(djd). Das Thema Trauer ist in allen Kulturen mit vielfältigen Ritualen verbunden. Doch gerade jüngere Menschen empfinden manche Tradition als nicht mehr zeitgemäß und wollen ihrer Trauer individuell Ausdruck verleihen.
Persönliche Abschiedsrituale
Dass bei einer Trauerfeier moderne Musik gespielt wird, war bis vor wenigen Jahren noch kaum denkbar. Heute entscheiden sich viele Angehörige ganz selbstverständlich dafür, ein Lieblingslied des Verstorbenen zu spielen – selbst wenn es ein rockiger Song ist. Der Abschied soll so persönlich wie möglich sein. Auch die traditionellen Grablichte in Rot und Weiß bekommen Konkurrenz – von modernen Lichtern mit stilvollen Motiven, etwa Steinen an einem klaren See, einer Pusteblume oder einer Taube am Himmel. Erhältlich sind diese besonderen Grablichte beispielsweise von „Bolsius – Die Kerze“ (im Handel). Die Kerzen mit der gefühlvollen Bildsprache werden nicht nur als ewiges Licht auf dem Friedhof verwendet. Sie halten auch im Garten oder an einem anderen Ort von persönlicher Bedeutung die Erinnerung an geliebte Menschen lebendig.
Eine Tradition verändert sich
Der gesellschaftliche Wandel hat auf die Themen Tod und Trauer einen großen Einfluss. Verstärkt rückt in den Mittelpunkt, was dem Verstorbenen gefallen hätte – und nicht, was die Tradition besagt. Das Lebensende wird zunehmend als das gesehen, was es ist: ein Teil, der zum Leben gehört. Deshalb setzen sich viele ganz bewusst damit auseinander und planen ihre Bestattung bereits zu Lebzeiten detailliert. Auch der Wunsch „Bitte tragt kein Schwarz“ wird in Traueranzeigen immer öfter geäußert. Die Botschaft dahinter: Respektvoll Anteil nehmen kann man nicht nur in gedeckten Farben. Wichtig scheint vielmehr, dass der Abschied zum Leben passt.