Die unangenehmen Ohrgeräusche, auch fachlich bekannt als Tinnitus, sind in Deutschland weit verbreitet. Besonders betroffen sind Personen zwischen dem 40. Und 50. Lebensjahr. Von der Deutschen Bevölkerung sind sogar in etwa 10 bis 15 Prozent von einem Dauerton betroffen. Bis zu 40 Prozent der Bevölkerung nehmen während ihres Lebens ein unangenehmes und störendes Geräusch wahr.
So wird der Dauerton geschaffen
Der Tinnitus entsteht durch eine Schädigung des Gehörs. Diese kann durch Lärm aber auch durch einen Hörsturz ausgelöst werden. Schuld hierfür können bereits Schallpegel aber 90 Dezibel sein. Das Konsumieren von lauter Musik, regelmäßiger Besuch von Konzerten oder auch andere äußere Einwirkungen können zu einer Schädigung führen. Feine Haarzellen im Innenohr werden durch zu große Schallpegel in ihrer Funktion gestört. In den damit verbundenen Nervenzellen entsteht eine Überaktivität oder diese fallen komplett aus. Der daraus resultierende Effekt kann mit der Phantomwahrnehmung verglichen werden. Denn bekommt das Gehirn keine Informationen mehr auf Grund einer Schädigung, fängt dieses an diese selbst zu produzieren. Das produzierte Ergebnis wird als Dauerton oder Rauschen wahrgenommen.
Behandlung und Hilfsmittel
Der Dauerton beeinträchtigt den Patienten sehr individuell. Während manche recht gut mit diesem Leben können, bleibt bei anderen die Entspannung aus. Das allgemeine Wohlbefinden und auch die seelische Gesundheit können stark beeinträchtigt werden.
Ein akuter Tinnitus ist meist auf eine Minderdurchblutung zurückzuführen und sollte sofort von einem Facharzt behandelt werden.
Liegt ein chronischer Tinnitus vor, kann dieser nur äußerst selten vollständig wieder beseitigt werden. Um den Leidensdruck dennoch zu vermindern, kommen Klang- und Musiktherapien zum Einsatz. Diese sollen einen Umlernprozess des Gehirns hervorrufen.
Viele Patienten empfinden aber auch Ruhe als Linderung. Die Verwendung von speziellen Ohrstöpsel kann für zusätzliche Ruhe sorgen, auch außerhalb der eigenen Wohnung. Es empfiehlt sich die Verwendung eines Gehörschutzes mit besonders hohen Dämmwerten.
Neuartige Therapie in Aussicht
Die meisten Ansätze um den Betroffenen mit Tinnitus zu helfen, fallen lediglich in Verbesserungsmaßnahmen aus. Das Leid wird also verringert doch ein richtiges Heilmittel für den Dauerton im Ohr existiert noch nicht. Doch auch für an Tinnitus Leidende soll bald wieder Ruhe einkehren. Zu verdanken ist dies der Tinnitus Research Initiative, welche sich dem Erforschen der möglichen Behandlungsmethoden verschrieben hat. Gefördert wird diese Initiative durch einen Geschäftsmann, welcher ebenfalls selbst an dem Dauerton leidet. Mittlerweile ist bekannt, dass der Dauerton nicht im Gehör sondern erst im Gehirn entsteht. Schuld sind eine Überempfindlichkeit und eine Fehlreaktion unterschiedlicher neuronaler Mechanismen. Eine langfristige Lösung ist also in den nächsten Jahren zu erwarten.