(dmd). Nicht jeder möchte im Urlaub auf sein eigenes Rad verzichten. Mit einem Auto sind die Zweiräder relativ problemlos zu transportieren. Geht die Reise jedoch in ferne Länder und man wählt als Transportmittel das Flugzeug wird es zwar etwas komplizierter das eigene Rad mitzunehmen – doch auch das geht. Allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Am einfachsten ist das Ganze für Liebhaber von Falträdern. Je nach Modell lässt sich das Gefährt so zusammenfalten, dass es als Handgepäck an Bord darf und am Zielflughafen entfaltet als Transportmittel für die Fahrt zum Hotel benutzt werden kann. Vorausgesetzt natürlich, das Gepäck ist entsprechend kompakt. Mit diesen Rädern schlägt man übrigens auch der Deutschen Bahn ein Schnippchen, die den Radtransport in ihren ICE-Zügen noch immer nicht erlaubt.
Unterschiedliche Preise
Für den großen Rest der Fahrradgemeinde heißt es vor dem Start in die Ferien, die Internetseiten der Fluggesellschaften zu studieren und das zusätzliche Gepäck rechtzeitig anzumelden. Wobei die drei großen deutschen Airlines durchaus unterschiedliche Tarife verlangen. So kassiert die Lufthansa für den Transport in Europa 70 Euro je Strecke. Etwas bescheidener sind Air Berlin und Condor, wo für Kurz- und Mittelstrecken jeweils 50 Euro fällig werden. Für die Fahrradtour in fernen Erdteilen verlangt die Lufthansa 150 Euro auf ihren Interkontinentalstrecken, während sich Air Berlin und Condor mit 75 Euro bescheiden. Allen drei Gesellschaften gemeinsam ist eine Allergie gegen Fahrräder mit elektrischer Unterstützung. Pedelecs und E-Bikes dürfen wegen ihrer als Gefahrgut eingestuften Lithium-Ionen-Akkus bei keiner Gesellschaft in das Gepäckabteil.
Einig sind sich die Fluggesellschaften auch in der Verpackung der Räder. Damit das Zweirad an Bord darf, müssen die Lenker parallel zum Rahmen verstellt werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Pedale zu demontieren und das Fahrrad so sicher zu verpacken, dass es gegen den mitunter rüden Umgang im Flughafen gewappnet ist. Entsprechende Verpackungen aus Pappe kann man sich im Fachhandel beschaffen. Wer sich Ärger und den Besuch einer Werkstatt am Zielort ersparen will, sollte sich einen soliden Fahrradkoffer zulegen. So geschützt, kommt das Rad mit Sicherheit unbeschädigt an – es sei denn es wird aus Versehen in die falsche Maschine geladen. Um Beschädigungen später beweisen zu können, sollte man das Rad vor der Gepäckaufgabe fotografieren und den Schaden so schnell wie möglich bei der Fluggesellschaft anmelden.
Nicht vergessen: Werkzeug und Reserveschläuche
Noch immer geistert die Vorstellung durch Radlerkreise, dass man die Luft aus den Reifen lassen muss, wenn das Rad im Flugzeug transportiert wird. Diese Zeiten sind längst vorbei, weil die Luftdruckwerte in der Kabine und im Gepäckraum inzwischen identisch sind, sodass man auf diese Vorsichtsmaßnahme verzichten kann. Allerdings sollte man auf jeden Fall Werkzeug und Reserveschläuche mitnehmen, um bei Pannen gewappnet zu sein. Das Werkzeug gehört in das Hauptgepäck, um Schwierigkeiten und die Beschlagnahme der kleinen Helfer bei der Sicherheitskontrolle zu vermeiden.