ganz konkret nur die Signale der Eisenpartikel gemessen, ohne das umliegende Gewebe. „Auf diese Weise erhalten wir präzise anatomische Informationen ohne störendes Hintergrundsignal. Bei Gefäßen können wir wahrscheinlich das Durchflussvolumen genau bestimmen und somit konkrete Aussagen über Verengungen treffen“, sagt Prof. Gerhard Adam, Ärztlicher Leiter der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKE.
Ab Herbst 2013 werden er und sein Team, dem zahlreiche Forscher aus anderen UKE-Instituten und -Kliniken, dem Heinrich-Pette-Institut, dem Institut für Physikalische Chemie der Universität Hamburg und dem Bernhard-Nocht-Institut angehören, diese Annahmen mit Hilfe des MPI-Prototyps an Mäusen testen. Seine Hoffnung ist, dass sich mittels der MPI-Diagnose z.B. Herzerkrankungen schneller, genauer und für den Patienten schonender diagnostizieren lassen. Durch die hohe Sensitivität der Methode sieht er zudem große Möglichkeiten für die Diagnose von Tumorerkrankungen: „Wir denken, dass wir durch das MPI einen Tumor früher und noch genauer lokalisieren können“, sagt Prof. Adam.
Mit Hilfe der Prototypen der MPI-Scanner sollen sowohl Grundlagenfragen untersucht als auch Möglichkeiten für klinische Anwendungen erprobt werden. Die Entwicklung von geeigneten Nanopartikeln wird ebenfalls ein Forschungsschwerpunkt sein. Die DFG möchte mit ihrer Initiative deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern möglichst schnell den Zugang zu dieser neuen Technologie ermöglichen. „Die bislang nur in Ansätzen erkennbaren Möglichkeiten der MPI-Methode sollen exploriert und in den relevanten Forschungsfeldern angewendet werden“ hieß es in den Ausschreibungsinformationen der DFG.