TUM geht neuen Weg der internationalen Talentförderung

Die Max-Planck-Gesellschaft, die TUM, die Universitäten in Heidelberg und Göttingen sowie das Leibniz-Institut für Interaktive Materialien (Aachen) haben gestern eine Kooperationsvereinbarung zur Gründung der Max Planck School „Matter to Life“ unterschrieben. Sie wird ein Programm auflegen, das einen durchgängigen Weg aus dem Masterstudium in die Promotion ermöglicht, wobei Studierende und Promovierende von der fachlichen Kompetenz und der Laborausstattung aller fünf exzellenter Partner profitieren.

Unterstützung durch Stipendien

Die drei Universitäten starten zum Wintersemester 2019/20 zunächst je einen Studiengang, während sie einen gemeinsamen Studiengang vorbereiten. Das Angebot richtet sich an herausragende Bachelorabsolventinnen und -absolventen weltweit, die eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen wollen. Unterstützt von einem Stipendium, werden sie äußerst forschungsnah studieren und bereits im Laufe des Studiums eigenständige Projekte verfolgen. Dabei werden sie die Möglichkeit haben, in Laboren der Universitäten wie auch der Max-Planck-Institute zu arbeiten. Die Partneruniversitäten werden – unterstützt durch E-Learning-Formate – gemeinsame Lehrveranstaltungen auflegen.

Der erfolgreiche Masterabschluss garantiert den Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit der Promotion mit einer entsprechenden Anstellung. Das Promotionsrecht liegt weiterhin bei den beteiligten Universitäten. Die Inhalte der Promotionsprojekte werden von Universitäten und Max-Planck-Instituten gemeinsam erarbeitet, sodass dann auch die Promovierenden institutionsübergreifend arbeiten können. Gemeinsame Summer Schools werden alle Mitglieder der School vernetzen.

Was ist Leben?

„Matter to Life“ will ein neues, sich rasant entwickelndes Forschungsfeld erschließen, das versucht, lebensähnliche Systeme im Labor herzustellen. So will die School zum einen noch mehr über die grundsätzliche Frage „Was ist Leben?“ herausfinden. Zum anderen hat sie das Ziel, Objekte und Funktionen für ein breites Spektrum hochrelevanter Einsatzgebiete zu entwickeln. Dies könnten beispielsweise Systeme sein, die Krebszellen attackieren oder Organe ersetzen, als Materialien mit bislang unerreichten Eigenschaften dienen oder Abfall verwerten. Auf diesem Gebiet ergänzen sich die drei Forschungsstandorte München, Heidelberg und Göttingen mit ihren jeweiligen Profilen hervorragend, wobei die TUM die Stärken ihrer Munich School of BioEngineering zum Tragen bringt.

„International erstklassiger Wissenschaftsstandort“

„Mit der neuen School bieten wir ein attraktives Programm, um die Spitzenforscherinnen und -forscher der Zukunft auszubilden“, sagt Prof. Gerhard Müller, Vizepräsident für Studium und Lehre der TUM. „Geballte Kompetenz in mehreren Disziplinen, Erfahrungen aus unterschiedlichen Institutionen, wissenschaftliche und finanzielle Förderung, eindeutige Karriereoptionen sowie das Abenteuer, den Weg eines visionären Forschungszweiges zu erschließen – dieses Modell hat das Potenzial, die weltweit besten Talente anzuziehen. Damit tragen wir weiter dazu bei, Deutschland als einen international erstklassigen Wissenschaftsstandort zu festigen.“

Qualitätssicherung durch TUM-Statuten

„Matter to Life“ ist eine der drei ersten Max Planck Schools, die zunächst für eine Pilotphase von fünf Jahren ausgelegt sind. Sie werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die TUM vertritt der Biophysiker Prof. Hendrik Dietz im Vorstand. Als weitere Fellows, die Promotionen und Masterarbeiten betreuen werden, stehen bislang Prof. Andreas Bausch, Prof. Matthias Rief, Prof. Friedrich Simmel und Prof. Martin Zacharias fest. Für die Studien- und Promotionsangebote der TUM gelten deren hohen Qualitätsstandards, die durch die Systemakkreditierung der Studiengänge und die Statuten der TUM Graduate School festgelegt sind.

Erfolgreiche gemeinsame Rekrutierung für Professuren

Die TUM und die Max-Planck-Gesellschaft arbeiten bereits bei der Rekrutierung von Professorinnen und Professoren sehr erfolgreich zusammen. Im Programm „MaxPlanck@TUM“ berufen sie diese auf eine Assistant Professur der TUM und zugleich an die Spitze einer Max-Planck-Forschungsgruppe. Bei einer positiven Beurteilung nach sechs Jahren steigen sie im Tenure-Track-System der TUM garantiert auf eine permanente, höher besoldete Professur auf. Die Exzellenz der Berufenen lässt sich daran ablesen, dass schon zwei Jahre nach dem Start rund die Hälfte einen ERC Grant eingeworben hat, der zu den wichtigsten europäischen Forschungsförderungen zählt.

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