Die Zahlen sind alarmierend, laut Studien ist in Deutschland bereits jedes fünfte Kind zu dick. Welche Faktoren dazu führen, ist einfach erklärt. Während sich das Leben von Kindern vor einigen Jahrzehnten noch im Hof oder am Spielplatz abgespielt hat, verbringt der Nachwuchs heute viel Zeit zu Hause vor dem Fernseher oder vor dem Computer. Viele Kinder bewegen sich abgesehen vom Turnunterricht in der Schule überhaupt nicht. Dabei empfehlen Experten mindestens eine Stunde Bewegung an der frischen Luft. Sport treibt nicht nur den Kreislauf an und aktiviert den Stoffwechsel, sondern macht auch den Kopf frei. Kinder und Jugendliche, die ihre Freizeit vorwiegend mit Computerspielen verbringen, können sich in der Schule oft deutlich schlechter konzentrieren als Klassenkameraden, die regelmäßig aktiv sind. Leider sind viele Eltern schlechte Vorbilder, weil für sie selbst Sport nicht wichtig ist. Körperlich aktiv zu sein heißt nicht gleich, an einem Marathon teilnehmen zu müssen. Wer sich früher kaum bewegt hat, sollte auf keinen Fall mit Vollgas ins Training einsteigen. Ein gemeinsamer flotter Spaziergang mit den Kindern bietet nicht nur Gelegenheit, frische Luft zu tanken, sondern auch sich über die Ereignisse des Alltags auszutauschen. Ältere Kinder finden es uncool, gemeinsam mit den Eltern Sport zu betreiben. Sie sind in einem Verein oder einer Sportgruppe mit Gleichaltrigen besser aufgehoben. Welche Sportart für ein Kind am besten geeignet ist, hängt von der Persönlichkeit ab.
Langsame Gewichtsreduktion durch gesunde Ernährung
Stark übergewichtige Kinder sollten unter Aufsicht eines sensiblen Arztes mit dem Abnehmen beginnen. Dabei ist viel psychologisches Gespür notwendig. Viele Kinder essen nicht nur, weil es ihnen so gut schmeckt, sondern haben sich im Laufe der Jahre sozusagen einen Frustpanzer angefressen um anderen Problemen zu entfliehen. Ob für junge Menschen Arzneimittel für den schnelleren Fettabbau notwendig sind, muss ein Arzt entscheiden. Auf alle Fälle müssen organische Ursachen für das Übergewicht ausgeschlossen werden, bevor man mit einer Ernährungsumstellung beginnt. Gerade für Jugendliche ist es schwer, gewohnte Essrituale aufzugeben. Fast automatisch kauft man morgens beim Bäcker ein Hörnchen oder Plundergebäck, die süße und fette Leckerei wird mit zuckerhaltigem Eistee runtergespült. Leider nehmen sich nur mehr die wenigsten Zeit für ein ausgewogenes Frühstück. Wer den Tag jedoch mit Vollkornbrot oder einem körnigen Müsli beginnt, wird seltener im Laufe des Vormittags von Heißhungerattacken geplagt. Da die viele Kinder und Jugendliche mittags nicht zu Hause essen, weil beide Eltern berufstätig sind, sollte man dem Nachwuchs ein gesundes Mittagessen mitgeben. Einige Schulkantinen und Buffets haben mittlerweile ihr Warensortiment erweitert und bieten auch gesunde Mahlzeiten an. Leider ist das aber noch lange nicht in allen Schulen der Fall. Generell sollte für übergewichtige Kinder und Jugendliche viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Joghurt oder Quark, Käse und magere Fleischwaren auf dem Speiseplan stehen. Es ist darauf zu achten, Snacks weitgehend zu reduzieren und dafür bei Salat, Gemüse und Obst reichlich zuzulangen.