(djd). Die Heilkraft des Meeres ist den Menschen schon seit Jahrhunderten bekannt, und mit Nord- und Ostsee gibt es in Deutschland die wichtigsten Voraussetzungen für einen entspannenden Thalasso-Urlaub direkt vor der Tür. Der bekannte Fernseharzt Dr. Michael Weiß („Landpartie“, NDR) erklärt, worauf es dabei ankommt.
– Was bedeutet Thalassotherapie eigentlich genau?
Die Thalassotherapie gab es schon in der Antike und sie umfasste damals vor allem Behandlungen mit Meerwasser. Im 18. Jahrhundert, der Zeit der großen Seebäder, erlebte sie dann eine Wiedergeburt, und es kamen weitere Anwendungen rund ums Meer dazu, zum Beispiel mit Salz, Sand, Algen, Meerluft und Naturschlick.
– Bei welchen Beschwerden wird sie eingesetzt?
Thalasso eignet sich unter anderem für die Behandlung von Atemwegsproblemen, rheumatischen Erkrankungen und Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte. Die Meerestherapie tut nicht nur dem Körper gut, sondern ist auch eine echte Wellnesskur für die Seele.
– Worauf kommt es bei einer guten Thalasso-Einrichtung an?
Der Begriff Thalasso ist nicht geschützt, der Verband Deutscher Thalasso-Zentren hat aber einen Katalog von Qualitätskriterien entwickelt: Danach darf ein Thalasso-Zentrum nicht mehr als 300 Meter vom Meer entfernt liegen und es muss frisch geschöpftes, unbehandeltes Meerwasser verwendet werden. Das trifft zum Beispiel auf das „Badewerk“ in Neuharlingersiel an der Nordsee zu, wo außerdem ein einzigartiger Naturschlick zur Verfügung steht.
– Was ist das Besondere an diesem Schlick?
Er stammt aus einer Schlickblase, die vor 400 Jahren vom Meer abgetrennt und luftdicht abgeschlossen wurde. Dadurch ist er völlig rein und frei von neuzeitlichen Verschmutzungen. Der Neuharlingersieler Naturschlick enthält neben Sand organische Materialien und viele Mineralien, die über die Haut aufgenommen werden sollen. Er wirkt entspannend, schmerzlindernd, entzündungshemmend und juckreizstillend. Außerdem speichert er Wärme und ist deshalb wunderbar für Packungen bei Rheuma und Verspannungen.